Wiener Linien/AIT: selbstfahrender Bus soll in Wien „erwachsen“ werden

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Foto: ©Pierre Salomé - "Aishuu"
05 Mai 09:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Von der Teststrecke bis zum Linienbetrieb – Forschungsprojekt soll Effizienz und Betriebssicherheit autonomer Fahrzeuge erhöhen

Wien bekommt eine fahrerlose Autobuslinie: ein entsprechendes Forschungsprojekt wird mit Mitteln des Verkehrsministeriums gefördert, wie heute bekannt wurde. „Autonomes Fahren ist ein Megatrend, der das Potenzial hat Städte nachhaltig zu verändern. Als öffentlicher Verkehrsanbieter werden wir hier vorne mit dabei sein“, freut sich Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer über die Förderzusage.

Im Projekt auto.Bus Seestadt arbeiten die Wiener Linien, das AIT Austrian Institute of Technology, das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit), der TÜV AUSTRIA sowie die SIEMENS AG Österreich und der französische Bushersteller NAVYA gemeinsam an der technologischen und rechtlichen Weiterentwicklung von autonomen Kleinbussen. Ziel ist die nachhaltige Erhöhung der Effizienz und der Betriebssicherheit autonomer Fahrzeuge, um letztlich eine Buslinie in der Seestadt unter realen Bedingungen betreiben zu können – mit Haltestellen, Fahrplan und echten Fahrgästen.

Französischer Hersteller entwickelt automatischen Bus in Wien weiter

Unterwegs sein soll auf dieser ersten vollautomatischen Buslinie der Kleinbus NAVYA ARMA. Er bietet Platz für bis zu 11 Fahrgäste, wird von einem Elektromotor angetrieben und ist schon heute auf verschiedenen Teststrecken unterwegs. Für den vollautomatischen Betrieb muss der kleine Bus aber noch große Schritte tun: „Noch steckt der Bus in den Kinderschuhen, in Wien soll er erwachsen werden", fasst Steinbauer das gemeinsame Ziel zusammen.

Das umfangreiche Projektkonsortium lässt erahnen, wie komplex dieses Unterfangen ist. Ebenso wichtig wie die Weiterentwicklung der Sensorik, sind die Akzeptanz durch die Fahrgäste, die erforderlichen rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die funktionale Sicherheit und IT-Sicherheit der eingesetzten Systeme. Diese Aspekte sollen im Projekt untersucht werden, um letztlich die effiziente Einbindung fahrerloser Fahrzeuge in das multi-modale Verkehrssystem und das Betriebsmanagement eines Verkehrsunternehmens zu ermöglichen.

Lernfähig und kommunikativ

Mit österreichischem Know-How soll der Bus „lernfähig" und „kommunikativ" werden: „Wir entwickeln Lösungen wie VerkehrsteilnehmerInnen und der Bus sicher miteinander interagieren. Dazu wollen wir dem Bus durch Machine Learning beibringen, wie er Personen und Objekte zuverlässig erkennen kann", erklärt Wolfgang Ponweiser vom AIT. Außerdem soll sowohl für die Fahrgäste im Bus, als auch für andere VerkehrsteilnehmerInnen nachvollziehbar werden, was der Bus wahrnimmt und welches Fahrmanöver deshalb zu erwarten ist.

Das Projekt startet im Sommer 2017. Bevor der Bus Anfang 2018 nach Wien kommt, müssen allerdings noch zahlreiche rechtliche und regulatorische Fragen geklärt werden. Nach rund einem Jahr Entwicklungszeit soll der Bus dann 2019 den Linienbetrieb in der Seestadt aufnehmen.


Quelle: Rathauskorrespondenz Wien



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