Vorarlberg: Selbständig zur Schule

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Foto: A. Serra
19 Sep 10:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Selbstständig zur Schule

Bedeutung des Schulwegs für die Entwicklung der Kinder – Kurzfilm vorgestellt

Verstopfte Zufahrtsstraßen, aus- und einparkende Autos vor Schulen - das Bringen und Holen von Kindern mit dem Auto führt zusehends zu Problemen vor den Schulen. Land Vorarlberg, Landesschulrat für Vorarlberg, Sicheres Vorarlberg, Stadt Bregenz und das regionale Mobilitätsmanagement plan b starten im Schuljahr 2017/18 ein Projekt für einen sicheren Schulweg mit weniger Autoverkehr vor den Schulen. Details dazu wurden heute (Montag) bei einem Pressegespräch im Schulcampus Bregenz-Schendlingen vorgestellt.

Kinder, die schon früh eigenständig zur Schule gehen, werden in ihrer Selbständigkeit, in ihrem Selbstbewusstsein und vor allem in ihrer persönlichen Entwicklung gefördert. „Ein eigenständig zurückgelegter Schulweg verhindert aber auch Bewegungsmangel und Übergewicht und trägt dazu bei, dass Kinder ihre Umwelt bewusster wahrnehmen“, sagte Landesrätin Bernadette Mennel. Laut einer aktuellen Umfrage der Initiative „Sicheres Vorarlberg“ gehen 67 Prozent der sechs- bis zwölfjährigen in Vorarlberg zu Fuß zur Schule. 18 Prozent sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Mit dem Auto werden zwölf Prozent in die Schule gefahren und drei Prozent nutzen Spielgeräte (wie zum Beispiel Roller, Scooter oder Skate- und Longboards). Bei einer Schule mit 300 Schülerinnen und Schülern bedeutet das, dass in einem engen Zeitraum kurz vor Schulbeginn rund 35 bis 40 Autos vor einer Schule halten, rechnete Landesrat Johannes Rauch vor: „Ziel soll es deshalb in den kommenden Jahren sein, diese Situation vor den Schulen maßgeblich zu verbessern“.


Um Kinder darin zu unterstützen, öfter und regelmäßiger Fahrradzufahren macht sich das Land dafür stark, die Straßenverkehrsordnung zu überarbeiten. Kindern unter zehn Jahren soll zukünftig das Radfahren am Gehsteig in Begleitung einer Begleitperson über 16 Jahren ermöglicht werden.


Pointierter Kurzfilm zum Thema „Selbstständig zur Schule“


Zur Sensibilisierung der Eltern und als Einstieg in das Thema wurde unter Koordination der Landeshauptstadt Bregenz ein pointierter Kurzfilm unter dem Slogan „Man will ja nur das Beste für sein Kind“ erstellt. Eine Mutter fährt ihre Tochter mit dem Auto im wahrsten Sinne des Wortes „in die Schule“, denn sie bleibt mitten im Klassenzimmer stehen. Der Film soll auf heitere Art zum Nachdenken anregen.


Ausblick - Verbesserung der Situation in den kommenden Jahren


Ein Ideenwettbewerb, der in Kooperation von Landesschulrat und Sicheres Vorarlberg durchgeführt wird, richtet sich an Pflichtschulen die in Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteurinnen und Akteure (z.B. SchülerInnen, Eltern, Gemeinde, Polizei, andere Schulen und Einrichtungen,...) kreative, innovative, vielleicht auch humorvolle und vor allem überzeugende Projekte durchführen, um die Problematik des zunehmenden Verkehrschaos vor Bildungseinrichtungen aufzuzeigen. Alle eingereichten Projekte werden auf einer Plattform – zur Nachahmung - präsentiert.


In den plan b Gemeinden werden sich im kommenden Schuljahr die drei Volksschulen Lauterach Unterfeld, Hard Mittelweiherburg und Bregenz Schendlingen intensiver mit dem Ziel „Selbstständig zu Schule“ auseinandersetzen. Der neue Schulcampus Schendlingen geht hier mit gutem Beispiel voran. Im Zuge des Neubaus wurde ein sogenannter „Gut-Geh-Raum“ konzipiert. Das bedeutet, dass vor der Schule, also auf der Wuhrwaldstraße an Werktagen von 7:15-17:00 Uhr ein Fahrverbot für Kraftfahrzeuge (mit Ausnahme für Anrainer/innen und Lieferant/innen) besteht. „Damit soll die Situation vor der Schule maßgeblich entschärft und die Sicherheit und die Aufenthaltsqualität für die Kinder erhöht werden“, erklärte Bürgermeister Markus Linhart.


Zertifizierte „Bewegte Schule“ mitten im Bregenzerwald


Ein aktiver Schulweg und viel Bewegung im Unterricht sind Jahresschwerpunkt in der Volksschule Andelsbuch. „Der Weg in die Schule und nach Hause bringt den Kindern zusätzliche Bewegung an der frischen Luft und hilft beim Abschalten“, sieht Direktorin Cornelia Oberbichler bewusste Mobilität als wesentlichen Bestandteil eines attraktiven Schulalltags. Im vergangenen Schuljahr haben die Schülerinnen und Schüler unter anderem an Aktionen wie „Sehen und gesehen werden“, „Toter Winkel“ oder „Radritter“ teilgenommen, ein Stundenlauf hat das Schulfest bereichert. Eine Gruppe der Schule nimmt am Kindermarathon in Bregenz teil; Schulgarten, gesunde Jause und Aktivitäten z.B. mit dem Obst- und Gartenbauverein bringen den SchülerInnen die Zusammenhänge zwischen Natur, Umwelt und Alltag nahe.





Quelle: Amt der Vorarlberger Landesregierung



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