VIER PFOTEN findet auf zwei Wiener Märkten verbotene Käfigeier

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VIER PFOTEN findet auf zwei Wiener Märkten verbotene Käfigeier
Foto: VIER PFOTEN
08 Okt 18:00 2018 von OTS Print This Article

Forderung nach mehr Kontrollen / Mehr als die Hälfte der Legehennen in der EU leben in Käfigen / Neue europäische Bürgerinitiative „End the Cage Age“

Wien (OTS) - Bei einem Marktcheck hat VIER PFOTEN auf zwei Wiener Märkten Käfigeier gefunden. Am Brunnenmarkt und am Meiselmarkt wurden an jeweils vier Ständen Eier aus Käfighaltung verkauft. Das ist allerdings nicht mehr erlaubt: Seit 1. Oktober 2018 ist die neue Wiener Marktordnung in Kraft. Diese beinhaltet, unter anderem, ein Verkaufsverbot für Käfigeier, die die Stadt Wien zum Vorreiter in Österreich macht. VIER PFOTEN hat die Fälle dokumentiert und eine Beschwerde bei der MA 59 - Marktservice & Lebensmittelsicherheit eingereicht.

„Wir fordern mehr Kontrollen, damit die neue Regelung auf allen Wiener Märkten auch eingehalten wird“, sagt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Martina Pluda. „VIER PFOTEN freut sich sehr über die neue Marktordnung, aber wenn sie in der Praxis missachtet wird und es keine Konsequenzen gibt, dann ist sie sinnlos.“ VIER PFOTEN hatte im Rahmen des Marktchecks sechs Wiener Märkte überprüft.

Das Thema ist gerade vor dem internationalen Tag des Eis am 12. Oktober aktuell. Die konventionelle Käfighaltung ist in Österreich ja verboten, so genannte ausgestaltete Käfige dürfen noch bis 2020 weitergeführt werden. Schaleneier, die aus Käfighaltung stammen, sind meistens importierte Eier. Die Käfigeier auf den zwei Wiener Märkten stammten aus Polen. In Österreich liegt die Selbstversorgung mit Eiern bei 86 Prozent, 14 Prozent der Eier werden importiert.

Mehr als die Hälfte der Legehennen in der EU leben in Käfigen

Im Vergleich mit anderen EU-Ländern ist Österreich bei der Haltung von Legehennen dennoch recht vorbildlich: Gerade einmal 1 Prozent der Hühner werden in ausgestalteten Käfigen gehalten. EU-weit sind es leider 55,9 Prozent.

„Das ist natürlich wirklich sehr ernüchternd“, sagt Pluda. „Mehr als die Hälfte der Legehennen fristen nach wie vor ein trauriges Dasein in Käfigen – und das mitten in der EU. Wir brauchen einheitliche Regeln im Sinne der Tiere und der Konsumenten!“

Wenn es um verarbeitete Produkte geht, ist allerdings auch Österreich nicht mehr ganz so vorbildlich. Martina Pluda dazu: „Jedes zweite in Österreich konsumierte Ei ist verarbeitet, das heißt in der Gastronomie oder als fertiges Industrieprodukt. Da diese Eier im Gegensatz zum Schalenei nicht gekennzeichnet werden müssen, wissen wir nicht, wie viel Käfigeier wir tatsächlich konsumieren. Schließlich ist die Käfighaltung natürlich die billigste Haltungsform.“

Europaweite Bürgerinitiative „End The Cage Age“ gegen Käfighaltung

VIER PFOTEN hat nun gemeinsam mit über 100 Tier- und Umweltschutzorganisationen unter Führung von „Compassion in World Farming“ die EU-weite Initiative „End The Cage Age“ gestartet. Sie wurde vor kurzem im EU-Parlament in Brüssel mit einer Ausstellung über die grausame Realität der Käfighaltung präsentiert.

Ziel der Kampagne ist es, die Käfighaltung für Legehennen, Schweine (Kastenstand), Kaninchen, Wachteln etc. EU-weit zu beenden. Martina Pluda erklärt: „Wir haben nun ein Jahr Zeit, um eine Million Unterschriften zu sammeln. Wir fordern daher alle engagierten Bürger auf, uns zu unterstützen und die Petition dazu zu unterschreiben.“ Informationen über die Kampagne und den Zugang zur Petition findet man auf www.vier-pfoten.at

„Alle Tiere, nicht nur Hühner, haben ein Recht auf ein Leben außerhalb von Käfigen“, sagt Pluda. „Schweine sollten in der Lage sein, sich ausreichend zu bewegen, Hühner sollten freilaufen und Kaninchen den Platz haben, um herum zu hoppeln. In der Käfighaltung ist das aber alles unmöglich. Nur gemeinsam können wir etwas erreichen. Daher zählt wirklich jede Unterschrift. Unsere Forderung an die EU-Kommission ist klar: Beenden wir diese Grausamkeit!“


Quelle: OTS



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