Wels: Genuss trotz Nahrungsmittelunverträglichkeiten

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01 Aug 09:42 2015 von Oswald Schwarzl Print This Article

Joghurt, Müsli und frisches Obst zum Frühstück, ein Abendessen beim Italiener mit einem guten Gläschen Wein – was gibt es Schöneres

WELS. Doch nicht alle Menschen können sorglos essen und genießen. Auf bestimmte Lebensmittel reagieren sie mit äußerst unangenehmen Symptomen: Es kribbelt im Mund, die Haut juckt, Bauchschmerzen und Durchfall lassen nicht lange auf sich warten.
 
Statistiken zeigen, dass bereits ein Fünftel der österreichischen Bevölkerung vermutet, an einer Nahrungsmittelallergie zu leiden. Allerdings bestätigt sich diese Selbstdiagnose nur bei rund zwei bis drei Prozent der Österreicher. Die Ursache für die hohe Diskrepanz ist einfach: Nicht jede Unverträglichkeit ist eine Allergie!
 
Am Anfang steht die korrekte Diagnose
„Auch wenn sich die Symptome oft ähneln und für den Laien nicht zu unterscheiden sind, folgt die Behandlung von nicht-allergischen Reaktionen, wie zum Beispiel bei Pseudoallergien, Laktoseintoleranz oder Fruktosemalabsorption, einem gänzlich anderen Regelwerk als bei Allergien“, weiß Barbara Schatzl, Diätologin am Klinikum Wels-Grieskirchen. „Deshalb ist die präzise Diagnose am Anfang das Um und Auf.“ Diese selbst zu stellen, ist dabei unmöglich – zu viele Nahrungsmittel mit zu vielen Inhaltsstoffen sind verfügbar. Der erste Ansprechpartner ist deshalb der Hausarzt, der nächste Weg führt dann zum Facharzt, dem Experten für die notwendigen Untersuchungen. Dies sind zum Beispiel Gastroenterologen, die Spezialisten für den Magen-Darm-Bereich, oder Allergologen.
 
Geduld bei der Diagnose
Die Diagnose erfordert von Arzt und Patient viel Geduld und detektivischen Spürsinn. Anamnese sowie ein Ernährungs- und Symptomtagebuch stehen am Anfang, es folgen Tests und eine Diät. Ob Intoleranz, Malabsorption, Pseudo- oder klassische Allergie, die Ursachen von Nahrungsmittelunverträglichkeiten können äußerst unterschiedlich sein. Eine individuelle Ernährungsberatung ist der erste Schritt in Richtung Beschwerdefreiheit. „Dafür müssen bei Allergien und Zöliakie die Auslöser komplett gemieden werden.

Nur wer lernt, Zutatenlisten richtig zu lesen, kann versteckte Zutaten erkennen“, betont Barbara Schatzl. Bei anderen Unverträglichkeiten, wie Laktoseintoleranz und Fruktosemalabsorption, wird am Klinikum Wels-Grieskirchen gemeinsam mit der Diätologin die individuelle Verträglichkeit ermittelt. „Mit vielen praktischen Tipps und Anregungen für den Alltag bleibt der Speiseplan trotz Unverträglichkeit abwechslungsreich und der Genuss beim Essen erhalten – und einem durch einseitige Ernährung entstehenden Mangel an Nährstoffen wird vorgebeugt.“

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Oswald Schwarzl

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Chefredakteur in Ruhe

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