Vor dem Halbfinal-Duell: Serge Aubin und Tom Pokel im Gespräch

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Playoffs 2017
10 Mär 17:38 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Am Dienstag startet das Halbfinale der Erste Bank Eishockey Liga mit der Begegnung zwischen den UPC Vienna Capitals und HCB Südtirol Alperia. Wir haben uns mit den beiden Trainern Serge Aubin und Tom Pokel über die Serie unterhalten.

Sowohl Wien als auch Bozen haben ihre Halbfinal-Serien frühzeitig für sich entschieden. Die Capitals wurden ihrer Favoriten-Rolle gegen Innsbruck gerecht, Bozen konnte im dritten Anlauf erstmals gegen Linz gewinnen. Wie fällt das Resümee zu euren Serien aus?
Serge Aubin: „Ich bin zufrieden. Wir haben in jedem Spiel eine sehr gute Leistung gezeigt. Es freut mich, dass wir immer einen Weg gefunden haben die Partie zu entscheiden. Vor allem unsere Special-Teams haben gut funktioniert. Es war viel Positives in der Serie mit dabei.“
Tom Pokel: „Auch bei uns waren die Special-Teams ein entscheidender Faktor. Wir haben die große Stärke von Linz, das Powerplay, ausgeschalten. Bei uns muss man den Kampfgeist und die Teammoral hervorgeben, die Jungs haben sich richtig hineingeschmissen. Neben einer guten Tormannleistung war aber auch Glück dabei. Das gehört dazu und das haben wir uns auch erarbeitet. Linz ist ein sehr starkes Team und das ist auch ein Lob an unsere Mannschaft.“
Im Halbfinale kommt es nun zur ersten Playoff-Serie zwischen den Capitals und Bozen. Was denkt ihr über den Gegner und die bevorstehende Serie?

Serge Aubin: „Gegen Bozen ist es nicht leicht zu spielen. Die Serie gegen Linz hat gezeigt, dass die Füchse defensiv extrem gut stehen. Darüber hinaus verfügen sie mit Marcel Melichercik über einen Goalie, der immer wieder Glanzparaden auspackt. Wir sind, wie schon gegen Innsbruck, auf eine lange Halbfinal-Serie und einen harten Kampf eingestellt. Es wird schwierig, keine Frage.“
Tom Pokel: „Wien ist eine sehr gute Mannschaft, sie haben vier starke Linien. Sie haben in der regulären Saison einen tollen Lauf gehabt, das zählt jetzt aber nicht mehr. Die Serie startet wieder bei Null. Unter den letzten Vier triffst du sowieso immer auf die stärksten Gegner, es wird auf Kleinigkeiten ankommen.
Die Special Teams wurden vorhin schon einmal angesprochen. Die Caps haben im Viertelfinale zwölf von 19 Toren in Überzahl erzielt, Bozen ist weder ein Powerplay-Treffer gelungen, noch ließ man in Unterzahl etwas zu. Wie wichtig werden die Special Teams im Halbfinale werden?

Tom Pokel: „Es war eine seltsame Serie, ganz ohne Powerplay-Treffer. Wir produzieren grundsätzlich mehr bei fünf gegen fünf auf dem Eis. Zwar haben wir Stangenschüsse und große Chancen gehabt, es ist aber sicherlich Luft nach oben. Wenn wir den nächsten Schritt schaffen wollen, müssen wir uns in diesem Bereich verbessern.“
Serge Aubin: „Special-Teams sind immer ein wichtiger Teil. Das sieht man auch an den Statistiken. Viele Tore fallen in Überzahl. Aber ob jetzt Bozen im Viertelfinale kein Powerplay-Tor erzielt oder auch keinen Treffer in Unterzahl kassiert hat – das alles zählt jetzt nichts mehr. Die Serie startet neu, alle Statistiken sind somit Geschichte. Natürlich war unser Powerplay im Viertelfinale sehr erfolgreich. Wir müssen dranbleiben und gleichzeitig dürfen wir keine Strafen ziehen. Disziplin ist ein wichtiger Faktor in den Play-offs.“
Im Torhüter-Duell stehen sich JP Lamoureux und Marcel Melichercik gegenüber. Während Ersterer eine gewohnt solide Saison spielt, bestach Bozens Schlussmann im Viertelfinale. Wie entscheidend sind die Torhüter-Leistungen?

Tom Pokel: „Wir haben in der Pick Round eine neue Identität gefunden, sind defensiv stärker und auch die Tormannleistung ist wieder da. Marcel ist während der Pick Round Vater geworden, die letzten Spiele waren ein Befreiungsschlag. In den Playoffs ist es so, dass der Torhüter dein bester Mann auf dem Eis sein muss. Und das war Marcel in der Viertelfinal-Serie.“
Serge Aubin: „Wir haben großen Respekt vor Bozen, auch vor ihrem Goale Melichercik. Wir kennen die Qualitäten der Füchse. Ich kümmere mich aber nur um unser Team. Ich habe vollstes Vertrauen in JP Lamoureux und David Kickert. Egal wer bei Bozen im Tor steht, wir müssen einen Weg finden, um den Puck am Goalie vorbei zu bringen.“
Vor über zwei Jahren war Tom Headcoach der Vienna Capitals, er kennt vor allem einige österreichische Führungsspieler aus dieser Zeit. Auf der anderen Seite kennt man in Wien „das Arbeiten“ und die Spielphilosophie von Tom. Ist das ein Vorteil oder Nachteil für jemanden?

Serge Aubin: „Schwer zu sagen, das ist eher eine Frage an Tom“.
Tom Pokel: „Ich denke das hat keinen Einfluss. Es gibt zwar ein paar Spieler die ich kenne, die Kabine ist heute aber anders. Es hat einen großen Umbruch zu Jim Boni gegeben und jetzt auch zu Serge. Es ist eine andere Ausgangslage und darüber hinaus kennen sich die Mannschaften nach all den Spielen in dieser Saison sowieso gut genug. Es ist kein Vor- oder Nachteil, dass ich damals Trainer in Wien war.“

Quelle: ERSTE BANK EISHOCKEY LIGA



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