Umfahrung Fügen: Behördenverfahren gestartet

Slide background
Foto: © Land Tirol/Eqvis
22 Aug 16:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Bauvorhaben B 169 Zillertalstraße, L 298 Harter Straße und Zillertalbahn in der Zielgeraden

Mit einem durchschnittlichen täglichen Verkehr von 18.500 Fahrzeugen und Spitzen von 29.000 Fahrzeugen zählt die B 169 Zillertalstraße im Bereich Fügen zu einer der meist befahrenen Verkehrsverbindungen im Straßennetz des Landes Tirol. Bereits Ende der 1970er-Jahre gab es Überlegungen zur Neugestaltung des Straßenabschnitts. Nachdem im Jahr 2016 ein umfassender Bürgerbeteiligungsprozess gestartet wurde und sich die Gemeindeführung von Fügen auf eine Variante geeinigt hatte, sind nun die Planungen für die Neugestaltung der B 169, die Anbindung der L 298 nach Hart und den Umbau der sechs Eisenbahnkreuzungen mit der Zillertalbahn abgeschossen. Am Dienstag, den 21. August 2018, wurde mit der straßenrechtlichen Verhandlung das Behördenverfahren gestartet.

„Wir sind mit dem Projekt, das ja nicht nur die Verbesserung des Verkehrsflusses sowie die Erhöhung der Sicherheit in Fügen, sondern endlich auch die niveaugleiche Anbindung von Hart und die Beseitigung von mehreren Eisenbahnkreuzungen im Ortsgebiet umfasst, in der Zielgeraden“, freut sich Straßenbaureferent LHStv Josef Geisler über einen weiteren Meilenstein. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens, einer Vielzahl von Störstellen durch abbiegenden und einmündenden Verkehr sowie Fußgängerübergängen kommt es an der B 169 in Fügen immer wieder zu Stauungen. Weil viele auf das innerörtliche Verkehrsnetz ausweichen, geht auch im Ort selbst oft nichts mehr. Das eingereichte und straßenrechtlich verhandelte Projekt umfasst den Neubau der B 169 Zillertalstraße im Abschnitt Fügen Nord bis zum bestehenden Knoten Süd, die L 298 Harter Straße in der Gemeinde Fügen bis zur Zillerbrücke sowie die Verlegung der Zillertalbahn

Gesamtkonzept für Mobilität im Zillertal

„Für die Bevölkerung und die Anrainerinnen und Anrainer bringt das Projekt ‚Umfahrung Fügen‘ massive Verbesserungen in Sachen Lärmschutz, Sicherheit und bei den innerörtlichen Verkehrsverbindungen. Man muss aber ganz ehrlich sagen, dass das Projekt keinen Einfluss auf das Verkehrsaufkommen auf der B 169 hat“, setzt Geisler auf ein Gesamtkonzept in Sachen Mobilität im Zillertal. Dazu gehören vor allem der Ausbau und die Attraktivierung der Zillertalbahn. „Auch hier laufen abseits der Umstellung von Diesel auf Wasserstoff die Vorbereitungen und Planungen auf Hochtouren“, so Geisler. Erster Schritt: Das Ortszentrum Fügen ist vom Bahnhof aus künftig ohne Querung der B 169 erreichbar, Bahn und Ort rücken zusammen. Mit der ASFINAG vorangetrieben wird die Verbesserung der Auffahrtssituation vom Zillertal auf die A 12 Richtung Kufstein. Zur Vermeidung des Rückstaus ist die Errichtung einer zusätzlichen Innbrücke geplant.

Bauzeit zirka vier Jahre

Die reine Bauzeit ist mit etwa vier Jahren veranschlagt. Die genaue Planung der Bauphasen erfolgt nach Abschluss der Behördenverfahren unter Berücksichtigung des Anrainerschutzes und der Verkehrserfordernisse. „Im Sinne der Bevölkerung streben wir natürlich einen ehestmöglichen Baubeginn an. Das liegt jetzt allerdings nicht mehr in unserer Hand“, erläutert Christian Molzer, Leiter der Abteilung Verkehr und Straße. Innerhalb nur eines Jahres ab Beschlussfassung im Fügener Gemeinderat im Juni 2017, dem eine zehnjährige Nachdenkpause in der Gemeinde vorangegangen war, hat das Land Tirol in einem äußerst konzentrierten Planungsprojekt ein Einreichprojekt für das dreiteilige Großbauvorhaben mit teils großen technischen Herausforderungen vorgelegt.

Das Bauvorhaben „Umfahrung Fügen“ entspricht von der Dimension her der Umfahrung Bruckhäusl (Bezirk Kufstein), die vor zehn Jahren in Betrieb ging. Die Umfahrung Fügen auf der B 169 wurde mit 67 Millionen Euro veranschlagt, die Querungen schlagen mit acht Millionen zu Buche, die Ausgaben für Lärmschutz betragen zwei Millionen Euro. Fünf Millionen Euro kostet die Harter Straße, vier Millionen Euro sind für Maßnahmen an Wildbächen vorgesehen. Die Verlegung der Zillertalbahn wird mit zwei Millionen Euro angegeben. Um den Verkehr während des Baus aufrechtzuerhalten, fallen weitere sechs Millionen an. Wann der Baustart für das in Summe mit 95 Millionen Euro (Preisbasis 2019, inkl. „Sicherheitspolster“ für Indexierung und Unvorhergesehenes sowie Grundablösen) veranschlagte Großbauvorhaben mit seinen drei Teilprojekten sein wird, hängt vom weiteren Verfahrensverlauf und möglichen Einsprüchen ab.

Technisch anspruchsvolles Projekt

Die Nähe zur Zillertalbahn, sechs Unterführungen und der Auftrag, den Grundverbrauch für die neue Trassenführung so gering wie möglich zu halten, haben das Projekt auch technisch anspruchsvoll gemacht. „In Summe setzen wir Maßnahmen auf einer Länge von 5,25 Kilometern“, erläutert Projektleiter Gabriel Staggl. Über den Landeskulturfonds ist es gelungen, landwirtschaftliche Ersatzflächen zur Verfügung zu stellen. Im Zuge des Straßenbau- und Eisenbahnprojekts soll in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der Wildbach- und Lawinenverbauung zudem der Hochwasserschutz verbessert werden.















Quelle: Land Tirol



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Salzburg

Redaktion Tennengau

Weitere Artikel von Redaktion Salzburg