Wie heimische Kleinsäuger und Schmetterlinge über den Winter kommen

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Foto: Wolfgang Forstmeier
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27 Dez 08:00 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Appell der Naturschutzabteilung: Tiere bitte nicht stören

Im Winter erfordern Kälte und Nahrungsmangel spezielle Überlebensstrategien der heimischen Tiere. Je nach Tierart sind diese Strategien unterschiedlich. Für uns Menschen gilt in jedem Fall: "Bitte nicht stören. Denn jede Störung bedeutet einen großen Energieverlust für die Tiere, der das Überleben gefährden kann", so der heutige Appell der Naturschutzabteilung des Landes Salzburg.

Während Eichhörnchen, echte Mäuse und Wühlmäuse Vorräte sammeln und auch im Winter aktiv bleiben, halten unsere Fledermäuse, Igel, Birkenmäuse und die sogenannten "Schlafmäuse" (Bilche) einen Winterschlaf. Diesen verbringen sie zum Teil ganz in der Nähe des Menschen, in Parks und Gärten.

Körpertemperatur sinkt auf drei Grad

Beispielsweise ziehen sich die zu den "Schlafmäusen" gehörenden Baum-, Garten- und Siebenschläfer sowie die Haselmaus mit Beginn des Winters in Erd- oder Baumhöhlen zurück, wo sie sich ein wärmendes Nest aus Pflanzenmaterial einrichten. Während des Winterschlafs sinkt ihre Körpertemperatur von 35 auf nur drei Grad Celsius und die Herzfrequenz wird von mehr als 400 Schlägen auf etwa 35 Schläge pro Minute gesenkt. Dadurch wird der Verbrauch von Energie stark reduziert. Sie zehren dann von den im Sommer und Herbst angefressenen Fettreserven.

Auch die Fledermäuse halten einen echten Winterschlaf, wobei sie dafür kalte und feuchte Winterquartiere benötigen, wie etwa Höhlen, Stollen, aber auch Baumhöhlen.

Schmetterlinge überwintern in verschiedenen Stadien

Je nach Art überwintern Schmetterlinge in einem ganz bestimmten Entwicklungsstadium. Die meisten Arten überdauern den Winter als Raupe, wie die meisten Gebirgsschmetterlinge, andere als Puppe, wie der Schwalbenschwanz, der Aurorafalter oder viele Weißlinge. Andere überdauern als Ei, wie die Apollofalter. Sie alle brauchen im Winter vor allem eines: Ruhe. Da sie oft an Pflanzenteilen zu finden sind, ist es für ihr Überleben sehr wichtig, dass oberirdische Pflanzenteile über den Winter stehengelassen werden.

Falter an Ort und Stelle lassen

Einige Schmetterlingsarten verbringen den Winter als Falter, wie zum Beispiel Kleiner und Großer Fuchs, Tagpfauenauge, Zitronenfalter, C-Falter, Trauermantel oder mehrere Nachtschmetterlinge. Die Falter suchen im Herbst geschützte Stellen in der Natur auf, wie zum Beispiel hohle Bäume, Höhlen oder Verstecke im Siedlungsbereich wie Holzschuppen, Keller, Dachböden, Garagen.

Wenn man im Winter Falter findet, sollte man sie an Ort und Stelle lassen und dafür sorgen, dass sie – falls sie sich in Innenräumen aufhalten – im Frühjahr wieder ausfliegen können. Wichtig ist dabei, dass diese Räume kühl bleiben, da ansonsten die Falter zu früh aufwachen und keine Nahrung finden.

Admiral wandert erst im Frühling bei uns ein

Einige Schmetterlingsarten, wie der Admiral, können bei uns nur ausnahmsweise überwintern. Meist wandern sie im Frühjahr aus Südeuropa bei uns ein, ihre Nachkommen versuchen im Herbst in den Süden zurückzuwandern.


Quelle: Land Salzburg



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