Wiener Ehrenzeichen für Waltraud Witowetz-Müller und Gerlinde Wolfsberger

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Foto: PID/Votava Martin
12 Jun 14:25 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Im Wiener Rathaus wurden heute Ehrenmedaillen der Bundeshauptstadt Wien in Bronze an Waltraud Witowetz-Müller und Gerlinde Wolfsberger verliehen. Beide wurden von Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky für ihr großes soziales und pädagogisches Engagement im Rahmen ihrer Arbeit bei den „Kinderfreunden“ ausgezeichnet.

Waltraud Witowetz-Müller war von 1998 bis 2004 Vorsitzende der Österreichischen Kindefreunde und hat in dieser Zeit wichtige Akzente gesetzt: Schulpolitik, Familienpolitik, Elternbildung, Rechtsextremismus, Gewalt in der Gesellschaft und Gewalt in der Familie, und natürlich die Verwirklichung der Kinderrechte waren die Schwerpunkte ihrer Arbeit in diesen Jahren. „Der Erfolg ihrer Bemühungen spiegelt sich eindrucksvoll in den Veranstaltungen, Aktionen, Tagungen, Berichten und Forderungen der Organisation wider“, so Jürgen Czernohorszky in seiner Laudatio. „Als Vorsitzende an der Schwelle zum neuen Jahrtausend erkannte sie die Wichtigkeit neuer programmatischer Überlegungen für eine moderne zukunftsorientierte Familienorganisation.“

Doch auch als Schulexpertin war Waltraud Witowetz-Müller umfassend in Fragen der Bildungspolitik engagiert. So startete sie erst eine Bürgerinitiative der Kinderfreunde zur Senkung der Klassenschülerhöchstzahl, später wurde sie zu einer Initiatorin des Bildungsvolksbegehrens 2001. „Als eine der ersten im Land erhob Waltraud Witowetz-Müller auch die Forderung nach Herabsenkung des Wahlalters“, erinnerte Czernohorszky. „Besonders hervorzuheben ist aber auch ihr Engagement im Bereich der Kinderrechte: Vorbehaltlos setzt sich Waltraud für die Rechte der Kinder ein und forderte die Aufnahme der Kinderrechte in die Verfassung. Unter ihrer Leitung als Bundesvorsitzende entwickelten die Kinderfreunde umfangreiche pädagogische Konzepte für Kindermitbestimmung und erklärten den 20. November zum jährlichen Aktionstag für Kinderrechte!“

Initiatorin von Aktion „OMY – Old Meets Young“ geehrt

Das zweite Ehrenzeichen ging heute an die Initiatorin eines der wichtigsten Lese-Projekte der letzten Jahre, Gerlinde Wolfsberger. Die ehemalige Volksschuldirektorin aus Penzing rief im Jahre 2000 bei den Wiener Kinderfreunden die Aktion „OMY – Old Meets Young“ ins Leben. Anfangs ging sie mit drei Kolleginnen in Kindergärten vorlesen, um den Kindern Bücher schmackhaft zu machen. Das Interesse an dieser einzigartigen Aktion stieg sehr rasch, die Aktion wurde sehr schnell auch auf ganz Wien ausgeweitet.

Mittlerweile sind zwischen 80 und 100 Menschen ehrenamtlich bei „OMY“ engagiert und und mit viel Freude und Begeisterung bei der Sache. Einige von ihnen lesen auch in Büchereien oder unterstützen Kinder in Schulen und Flüchtlingsunterkünften beim Lernen. Die VorleserInnen stellen auch eigenes Material zusammen, schreiben kleine Texte, suchen sich im Internet Illustrationen dazu und drucken Schautafeln zu den Geschichten aus.

„Doch hinter dem ‚bloßen‘ Vorlesen steckt viel mehr. Neben der pädagogischen Arbeit im Kindergarten ermöglicht das wöchentliche Vorlesen den Kindern, die möglicherweise wenig oder gar keinen Zugang zu Büchern haben, den Einstieg in die spannende Welt des Lesens“, zeigte sich Jürgen Czernohorszky in seiner Laudatio beeindruckt. „Und das gemeinsame Lesen vor dem Lesenlernen in der Schule ist vor allem von großer pädagogischer Bedeutung für die Entwicklung des Kindes. So wird dabei die Sprachentwicklung gefördert, die Fantasie angeregt, eigene Geschichten zu erfinden oder aber auch das Begreifen einer Geschichte geübt.“

Das Projekt wurde und wird mittlerweile auf verschiedenen Ebenen gewürdigt und mit Preisen ausgezeichnet.


Quelle: Stadt Wien



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