Werdende Mutter gefeuert: AK erkämpfte 5.000 Euro

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29 Okt 11:28 2014 von S. C. Print This Article

Der jungen Frau wurde von ihrem Arbeitgeber noch während der Probezeit gekündigt, als sie ihre Schwangerschaft bekannt gab

LINZ. Eine schwangere Frau ist von ihrem Arbeitgeber während der Probezeit gekündigt worden. Die Arbeiterkammer hat der Frau zu 5.000 Euro Schadenersatz verholfen.

Die Frau war als Leiharbeiterin bei einer Innviertler Firma beschäftigt. Nach Ablauf der Probezeit sollte das Arbeitsverhältnis in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis übergehen, mit der Aussicht auf eine späteren Übernahme durch die Firma. Als die junge Frau ihre Schwangerschaft bekanntgab, wurde das Arbeitsverhältnis sofort aufgelöst.


Einen Kündigungsschutz nach dem Mutterschutzgesetz gibt es tatsächlich erst nach dem Ende der Probezeit. Der Oberste Gerichtshof hat allerdings bereits mehrmals dahingehend geurteilt, dass eine Auflösung in der Probezeit nur aufgrund einer Schwangerschaft eine Diskriminierung darstelle und deshalb unzulässig sei. Betroffene können demnach die Auflösung des Arbeitsverhältnisses vor Gericht anfechten, oder Schadenersatz verlangen.


Im konkreten Fall hat die Arbeiterkammer für die junge Frau auf deren Wunsch eine Entschädigung verlangt. In einem außergerichtlichen Vergleich bekam sie 5.000 Euro.


Dass die Diskriminierung von Frauen in der Arbeitswelt noch lange nicht Vergangenheit ist, zeigt auch die Bilanz der AK-Gleichbehandlungsberatung. Alleine 2013 haben 1.300 Frauen dieses Angebot in Anspruch genommen. 58 Prozent der Fälle betrafen sexuelle Belästigung, zehn Prozent Diskriminierungen beim Entgelt, 20 Prozent Diskriminierungen bei der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses und zwölf Prozent Diskriminierungen bei der Einstellung.


„Wir brauchen eine Arbeitswelt, die Schwangerschaft und Elternschaft nicht sanktioniert, sondern unterstützt. Eine Arbeitswelt, die Kind und Karriere möglich macht, die auf Betreuungspflichten Rücksicht nimmt und die auch die sozialen Fähigkeiten von Eltern wertschätzt“, fordert daher AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer.



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