Tirols Kläranlagen setzen österreichweit Maßstäbe

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Foto: Land Tirol/Wett
23 Mär 11:00 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Weltwassertag am 22. März

Rund 110 Millionen Kubikmeter Abwasser – das entspricht etwa einem Viertel des Wassers im Achensee oder der Wassermenge, die im Jahresdurchschnitt in einer Woche in Innsbruck den Inn hinunter rinnt – werden in Tirol jährlich in den 53 Kläranlagen der Abwasserverbände und Gemeinden gereinigt und dann dem Wasserkreislauf zurückgegeben.

„Tirol setzt bei der Abwasserreinigung Maßstäbe. Wir sind im Österreichvergleich nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich ganz vorne mit dabei. Und was die Digitalisierung anlangt, ist Tirol seit langem führend“, stellt LHStv Josef Geisler als für Wasserwirtschaft zuständiges Regierungsmitglied anlässlich des Weltwassertags am 22. März das Thema Abwasserreinigung in den Vordergrund. Mit einem Anschlussgrad von 97 Prozent der Haushalte an die öffentliche Abwasserentsorgung liegt Tirol im Österreichvergleich im Spitzenfeld. Vorreiter ist Tirol auch in Sachen Digitalisierung. Bereits seit 1996 gibt es „DIGIPROT“, eine Tiroler Entwicklung, die mittlerweile auch in Salzburg zum Einsatz kommt. Auf dem Kläranlagenportal weisen die Kläranlagen dem Land Tirol die geforderte Reinigungsleistung mittels elektronischem Betriebsprotokoll nach.

Geisler gegen Privatisierung

„Wasser ist als Lebensgrundlage unerlässlich und muss in öffentlicher Hand bleiben. Die Sicherung dieser wertvollen Ressource gehört zu unseren zentralen Aufgaben – von der Versorgung mit frischem, sauberem Trinkwasser bis zur Entsorgung des anfallenden Abwassers“, spricht sich Geisler einmal mehr gegen die Privatisierung von Wasser und für öffentliche Dienstleistungen in diesem Bereich aus. Diese müssten natürlich nach wirtschaftlichen Kriterien erbracht werden, um bei erstklassiger Reinigungsqualität die Gebühren für die Bevölkerung und die Wirtschaft so gering wie möglich zu halten.

Strass und Kufstein geben Benchmark vor

Mit Strass, Kufstein, Dölsach, Fritzens und Kitzbühel beteiligen sich fünf Tiroler Kläranlagen an einem seit 2003 bestehenden österreichweiten Kläranlagen-Benchmarking. Bei diesem Leistungsvergleich werden die abwassertechnischen Leistungen von zuletzt 30 Anlagen in ganz Österreich den Kostenfaktoren gegenübergestellt. Und auch hier zeigt sich: Tirol ist top. „Die Kläranlagen Strass und Kufstein sind von Anfang an dabei und in ihren Größenklassen immer wieder unter den Besten. Häufig geben sie sogar österreichweit den Standard vor“, freut sich auch Stefan Wildt von der Abteilung Wasserwirtschaft. Das Kläranlagen-Benchmarking wird vom ÖWAV, dem Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverband, angeboten und von ExpertInnen technisch sowie betriebswirtschaftlich betreut.

Investitionen am laufenden Band

6.400 km Trinkwasserleitungen und 8.500 km Kanalnetz sorgen in Tirol für eine ausgezeichnete Qualität des Trinkwassers und eine nahezu lückenlose Reinigung des Abwassers. Jährlich werden im Durchschnitt rund 40 Millionen Euro in die kommunale Wasserversorgung und Abwasserentsorgung investiert. Der Bund unterstützt diese Investitionen im Jahr 2018 mit rund 4,8 Millionen Euro, das Land Tirol mit knapp 1,4 Millionen Euro.


Quelle: Land Tirol



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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