Urleiwand – Österreichs Feuerwehrjugend zeigt auf!

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Foto: Franz Fink
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26 Aug 07:43 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Premiere in Wien: Zum ersten Mal wird ein Bundesfeuerwehrjugendleistungsbewerb in der österreichischen Bundeshauptstadt ausgetragen. Die besten Bewerbsgruppen aus allen neun Bundesländern sowie aus Südtirol messen sich nach monatelangem Training in unterschiedlichen Disziplinen. Nun steht fest, wer die österreichische Feuerwehrjugend bei den internationalen Wettkämpfen im Jahr 2019 in der Schweiz vertreten darf.

Das letzte Augustwochenende steht alle zwei Jahre traditionell ganz im Zeichen der Feuerwehrjugendbewerbe auf Bundesebene. Insgesamt 52 Gruppen (50 Burschen- und Mädchengruppen sowie „gemischte Gruppen“ aus Österreich und zwei Gruppen aus Südtirol) qualifizierten sich bei den jeweiligen Landesbewerben für die Bundesbewerbe. Neben Geschwindigkeit, Geschicklichkeit und Ausdauer sind Teamfähigkeit sowie mentale Stärke für ein herausragendes Ergebnis ausschlaggebend.

„Die Jugendlichen trainieren sehr lange und sehr hart, um so weit zu kommen. Neben der Schule und der Freizeit treffen sie sich mehrmals die Woche, um hier mitmachen zu können. Jeder Handgriff muss sitzen, jede Bewegung ist genau einstudiert, um erstens keine Fehler zu machen und zweitens, eine Spitzenzeit hinzulegen“, schildert Bundesfeuerwehrrat Manfred Eibl, als Referatsleiter zuständig für die rund 26.000 Jugendlichen zwischen 10 und 16 Jahren der österreichischen Feuerwehrjugend.

Natürlich ist das Training – gerade in den Wochen vor dem Bewerb – sehr intensiv. Allerdings darf der Spaßfaktor nicht zu kurz kommen. „Die Burschen und Mädchen sind hochmotiviert und zeigen bei diesen Bewerben was sie können. Ein wesentlicher Teil ist aber, dass die Feuerwehrjugendmitglieder – bei allem Wettkampfgeist – auch Spaß haben, Kameraden treffen, sich austauschen und neue Freundschaften knüpfen. Dieses Miteinander zeichnet unsere Feuerwehren aus“, freut sich Feuerwehrpräsident Albert Kern über den Nachwuchs.

Bewerbseröffnung

Zahlreiche Ehrengäste waren ins Stadion des FC Stadlau gekommen, um den Jugendlichen ihre Anerkennung und Respekt auszudrücken. Der just zu Beginn einsetzende Regen erforderte eine kurzfristige Änderung des geplanten Ablaufes: Anstatt des Einmarsches nahmen die Jugendlichen und Bewerter auf der Tribüne gemeinsam mit den angereisten Fans und Schlachtenbummlern Platz.

Staatssekretärin Mag. Karoline Edtstadler aus dem Bundesministerium für Inneres betonte in ihren Grußworten die große Bedeutung des Feuerwehrnachwuchses für die Sicherheit Österreichs und wünschte allen Jugendlichen erfolgreiche Wettbewerbe in der Bundeshauptstadt.

Auch der Abgeordnete zum Wiener Landtag und Vizepräsident der Helfer Wiens, Landesfeuerwehrrat Prof. Harald Kopietz, bedankte sich für das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehr und besonders für die wertvolle Jugendarbeit. Prof. Kopietz wurde im Laufe des Abends aufgrund seines langjährigen und hervorragenden Wirkens für das Feuerwehrwesen mit der Florianiplakette in Gold des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes geehrt.

Die Disziplinen

Die Feuerwehrhindernisübung und der 400m Staffellauf mit Hindernissen sind die zu bewältigenden Herausforderungen.

Bei der Hindernisübung gilt es für die neunköpfige Bewerbsgruppe fehlerfrei, so schnell wie möglich mit einer Schlauchleitung einen Wassergraben und eine Hürde zu überspringen, durch einen Tunnel zu kriechen, über einen Balken zu balancieren, mit der Kübelspritze ein Ziel zu treffen und abschließend diverse Knoten richtig zu knüpfen bzw. Ausrüstungsgeräte richtig zuzuordnen.

Beim Staffellauf müssen die Gruppenmitglieder ein Strahlrohr weitergeben und dazwischen eine Leiterwand überklettern, einen zusammengerollten Schlauch korrekt ablegen, unter einem Lattengestell durchlaufen, eine Hürde überwinden, einen Feuerlöscher korrekt abstellen und schlussendlich das übergebene Strahlrohr mit einer Löschleitung zusammenkuppeln.

Die Sieger

Oberösterreich stellte mit den Plätzen 1 bis 7 einmal mehr seine Vormachtstellung innerhalb der österreichischen Feuerwehrjugend unter Beweis. Zum Bundeschampion 2018 kürte sich (wie auch bereits 2016) der amtierende Weltmeister, die Jugendgruppe „Bad Mühllacken“. Die Zeit von 43,28 sec. beim Hindernislauf und 65,09 sec. beim Staffellauf (jeweils 0 Fehlerpunkte) führte zum Bundessieg. Platz 2 belegte der amtierende Vizeweltmeister „St. Martin im Mühlkreis“ (44,01 sec./0 FP/64,51 sec./0 FP). Den dritten Platz eroberte die Gruppe „Waldneukirchen“ (47,69 sec./0/64,36/0).

„Guggenberg“ (4), „Leonstein“ (5), „Hinterberg“ (6) und „Allerheiligen/Lebing“ auf Platz 7 komplettieren das hervorragende Ergebnis für den oberösterreichischen „Feuerwehrnachwuchs“. Dahinter platzierten sich „Hollenthon“ (NÖ), Lamprechtshausen (Salzburg) und Schwabegg (Kärnten) auf den Rängen 8 bis 10.

Bei den Mädchengruppen ging der Sieg ebenfalls nach Oberösterreich. „Mitteregg/Haagen/Sand“ war vor „Irschen“ (Kärnten) und „St. Martin bei Lofer“ (Salzburg) erfolgreich.

Für die Internationale Jugendfeuerwehrbegegnung in der Schweiz im nächsten Jahr sind somit Bad Mühllacken, St. Martin im Mühlkreis und Waldneukirchen sowie die Mädchengruppe aus Mitteregg/Haagen/Sand (alle Oberösterreich) qualifiziert.

Schlussfeier am Rathausplatz

Der Marsch der 520 Jugendlichen, der Delegationsleiter und Bewerter vom Heldenplatz über den Ring zur feierlichen Siegerverkündung am Rathausplatz führte mit einer Löschbereitschaft der Berufsfeuerwehr Wien sowie mit Flughafenfeuerwehrfahrzeugen an den anwesenden Ehrengästen, allen voran Wiens Landeshauptmann und Bürgermeister Dr. Michael Ludwig und Landesrat Elmar Podgorschek aus Oberösterreich sowie an den Präsidialmitgliedern des ÖBFV, neben Feuerwehrpräsident Albert Kern die Vizepräsidenten und Landesfeuerwehrkommandanten, vorbei. Vor der herrlichen Kulisse des Wiener Sommerkinos, dessen Infrastruktur Dank der Stadt Wien Marketing für diese Feier genutzt werden konnte, und hunderten Schlachtenbummlern, wurden die Siegergruppen verkündet sowie die Urkunden und Preise überreicht.

Bürgermeister Dr. Michael Ludwig zeigte sich, ob des geballten ehrenamtlichen Engagements, beeindruckt: „Die Leistungen, die die Jugendlichen gezeigt haben, und die Bereitschaft sich freiwillig in den Dienst der Sache zu stellen, kann einen jeden Menschen nur beeindrucken. Die Kompetenz und der Verdienst für die Sicherheit Österreichs jetzt und in Zukunft hat wahrlich eine Bühne am Rathausplatz verdient und ich bin stolz, dass Wien als Plattform für diese wahrliche Leistungsschau der Feuerwehrjugendlichen dienen konnte."

Der Wiener Landesfeuerwehrkommandant und Chef der Berufsfeuerwehr Wien, Feuerwehrvizepräsident BD DI Dr. Gerald Hillinger, gratulierte allen angereisten Gruppen zu ihrem Erfolg: „Ihr wollt in der Gesellschaft dort einstehen, wo andere eine Lücke lassen und eure Freizeit in Zukunft der Sicherheit und dem Wohlergehen eurer Mitmenschen widmen. Verlierer sehe ich heute mit Sicherheit keine, sondern nur einen großen Gewinn für Euch und vor allem das österreichische Feuerwehrwesen!“

„Die Zukunft der österreichischen Feuerwehren liegt in euren Händen. Ihr seid Vorbilder einer nächsten Generation, die sich nicht nur um sich selbst, sondern auch um Andere bemüht. Wenn ich euch hier am ehrwürdigen Wiener Rathausplatz sehe, dann mache ich mir keine Sorgen um die Zukunft. Ihr Burschen und Mädchen seid die beste Werbung für unsere Einsatzorganisation. Tragt den Gedanken unserer Feuerwehr weiterhin im Herzen, im Kopf, in euren Händen und auf der Zunge. Viele Kinder sollen eurem Beispiel folgen, um das österreichische Feuerwehrwesen für alle Zeit zu sichern. Danke für euer aller Engagement und Danke Wien für die Gastfreundschaft“, so Feuerwehrpräsident Kern in seiner Ansprache.

„Urleiwandes“ Wien

Das Organisationsteam des Landesfeuerwehrverbandes Wien hat in jahrelanger Vorbereitung eine unvergessliche und einmalige Veranstaltung auf die Beine gestellt.

Neben dem Bewerb wurde auch ein umfangreiches Rahmenprogramm organisiert. So hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, Sehenswürdigkeiten der Stadt Wien mit den kostenlos zu nutzenden öffentlichen Verkehrsmitteln zu besuchen, zahlreiche Einsatzfahrzeuge der Wiener Hilfs- und Einsatzorganisationen kennen zu lernen und am Ferienspiel der Stadt Wien teilzunehmen.

Das Stadion des FC Stadlau im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt stellte perfekte Bewerbsbedingungen zur Verfügung, die Wiener Linien unterstützten diese Veranstaltung mit einer Gratis-Öffi-Nutzung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Auch die Stadt Wien unterstützte diese 22. Bundesfeuerwehrjugendleistungsbewerbe maßgeblich. So konnten beispielsweise die Jugendlichen in verschiedenen Volksschulen untergebracht werden. Zahlreiche namhafte Großsponsoren, allen voran die Wiener Städtische Versicherung und der Energiekonzern Lukoil, sorgten zusätzlich für die finanzielle Unterstützung dieses Großprojektes.

„Viele Sponsoren und Partner – allen voran die Stadt Wien selbst – haben uns bei der Realisierung des 22. Bundesbewerbs unterstützt. Ohne diese Kooperationen wäre eine solche Veranstaltung für eine einzelne Feuerwehr weder finanziell noch organisatorisch denkbar. Neben dem, an unser ehrenamtliches Organisationsteam zu richtenden, großen Dank, gilt diesen Institutionen und Persönlichkeiten unsere ausdrückliche Hochachtung“, erklären die für die Gesamtdurchführung verantwortlichen Brandräte Ing. Thomas Hebelka und Ing. Werner Turetschek von der Feuerwehrjugend und dem Katastrophenhilfsdienst Wien einhellig, denen die Erleichterung ob des reibungslosen Ablaufs der Schlussfeier und des Bewerbs deutlich anzumerken war.

Der nächste Bundesfeuerwehrjugendleistungsbewerb finden übrigens im Jahr 2020 in Traiskirchen in Niederösterreich statt.

Die österreichische Feuerwehrjugend

Die Feuerwehrjugend ist eine außerschulische Jugendgemeinschaft und ein integrierter Bestandteil der österreichischen Feuerwehr. In ganz Österreich, von Vorarlberg bis ins Burgenland, gibt es Jugendgruppen: Mit rund 26.000 Mitgliedern ist die Feuerwehrjugend eine der größten Jugendorganisationen in Österreich. Egal ob Mädchen oder Bursche, egal ob aus der Großstadt oder vom Land: Alle Jugendlichen, die in ihrer Freizeit etwas Sinnvolles tun möchten, die Freundschaft und Teamgeist erleben möchten, sind herzlich willkommen.

In den vergangenen Jahren ist die Zahl der engagierten Mädchen und Burschen stets gestiegen. So können die Feuerwehren beruhigt in die Zukunft blicken, auch wenn aufgrund des gesellschaftlichen Wandels und der immer größer werdenden Freizeitangebote stets nachjustiert und nachgeschärft werden muss.

Bei der Feuerwehrjugend lernen Jugendliche alle wichtigen Grundbegriffe rund um Brandbekämpfung, Gerätekunde, Erste Hilfe, Zivilschutz und vieles mehr. Kurz gesagt: alle wichtigen feuerwehrtechnischen Belange, die die Jugendlichen spielerisch auf die späteren Aufgaben bei der Feuerwehr vorbereiten.

Feuerwehrjugend heißt nämlich: Vorbereitung auf den aktiven Feuerwehrdienst, aber natürlich noch keine „echten“ Einsätze.

Ein besonders großer Wert wird bei der Feuerwehrjugend auf Freundschaft und soziale Kompetenz bei Sport und Spiel gelegt. Bei den Leistungsbewerben können wettkämpferische Ambitionen ausgelebt und die erworbenen Kenntnisse unter Beweis gestellt werden. Action und jede Menge Spaß sind bei Jugendlagern, gemeinsamen Ausflügen und vielen anderen Aktivitäten garantiert.


Quelle: FEUERWEHR.AT



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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