VCÖ-Mobilitätspreis für die Schulstraßen in Salzburg

Slide background
VCÖ-Mobilitätspreis, Präsentation der Gewinner 2018, im Bild: Leonhard Schitter, Bernhard Auinger, Harald Preuner, Bernhard Carl, Markus Gansterer, Richard Hemetsberger, Brigitta Pallauf und Wolfgang Piesch.
Foto: Land Sbg.
25 Aug 14:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Außerdem prämiert: Der eObus nach Grödig und die Radverkehrsstrategie 2025

Die Schulstraßen, die in der Stadt Salzburg an sechs Orten eingeführt wurden, sind die diesjährigen Gewinner des VCÖ-Mobilitätspreises Salzburg. Das Konzept: Eine Sperrzone ohne Elterntaxis rund um die Schule sorgte für entspanntes und sicheres zum Unterricht kommen. Zwei weitere Projekte wurden von VCÖ, Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf und ÖBB ausgezeichnet: Der eOBUS der Salzburg AG nach Grödig sowie die Radverkehrsstrategie 2025 der Stadt Salzburg.

„Wir haben die Aufgabe, einen Mix an Mobilität anzubieten und Anreize sowie Bewusstsein zu schaffen“, unterstrich Pallauf, die kurzfristig Verkehrslandesrat Stefan Schnöll vertrat, bei der feierlichen Verleihung des VCÖ-Mobilitätspreises.

„So wie der Verkehr uns täglich aufs Neue herausfordert, so gibt es viele clevere und praktische Ideen sowie Maßnahmen, unsere Mobilität zu gestalten. Drei davon werden heute vor den Vorhang geholt. Sie zeigen, dass vieles in Bewegung ist und setzen schon heute wichtige Schritte für eine klimaverträgliche Mobilität mit Zukunft“, sagte Verkehrslandesrat Schnöll anlässlich der Auszeichnung.

Die Mobilität wird sich gravierend ändern

„Gesellschaft.Wandel.Mobilität“ lautete das Motto der diesjährigen Ausschreibung. „Der Bereich Verkehr steht vor großen Umbrüchen. Digitalisierung, Automatisierung, E-Mobilität und Sharing werden alles verändern. Die Energie- und Verkehrswende sind auch nötig, um die Klimaziele zu erreichen“, stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest. Die Bedeutung von zu Fuß gehen, Rad fahren und des öffentlichen Verkehrs wird in Zukunft zunehmen, sind Experten überzeugt.

Eine Viertelmillion Autofahrten unter fünf Kilometer

Das Potenzial, kurze Autofahrten auf gesunde bewegungsaktive Mobilität zu verlagern, ist auch im Land Salzburg groß. „Im Schnitt werden jeden Werktag rund 42.000 Autofahrten gemacht, die kürzer als einen Kilometer sind, rund 260.000 sind kürzer als fünf Kilometer“, rechnete Landesrat Schnöll vor und betonte, dass es auf den richtigen Mobilitätsmix ankommt: "Wir müssen den richtigen Mix an Mobilitätsangeboten ermöglichen, damit für jeden etwas dabei ist. Dabei spielen nicht nur Öffis und das Auto eine Rolle, sondern auch Räder und innovative Sharingkonzepte."

Partner des VCÖ beim Preis sind die ÖBB: „Unser gemeinsames Ziel ist es, künftig noch mehr Menschen zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel und damit auf eine umweltfreundliche Mobilität zu bewegen“, so Wolfgang Piesch, Regionalmanager der ÖBB-Personenverkehr AG.

Gewinner 1: Schulstraßen statt Elterntaxis in der Stadt Salzburg

Der diesjährige Gewinner des VCÖ-Mobilitätspreises Salzburg: die Schulstraßen. Vor den sechs Volksschulen Campus Mirabell, Morzg, Lehen 1 und 2 sowie Maxglan 1 und 2 hat die Stadt Salzburg im vergangenen Herbst das Konzept eingeführt. Durch sogenannte „Elterntaxis“ wurde früher ein regelrechtes Verkehrschaos verursacht, wodurch die Kinder einer erhöhten Unfallgefahr und auch einer Abgasbelastung ausgesetzt wurden. Seit vergangenem Schuljahr werden eine halbe Stunde vor Unterrichtsbeginn an den Straßen Absperrungen platziert. Damit wird die Verkehrssicherheit erhöht und für die Kinder zusätzlicher Raum auf den Schulvorplätzen geschaffen. „Das Konzept der Schulstraße gibt es in Südtirol schon sehr lange. In Österreich war die Stadt Salzburg Vorreiter. Andere folgen nun. In Wien beispielsweise werden bald zwei Schulstraßen eingeführt“, gratuliert VCÖ-Experte Gansterer zur Vorbildwirkung. Vize-Bürgermeister Bernhard Auinger, der den Preis entgegennahm, hebt die Vorbildwirkung und Erhöhung der Sicherheit hervor: „Die Kinder haben dadurch mehr Raum vor der Schule, das tägliche Ankommen ist übersichtlicher und für alle Beteiligten sicherer.“

Gewinner 2: Der eObus nach Grödig

Als vorbildliches Projekt wird auch der von der Salzburg AG betriebene eObus nach Grödig beim VCÖ-Mobilitätspreis Salzburg ausgezeichnet. Um die Salzburger Obus-Linie 5 entsprechend der erwarteten Nachfrage ins Umland der Stadt Salzburg bis nach Grödig zu verlängern, wird erstmals in Österreich ein Betrieb mittels „In-Motion-Charging“ umgesetzt. Der Obus kann ohne Oberleitung mit Strom fahren, weil er über Batterien verfügt, die während der Fahrt an der Oberleitung oder an der Endstation aufgeladen werden. Dadurch wird der südliche Nachbar der Landeshauptstadt umsteigefrei an das Ballungszentrum angebunden. Von der Marktgemeinde wird die Verlängerung der Obus-Linie durch das Konzept „Grödig 2020“ ergänzt. Dieses sieht unter anderem Verkehrsberuhigung und vergünstigte Jahreskarten für den öffentlichen Verkehr vor. Das Ortszentrum soll fußgänger- und radfahrfreundlich umgestaltet werden.

Energie aus Oberleitung und Batterie

„Das Verkehrswesen in Österreich befindet sich im Umbruch. Umweltfreundliche und ressourcenschonende Fortbewegung spielen im öffentlichen Verkehr eine zentrale Rolle. Gemeinsam mit Stadt und Land Salzburg sowie der Gemeinde Grödig ist es uns gelungen, die Linie 5 zu erweitern und dafür neueste Technologien einzusetzen. Unser Obus fährt die gesamte erweitere Strecke mit Energie aus Batterie. Es freut uns somit sehr, dass wir für diese innovative Kombination aus Oberleitungs- und Batteriebus gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern ausgezeichnet wurden“, so Salzburg-AG-Vorstandssprecher Leonhard Schitter, der den Preis gemeinsam mit Grödigs Bürgermeister Richard Hemetsberger entgegennahm.

Gewinner 3: Die Radverkehrsstrategie 2025 der Stadt Salzburg

Mit der Radverkehrsstrategie 2025 wird ein zweites Projekt der Stadt Salzburg beim VCÖ-Mobilitätspreis Salzburg prämiert. Sie wurde im Gemeinderat einstimmig beschlossen und sieht eine Erhöhung des Radverkehrsanteils von derzeit 20 Prozent auf 24 Prozent vor. Außerdem beinhalten die Pläne eine Verdoppelung des Budgets für Radverkehr, die Umsetzung von Leitprojekten und umfassende Bewusstseinsarbeit. Dazu gehören: das Hauptradwegenetz, ein „Premiumradweg“ nach Freilassing sowie ein flächendeckendes Fahrrad-Verleihsystem. Mittelfristig sollen auch Lasten- und Spezialräder für beeinträchtigte Personen verliehen werden.

„Die Stadt bemüht sich, den Veränderungen im Mobilitätsverhalten Rechnung zu tragen und mit innovativen Konzepten alltagstaugliche Verkehrslösungen zu schaffen. Umso mehr freut es mich, dass die Stadt Salzburg bei diesen Auszeichnungen so prominent vertreten ist“, so Bürgermeister Harald Preuner anlässlich der Preisüberreichung.


Quelle: Land Salzburg



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Salzburg

Redaktion Tennengau

Weitere Artikel von Redaktion Salzburg