Vom Rettungswagen ins Krankenhaus: Tirol ist bei PatientInnenübergabe Spitze!

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Foto: © Land Tirol/Schwarz
13 Okt 16:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Tiroler „ABS-Briefing“ wurde in österreichische SanitäterInnenausbildung aufgenommen

Ziel war es, für die Übergabe von PatientInnen vom Rettungsdienst an das Ambulanzpersonal der Spitäler eine standardisierte Checkliste für das Bundesland Tirol zu erarbeiten. Denn vor allem die fehlerhafte Kommunikation gilt als mögliches Risiko. Vollständige wie strukturierte Aufnahmeinformationen (A), Begleitinformationen (B) sowie die Sozialanamnese (S) der eingelieferten PatientInnen werden mittlerweile in einem bestens lesbaren Computerprotokoll an das Krankenhaus übergeben: Die landesweite, jetzt abgeschlossene Evaluierung dieses „ABS-Briefing“ bestätigt den Erfolg der rundum abgesicherten Übergabe. Mehr noch: Dieses Tiroler Projekt wurde österreichweit in die RettungssanitäterInnen-Ausbildung aufgenommen.

Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg freut sich über die neuerliche Schrittmacherrolle Tirols, wenn es um die Sicherheit der PatientInnen geht: „In Tirol gibt es jährlich rund 60.000 Einlieferungen in die Tiroler Krankenhäuser, mit Rettung, ohne Notarzt. Durch die standardisierte Übergabe wird die Schnittstelle zwischen präklinischer Notfallversorgung und der Versorgung im Krankenhaus zur Nahtstelle. Fast 80 Prozent des befragten Pflegepersonals haben die Verbesserung durch das ‚ABS-Briefing‘ eindeutig bestätigt. Fast 70 Prozent des Rettungsdienstpersonals sind damit sehr zufrieden oder zufrieden. Dieses vom Tiroler Gesundheitsfonds unterstützte Projekt hat einen neuen Standard für die PatientInnenübergabe in Österreich geschaffen.“

Hinter dieser so erfolgreichen Entwicklung steht ein ExpertInnenteam aus Pflege und Rettungsdienst: Gabriele Polanezky, Pflegedirektorin des Bezirkskrankenhauses Schwaz, Agnes Neumayr, QM-Referentin im Team des Ärztlichen Leiter Rettungsdienst des Landes Tirol, Patrick Kindermann, Rotes Kreuz Tirol gemeinnützige Rettungsdienst GmbH, Günther Schwemberger, Leiter Rettungsdienst Bezirk Schwaz, sowie DGKP Benjamin Walder vom Sanatorium Kettenbrücke in Innsbruck. „Ihm war das ‚ABS-Briefing‘ ein ganz besonderes Anliegen, dem er sich mit größtem Engagement widmete“, gratulierte LR Tilg dem Rettungssanitäter im Landhaus persönlich.

Mit der Aufnahmeinformation (A) werden Grund der Einweisung, Unfallhergang, Vitalparameter, Bewusstseinslage, Medikamentengabe und Allergien präzise dokumentiert. Zur Begleitinformation (B) gehören Vorerkrankungen, verordnete Medikamente und der Abholort. Unter die Sozialanamnese (S) fallen die Kontaktdaten der Bezugsperson, pflegerelevante Hinweise, kognitive Einschränkungen der PatientInnen und die Aufzählung persönlicher Gegenstände wie Handy, Uhr und Brille.

Adolf Schinnerl, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst des Landes Tirol, bewertet das „ABS-Briefing“ als systematische und nachhaltige Struktur im Bereich des Risikomanagements: „Die intensive Zusammenarbeit zwischen Rettungsdienst und Pflegepersonal war der Erfolgsfaktor dieses Projekts. In Bezug auf pflege- und patientenrelevante Information und Dokumentation ist nicht nur ein einheitlicher Standard möglich geworden, sondern auch die Arbeitsabläufe zwischen Rettungsdienst und Krankenhaus an der Schnittstelle Notaufnahme sind nachhaltig optimiert worden.“



Quelle: Land Tirol



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