Oö. Umwelt-LR Anschober sieht in der neuen EU-Richtlinie eine Chance für Konsumenten und Gastronomie

OÖ. Immer mehr Konsumenten wollen ihre Lebensmittel bewusst einkaufen und damit die Entwicklung von Markt, Produktion und der eigenen Gesundheit bewusst beeinflussen. Dafür braucht es Transparenz und bessere Kennzeichnungen. Ein Schritt in diese Richtung gelingt ab 1. April durch die neue EU-Herkunftskennzeichnung für jede Sorte Frischfleisch.

Ab 1. April gilt in der EU eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für frisches Schweine-, Geflügel-, Schaf- und Ziegenfleisch. Damit zieht die EU bei der Kennzeichnung für die Fleischarten nach, denn für Rind- und Kalbfleisch existiert diese bereits seit dem BSE-Skandal vor mehr als einem Jahrzehnt. Die Regelungen gelten für verpacktes Fleisch und Faschiertes (frisch, gekühlt, tiefgekühlt), für die Abgabe an Endverbraucherinnen und an Gemeinschaftsverpflegung. Bei Rind- und Kalbfleisch zudem auch für unverpacktes Fleisch der gesamten Herstellungskette und bei Lieferung an Verarbeitungsbetriebe.

„Jede Kaufentscheidung für ein bestimmtes Produkt ist auch eine politische Entscheidung – über Klima, Umwelt, Arbeitsmarkt, Wirtschaftsstruktur und natürlich unsere Gesundheit. Die Konsumentinnen und Konsumenten müssen daher selbst entscheiden können, welches Fleisch sie essen möchten. Dafür müssen sie auch die geeigneten Werkzeuge haben", erklärt Umwelt-LR Anschober.

Eine große Chance bietet die Verordnung auch für die Gastronomie, die auch auf Produkte aus dem Großhandel zurückgreift, wo die Herkunft sehr oft unklar ist. Gerade aber in einer Zeit, wo immer mehr Menschen bewusst zu Produkten aus Österreich greifen, kann die Gastronomie hier einen bewussten Schritt tun. Durch gute, regionale Produkte für die Gäste auch einen Wettbewerbsvorteil schaffen, heimische Erzeuger stärken und für kurze Transporte sorgen. Die Herkunft von Fleisch sollte auch auf der Speisekarte sichtbar werden.