Verkehrssicherheit im Schulumfeld

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Kuratorium für Verkehrssicherheit
01 Sep 14:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

An jedem Schultag verunglücken in Österreich im Schnitt drei Schüler im Alter zwischen 6 und 15 Jahren auf ihrem Schulweg. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen – sie sehen, hören, denken, fühlen und bewegen sich anders. Umso wichtiger ist die sichere Gestaltung des Umfelds von Schulen und Kindergärten.

Gehen ist die vorrangige Fortbewegungsart von österreichischen Schülern, rund die Hälfte der Volksschulkinder legt den Schulweg zu Fuß zurück. Dementsprechend sind auch drei von fünf der auf dem Schulweg verunglückten Kindern zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. Kinder können Geschwindigkeiten und Entfernungen noch nicht richtig einschätzen; vor allem jüngere Kinder reagieren spontan und unberechenbar. Erst mit 12 bis 14 Jahren sind alle Fähigkeiten für eine sichere selbstständige Verkehrsteilnahme vollständig ausgebildet. „Besonders wichtig sind daher im Schulumfeld alle Maßnahmen, die die Sicherheit für den nichtmotorisierten Verkehr, v.a. für Fußgänger erhöhen“, so Dipl.-Ing. Klaus Robatsch, Bereichsleiter Forschung & Wissensmanagement im KFV. Der Straßenraum vor Schulen sollte an die Bedürfnisse der Kinder angepasst werden.

Spezifische Anforderungen verlangen nach individuellen Lösungen

Häufige Probleme im Schulumfeld sind Kreuzungen und Querungsstellen sowie das Parken vor der Schule. Konflikte und Gefahren für die Kinder gehen zumeist vom Kfz-Verkehr aus. Für die Verbesserung der Verkehrssicherheit im Schulumfeld gibt es eine Reihe an möglichen Maßnahmen, die je nach konkreter Situation vor Ort in Frage kommen. Die Palette reicht dabei von einer Fußgängerzone vor der Schule, über bauliche Maßnahmen bis zu Elternhaltestellen für einen sogenannten „Pedibus“, dem von einem Erwachsenen begleiteten gemeinsamen Schulweg mehrerer Kinder entlang einer fixen Route. Nicht immer fällt die Auswahl leicht um die Anforderungen des Straßenraumes mit jenen des Schulumfeldes in Einklang zu bringen.

Risiken identifizieren – Maßnahmen setzen

Hier setzt die RVS-Richtlinie 03.04.14 „Gestaltung des Schulumfeldes“, herausgegeben von der Forschungsgesellschaft Straße – Schiene – Verkehr (FSV) an, die Empfehlungen für die sichere Gestaltung des Umfelds von Schulen und Kindergärten gibt. Die darin beschriebenen Maßnahmen zielen darauf ab, die sichere und selbstständige Mobilität der Kinder zu ermöglichen und dem Bewegungsdrang der Schüler nach Unterrichtsschluss sicher Raum zu geben. Nicht zuletzt wird dadurch auch die Umfeldqualität für die Anrainer verbessert. Für jede der angeführten Maßnahmen ist angegeben, inwiefern sie zur Verbesserung des Sichtfeldes, zur Geschwindigkeitsreduktion und zur Reduktion des motorisierten Verkehrsaufkommens beiträgt. Die RVS-Richtlinie richtet sich an Gemeindevertreter, Direktoren, Lehrer und Eltern gleichermaßen und gibt einen Überblick über mögliche Maßnahmen.


Quelle: KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit)



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