WKOÖ-Präsident Trauner: Oö. Wirtschaft unterstützt gemeinsame Strompreiszone

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29 Jän 08:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Neue Marktgrenzen können Problem nicht lösen und gefährden den Wirtschaftsstandort

Der rasante Ausbau erneuerbarer Energieträger hat in Deutschland zu einer deutlichen Zunahme von ungeplanten Lastflüssen geführt, die sich durch den schleppenden Ausbau leistungsfähiger Nord-Süd-Verbindungen auch auf die Netze der Nachbarländer auswirken. Bei hoher Windeinspeisung im Norden oder hoher Photovoltaik-Einspeisung im Süden kommt es immer häufiger zu Netzengpässen.

Die Europäische Agentur für die Zusammenarbeit der Energieregulierungsbehörden (ACER) hat daher Ende 2016 entschieden, den Strommarkt an der deutsch-österreichischen Grenze aufzuteilen.

„Die Wirtschaftskammer kämpft weiter für die Erhaltung der gemeinsamen Strompreiszone, denn die Teilung hätte gravierende Auswirkungen auf den heimischen Strompreis und damit auf den Wirtschaftsstandort, ohne das Problem der Ringflüsse effektiv zu lösen,“ verweist Trauner auf Studien, die — je nach Ausgestaltung des Engpassmanagements — von Mehrkosten in Höhe von 100 bis 400 Mio. Euro pro Jahr ausgehen. Zudem verstößt die Entscheidung gegen EU-Primärrecht, insbesondere gegen die Warenverkehrsfreiheit.

„Aus österreichischer Sicht ist die ACER-Entscheidung sachlich falsch, da der strukturelle Engpass nicht an der deutsch-österreichischen Grenze, sondern innerhalb Deutschlands liegt“, begründet Trauner eine heute bei ACER eingebrachte Intervention. Die WKO Oberösterreich unterstützt damit die von E-Control, Verbund, Austrian Power Grid und Vorarlberg Übertragungsnetz GmbH eingebrachte Beschwerde gegen die Aufteilung der gemeinsamen Strompreiszone.

„Gerade vor dem Hintergrund des steigenden Anteils erneuerbarer Energieträger ist ein funktionierender Binnenmarkt notwendig, damit die benötigte Regelenergie flexibel bereitgestellt wer­den kann. Eine Verkleinerung der Preiszonen ist deshalb auch hinsichtlich der Versorgungssicherheit absolut kontraproduktiv“, ist Trauner überzeugt.

Die Vollendung sowie die Modernisierung und der rasche Ausbau der Energie-Infrastruktur sind schon seit Jahren zentrale Forderungen der Wirtschaftsvertretung zur Verwirklichung der Energieunion.


Quelle: WKO Oberösterreich



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