Türkischen Lokalbetreiber bedroht: Innsbrucker (72) als Tatverdächtiger ausgeforscht

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31 Okt 10:25 2014 von S. C. Print This Article

In einem anonymen Brief hatte der 72-Jährige dem Inhaber eines Lokals im Innsbrucker Stadtteil Reichenau angedroht, es werde seine "Fressbude" bald nicht mehr geben

INNSBRUCK. Einen 72-jährigen Innsbrucker hat die Polizei als Verfasser eines anonymen Briefes ausgefortscht, in dem Anfang September der türkische Betreiber eines Innsbrucker Lokals rassistisch beschimpft und bedroht worden war. Der 72-Jährige wird wegen des Verdachts der versuchten schweren Nötigung angezeigt.


Der türkischstämmige Betreiber eines Lokals im Innsbrucker Stadtteil Reichenau erhielt Anfang September einen anonymen Brief, in dem er rassistisch und fremdenfeindlich beschimpft und aufgefordert wurde, „…dorthin mit einem Esel zu reiten, woher er gekommen sei, ansonsten könne es sein, dass es seine Fressbude plötzlich nicht mehr gebe“. Unterfertigt war das Schreiben mit „Komitee für einen ausländerfreien Stadtteil Reichenau“.


Nach umfangreichen Erhebungen des Landesamtes für Verfassungsschutz konnte nun als Tatverdächtiger ein 72-jähriger Innsbrucker ausgeforscht werden. Er hat gestanden, den Brief verfasst und versendet zu haben. Als Motiv gab er an, dass er einmal von einem türkischstämmigen Mann als „Scheiß-Nazi“ beschimpft worden sei. Seither möge er diese Menschen einfach nicht und habe auch das neu eröffnete Lokal des Bedrohten nicht leiden können.


Die Ermittlungen ergaben keinen Hinweis auf weitere Täter oder auf ein „Komitee für einen ausländerfreien Stadtteil Reichenau“. Der 72-Jährige wird bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck wegen des Verdachts der versuchten schweren Nötigung angezeigt.



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