Zeitzeugin Eva Umlauf im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern der WI’MO Klagenfurt

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Foto: LPD/Bauer
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30 Jän 12:00 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

LH Kaiser dankte für wichtiges Engagement um Erinnerungskultur

Klagenfurt (LPD). In der Höheren Lehranstalt für Wirtschaft & Mode (WI’MO) in Klagenfurt haben Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrerinnen eine sehr bewegende Ausstellung gestaltet. "Von Schönheit hell umflammt ist diese Erde - Erinnerungsbotschaften" befasst sich mit den Gräueln und der Gewalt in den Konzentrationslagern, will aber auch den Blick für Freiheit, Demokratie, Gemeinschaft, Hoffnung schärfen. Heute, Montag, kam eine ganz besondere Zeitzeugin an die Schule, um mit den Jugendlichen zu sprechen und aus ihrem Buch zu lesen. Eva Umlauf ist Kinderärztin und Psychotherapeutin. Sie wurde in einem Arbeitslager des NS-Regimes in der Slowakei geboren und kam als Zweijährige mit ihrer Mutter ins KZ Auschwitz. Dort wurde ihr die KZ-Nummer eintätowiert. Der Ermordung entgingen Mutter und Tochter durch viel Glück, der Vater wurde zwei Monate vor Kriegsende in einer Außenstelle des KZ Mauthausen ermordet. Den Worten Eva Umlaufs folgte auch Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser.

Der Landeshauptmann dankte der Zeitzeugin für ihre Bereitschaft, mit den Jugendlichen zu sprechen. Ebenso dankte er den Schülerinnen und Schülern, Pädagoginnen und Pädagogen für ihr Engagement um die so wichtige, sich in Kärnten positiv entwickelnde Erinnerungskultur. Kaiser verwies auf das ihn persönlich sehr berührende "Lied von der Erde", aus dem der Titel der Ausstellung an der WI’MO stammt. Geschrieben hat diesen Text der Schriftsteller Jura Soyfer, der im Konzentrationslager Buchenwald an Typhus gestorben ist. "Ein Text, der auch Zukunftshoffnung ausdrückt", wie Kaiser sagte. Eine der Herausforderungen der heutigen Zeit sei es, Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, eine Bildungsheimstätte zu geben. "Bildung ist der Schlüssel zu allem", so der Landeshauptmann.

Eva Umlauf las aus ihrem Buch "Die Nummer auf deinem Unterarm ist blau wie deine Augen". Daran zu arbeiten habe sie erst mit über 70 Jahren begonnen. "Ich habe gespürt, ich muss das machen", sagte sie. Von Projektleiterin Ilse Geson-Gombos nach ihrer Botschaft an die Jugend gefragt, meinte sie: "Niemand von euch ist schuldig am damals Geschehenen. Eure Aufgabe ist es aber, aufzupassen, Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, damit sich die Geschichte nicht wiederholt."

Peter Gstettner vom Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška erzählte bewegende Geschichten zu den Motiven einzelner Fotos der Ausstellung. Er sagte, dass auch die Hoffnung auf Erinnerung ein ganz wichtiges Element sei. Viele KZ-Häftlinge hätten die Hoffnung gehabt, dass sich nach ihrem Tod oder ihrer Befreiung jemand an ihre Geschichte erinnere. "Sie können das mit Ihrer Ausstellung ein Stück weit erfüllen", so Gstettner.

Von Direktor Hermann Wilhelmer wurde u.a. auch Bildungsdirektor Rudolf Altersberger begrüßt, der sich über die nachhaltige Vermittlung von Haltungen und Werten an den Schulen stolz zeigte. Demokratie und Freiheit seien nicht selbstverständlich und müssten immer aufs Neue verteidigt werden, meinte der Bildungsdirektor.

Die Ausstellung wurde von den Schülerinnen und Schülern unter der Ägide von Ilse Geson-Gombos (Ausstellungstext der Einladung) und Heidelinde Cas (Fotos) gestaltet. Laut ihnen ist das Ziel des Projektes: "In Erinnerung an eine gewalttätige Vergangenheit im Konzentrationslager soll über die Begriffe Freiheit-Demokratie-Gemeinschaft-Zuhause-Erinnerung-Leben-glücklich-Hoffnung der Blick auf unsere Gegenwart und die Hoffnung auf eine zukünftige friedliche Welt geöffnet werden."

Infos unter www.diewimo.at



Quelle: Land Kärnten



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