Wien - ÖAMTC: 1. Bezirk verweigert vorerst Öffnung von Anrainerparkplätzen
Club mahnt Berücksichtigung von Bewohner- und Besucherinteressen ein
Wien - Im Zuge einer Pressekonferenz der Bezirksvertretung Wien I wurde heute bekanntgegeben, dass die Innere Stadt die von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou angekündigte Öffnung der Anrainerparkplätze tagsüber vorerst nicht umsetzen wird. Grund ist ein laufender Evaluierungsprozess durch die Stadt, dessen Ergebnis abgewartet werden soll. ÖAMTC-Jurist Nikolaus Authried begrüßt die Evaluierung grundsätzlich und bekräftigt die Unterstützung des Clubs bei der Erarbeitung von Verbesserungsmöglichkeiten: "Abgesehen von der Gültigkeit rund um die Uhr kritisiert der ÖAMTC seit Jahren die oft schlechte Erkennbarkeit der Anrainerparkplätze und auch deren Lage. Soweit das auf Bezirksebene möglich ist, werden wir uns gerne mit unserem Wissen und unseren Erfahrungen einbringen."
Eine klare Absage erteilt der ÖAMTC dem Vorhaben, mehr als 20 Prozent aller Parkplätze im Straßenraum für Anrainer freizuhalten. "Das wäre einerseits rechtlich bedenklich, zudem gilt es, sowohl den Interessen der Bezirksbewohner als auch der Besucher Rechnung zu tragen", so Authried. Eine Öffnung der Anrainerparkplätze tagsüber hätte hingegen auch für Anrainer indirekte Vorteile, weil diese dann auch Motorräder und Mopeds abstellen dürften, was derzeit nicht erlaubt ist. "Auch das Empfangen von Besuch wäre dann leichter möglich und Dienstleister wie z. B. Installateure würden leichter einen Parkplatz finden", hält der ÖAMTC-Jurist fest.
In der Kritik des Clubs steht zudem die systematische Parkplatzvernichtung durch die Stadt Wien. "Durch laufende Parkplatzstreichungen wie in der Wipplingerstraße, die in dem Umfang nicht notwendig wären, wird die Situation sowohl für Bezirksbewohner als auch für Besucher immer weiter verschlechtert. Letztlich trägt die Stadt damit dazu bei, dass die Zahl der Anrainerparkplätze, die nur einen bestimmten Anteil aller Stellplätze ausmachen dürfen, früher oder später sinken wird", sagt Authried abschließend.
Quelle: ÖAMTC