TourismFastForward 2017 Konferenz in Mayrhofen – Rückblick

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TourismFastForward 2017 Konferenz in Mayrhofen – Rückblick
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TourismFastForward 2017 Konferenz in Mayrhofen – Rückblick
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TourismFastForward 2017 Konferenz in Mayrhofen – Rückblick
Foto: Roland&Berger
12 Jun 14:00 2017 von OTS Print This Article

Künstliche Intelligenz im Tourismus ist nicht mehr „Star Trek“

Mayrhofen (OTS) - Künstliche Intelligenzen und Assistenzsysteme im Tourismus waren die Themen bei der diesjährigen TourismFastForward Konferenz im Europahaus Mayrhofen. Bei der Tourismuskonferenz, die sich mit der Digitalisierung im Tourismus beschäftigt, erfuhren die 180 Teilnehmer aus Hotellerie und Beherbergung, Tourismusorganisationen, Systemdienstleister und Interessensvertretungen, welche Zukunftschancen Künstliche Intelligenz, Assistenzsysteme wie Amazon Alexa, Google Assistant, Cortana, Siri, Chatbots & Co. Touristikern bieten

Die Konferenz war ein voller Erfolg, daher wurde bereits mit der Arbeit für den Folgetermin am 12. und 13. Juni 2018 begonnen. Erste Infos und Anmeldung zum Newsletter unter www.tourismfastforward.com.

Microsoft – Künstliche Intelligenz ist nicht mehr Star Trek

Bei all diesen auf den ersten Blick abstrakt klingenden Themen stellte sich jedoch heraus, dass diese Themen weniger weit von der Realität entfernt sind, als man glauben mag. „Künstliche Intelligenz ist nicht mehr Star Trek“, so Josephine Karner von Microsoft, die in ihrem Vortrag zeigen konnte, was Augmented Reality mit Hololens oder Gesichtserkennung und Chatbots heute schon leisten, wenn es darum geht, dem Gast eine Region oder ein Hotel virtuell darzustellen oder mittels Chatbots ganze Urlaubspakete mit Skype zu buchen, ohne jemals die Website eines Reiseveranstalters besucht zu haben.

Google Trips und Destinations – die neue Tourismusinformation

Sher Khan, Leiter für den Bereich „Travel“ bei Google und zuständig für Europa, Nahost und Afrika gab einen eindrucksvollen Einblick in die „Reisewelt“ bei Google und wie Google entlang der Customer Journey der ständige Reisebegleiter für den Gast geworden ist. Mit Google Trips und Google Destinations wird dieser Bereich weiter verstärkt. Gemeinsam mit Googles „Assistent“ geht die Reise dorthin, dass der Gast sämtliche Informationen über sein Reiseziel und seine Erlebnisse vor Ort auf Google findet. Das macht den Besuch von Webseiten weniger bedeutsam, aber die Aufbereitung von maschinenlesbaren Daten für Touristiker umso wichtiger. Google wandelt sich von der Suchmaschine zur Antwortmaschine, bei der das klassische Verständnis von „Suche auf Google – gehe auf Website“ damit ersetzt wird, auf Google direkt alle reiserelevanten Informationen beantwortet zu bekommen. Bis hin zur zukünftigen Möglichkeit, dort auch mit „Book on Google“ zu buchen.

Touristen werden zu Reisenden, Tourismusorganisationen zu Wissensprovidern und Touristisches Marketing geschieht in Echtzeit und 1:1 zum Gast

Einen beeindruckenden Einblick in den gesellschaftlichen Wandel und den Einfluss künstlicher Intelligenzen auf das Reiseverhalten der Gäste gab Vladimir Preveden vom Beratungsunternehmen Roland Berger. Die Personengruppe der Millennials und die jüngsten Generationen Y und Z verändern das Werteverständnis von Reisen und den Umgang mit digitalen Diensten. Sie sehen sich nicht als Touristen, wollen so auch nicht wahrgenommen werden und stellen persönlichen Kontakt und Zugehörigkeit in den Vordergrund. Es geht wieder stärker darum, sich zu einer Region und einer Gastgeberfamilie und Einheimischen „zugehörig“ zu fühlen. Digitale Information über Communities, Social Media, aber auch künstliche Intelligenzen wie Chatbots sind für die jüngsten Generationen völlig selbstverständlich, was die Bedeutung von Websites und Design stark verändert. Darauf müssen sich Tourismusorganisationen einstellen und schon heute an den Plattformen der Zukunft arbeiten, wollen sie ihre Inhalte in Diensten wie Amazon Alexa, Google Destinations und Google Trips und dergleichen in Zukunft wiederfinden. Die digitalen Services in Tourismusorganisationen bringen gänzlich neue Möglichkeiten, die Gästeströme in einer Region oder die Auslastung in Echtzeit und für die Zukunft zu analysieren und mit seinen Marketingaktivitäten kurzfristig darauf zu reagieren.

Welche Daten sich schon heute aus solchen Services ableiten lassen, zeigte der Geschäftsführer der Hochschwarzwald Tourismus Gesellschaft Thorsten Rudolph. Im Hochschwarzwald werden digitale Dienste so genützt, dass die Tourismusgesellschaft daraus belastbare Schlüsse für ihr Marketing und für die Produktentwicklung ziehen kann. Damit werden sie zum Wissensprovider für ihre Mitglieder und bauen eine direktere Verbindung zum Gast auf. Ein wesentlicher Faktor ist die Nachfrage für die Zukunft zu kennen, was heute in vielen Regionen nach wie vor nicht der Fall ist.

Gemeinsam erfolgreich statt einzeln mit wenig Erfolg

Dass die Bewältigung dieser Herausforderungen für alle Tourismusorganisationen dieselben sind und die technischen Möglichkeiten schon heute weiterreichen, als vielen bewusst ist, warf die Frage auf, wie es denn in Zukunft gelingt, in der Digitalisierung Mittel stärker zu bündeln und technologische Entwicklungen gemeinsam zu tätigen. Dazu führte Reinhard Lanner gekonnt durch den Workshop für Destinationen. Einig war man sich, dass es ohne Umdenken vom Einzelkämpfertum hin zu Kooperation nicht mehr funktionieren wird. Auch werden sich Tourismusorganisationen einem Strukturwandel konfrontiert sehen, bei dem es darum geht, Kompetenz in Sachen Digitalisierung im Haus zu haben, wenn sie im gesellschaftlichen Wandel die neuen Generationen auf dem digitalen Weg erreichen wollen.

Ratenparität und Dauerthema Preishoheit

Als vor 5 Jahren TourismFastForward ins Leben gerufen wurde, sind die Organisatoren mit dem Thema eCommerce im Tourismus und Wertschöpfung an den Start gegangen. Seither begleitet dieses Thema die Konferenz. Im vergangenen Jahr konnte die Wirtschaftskammer gemeinsam mit der Österreichischen Hoteliervereinigung einen wesentlichen Beitrag zum Fall der Bestpreisklauseln durch Buchungsportale leisten, was wiederum neue Voraussetzungen für Beherbergungsbetriebe mit sich bringt. Handfeste Handlungsempfehlungen im Umgang mit diesen neuen Möglichkeiten die Preishoheit wieder ins Unternehmen zu holen gaben Oliver Wolf, ÖHV und Marco Riederer, Prodinger Tourismusberatung im Workshop für die Hotellerie.


Quelle: OTS



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