Wien: 10 Jahre sam – 10 Jahre für ein sozial verträgliches Nebeneinander im öffentlichen Raum

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Foto: Alexandra Kromus/PID
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01 Dez 05:00 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Wiener Vorzeigeprojekt bietet seit zehn Jahren unbürokratische und rasche Hilfe für alle Menschen im öffentlichen Raum

Unter dem Motto „sam. Erwartungen treffen auf Haltungen“ feierte die Sucht- und Drogenkoordination Wien gemeinsam mit MitarbeiterInnen und KooperationspartnerInnen am 28.11.2017 das 10-jährige Jubiläum der mobilen sozialen Arbeit. „Egal ob bei gesundheitlichen Krisen oder Konflikten im öffentlichen Raum, die MitarbeiterInnen von sam sind häufig die ersten AnsprechpartnerInnen vor Ort“, so Stadträtin für Soziales, Gesundheit und Frauen, Sandra Frauenberger, im Rahmen der Feierlichkeiten, „Ihre unschätzbare Arbeit gewährleistet nicht nur ein sozial verträgliches Nebeneinander im öffentlichen Raum, sondern verbessert auch die Lebenssituation zahlreicher Menschen in unserer Stadt.“ Der Koordinator für Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien, Michael Dressel, wies auf den hohen Stellenwert der Zusammenarbeit aller Beteiligten hin: „Das Konzept für sam wurde gemeinsam mit Bezirken, Geschäftsleuten, Sozialeinrichtungen, Polizei, Magistratsdienststellen und Verkehrsbetrieben entwickelt. Diese enge Zusammenarbeit ist bis heute ein wesentlicher Grund für den Erfolg von sam.“

Seit nunmehr 10 Jahren sind die MitarbeiterInnen von sam (sozial, sicher, aktiv, mobil) der Suchthilfe Wien in der Stadt unterwegs. Mit dem Auftrag, AnsprechpartnerInnen für alle NutzerInnen des öffentlichen Raums zu sein, unterscheidet sich sam von der „klassischen“ aufsuchenden Sozialen Arbeit. Zielgruppe sind alle Menschen, die sich im Einsatzgebiet der Teams aufhalten oder dort tätig sind, also unter anderem PassantInnen, Fahrgäste von Verkehrsbetrieben, AnrainerInnen, Geschäftstreibende und hilfsbedürftige Menschen mit oder ohne Suchterkrankung.

Ziel der Arbeit ist es, ein sozial verträgliches Nebeneinander aller NutzerInnengruppen im öffentlichen Raum zu erreichen. Das umfasst zum einen, dass suchtkranke Menschen und andere hilfsbedürftige Gruppen, die sich im öffentlichen Raum aufhalten, in das Wiener Gesundheits- und Sozialsystem integriert werden und nicht diskriminiert werden. Zum anderen ist es auch ein wesentliches Ziel, das subjektive Sicherheitsgefühl der BürgerInnen zu erhöhen und Konflikte zu lösen.

Seit 10 Jahren für ein sozial verträgliches Nebeneinander im öffentlichen Raum

Die MitarbeiterInnen sind mit ihrer roten Dienstkleidung sichtbare AnsprechpartnerInnen vor Ort, an die man sich mit Anliegen und Beschwerden wenden kann und die im Notfall rasch eingreifen. Konflikte im öffentlichen Raum werden durch unterschiedliche Methoden der Konfliktregelung gelöst. Haltungen und Regeln, die für ein tolerantes Nebeneinander notwendig sind, werden den Beteiligten vermittelt, wie auch die Konsequenzen bei Regelverletzungen. Bei kritischen Situationen bzw. gewalttätigen Konflikten zwischen Streitparteien zieht sam die Polizei hinzu.

sam hilft auch, wenn es zu gesundheitlichen Krisen kommt. In Notfällen wird Erste Hilfe geleistet und die Rettung verständigt. Die MitarbeiterInnen bieten KlientInnen vor Ort Information und Erstberatung zu allen relevanten Themen. Außerdem wird konkrete Hilfe für die KlientInnen angeboten, etwa durch die Vermittlung zu Schlafstellen für Wohnungslose bzw. zu spezialisierten Einrichtungen für Suchtkranke oder Jugendliche. Dabei kooperiert sam mit Folgeeinrichtungen wie Sozial- und Suchthilfeeinrichtungen, MAG ELF, MA 15 und FSW-Betreutes Wohnen, und PartnerInnen wie Polizei, ÖBB, Wiener Linien, MA 48, MA 42 und involvierten Bezirksvertretungen.

Besonderes Augenmerk liegt darauf, dass die sam-MitarbeiterInnen aus unterschiedlichsten Berufsgruppen kommen, so arbeiten u. a. SozialarbeiterInnen, SozialpädagogInnen, PädagogInnen, Lebens- und SozialberaterInnen und PsychologInnen bei sam.

Die Vielfalt unter den sam-MitarbeiterInnen zeigt sich auch an den Fremdsprachkenntnissen, die sie mitbringen. So können vom sam-Team mittlerweile die Sprachen Polnisch, Russisch, Französisch, Englisch, Slowakisch, Tschechisch, Serbisch, Kroatisch, Bosnisch, Rumänisch und Bulgarisch abgedeckt werden. Diese Sprachkenntnisse werden auch von KooperationspartnerInnen wie der Polizei immer wieder gerne genutzt wird.

Derzeit gibt es die Teams sam 2 (Praterstern und Umgebung), sam flex (Bezirke 7, 8, 9, 12, 16) sowie sam hauptbahnhof (Bezirke 3, 4, 10) und helpU (Bezirke 1, 4, 5, 6, 20, 21), die mit insgesamt 43 MitarbeiterInnen an 28 Einsatzorten, sieben Tage die Woche in der Stadt tätig sind.


Quelle: Stadt Wien



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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