Tirol, Wien, Steiermark und Niederösterreich: Zahlreiche Einbruchsdiebstähle geklärt

Slide background
Foto: © LPD NÖ
Slide background
Foto: © LPD NÖ
Slide background
Foto: © LPD NÖ
Slide background
Foto: © LPD NÖ
Slide background
Foto: © LPD NÖ
Slide background
Foto: © LPD NÖ
Slide background
Foto: © LPD NÖ
Slide background
Foto: © LPD NÖ
Slide background
Foto: © LPD NÖ
Slide background
AbtInsp Günther Schiener, Brigadier Omar Haijawi-Pirchner, ChefInsp Gerhard Walli
Foto: © LPD NÖ
11 Okt 12:51 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Das Landeskriminalamt für Niederösterreich, Ermittlungsbereich Diebstahl, ermittelt in Kooperation mit dem Landeskriminalamt Wien, Ermittlungsbereich Diebstahl, sowie dem Bundeskriminalamtes, Büro Organisierte Kriminalität, seit mehreren Monaten gegen international operierende georgische Tätergruppen die nach Österreich kommen, um hier strafbare Handlungen gegen fremdes Vermögen zu begehen.

Die bis dato überführten Tätergruppen reisten von Frankreich, Italien, Deutschland aus nach Österreich ein, um hierorts Straftaten zu begehen.

Während ihres Aufenthaltes verübten sie in unterschiedlichen Konstellationen Wohnhaus- und Wohnungseinbrüche in Tirol, Wien und Niederösterreich.

Die Täter brachen in die Wohnhäuser bzw. Wohnungen ein indem sie entweder mit den mitgeführten professionellen Einbruchswerkzeugen bei den Wohnungen die Schlosszylinder abrissen oder bei den Wohnhäusern rückwertige Fenster oder Terrassentüren mit einem Schraubenzieher aufzwängten. Bei einigen Tatorten traten sie mit den Füßen die Terrassentüre ein.

Die Tathandlungen begingen sie entweder in den Vormittagsstunden oder zur Dämmerungszeit. Zu den Tatorten gelangten sie mit PKWs oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Einsatzgebiet der Täter in Österreich war Wien, Innsbruck sowie in einigen Bezirken in NÖ (Amstetten, Bruck/Leitha, Mistelbach, Melk, Korneuburg, Krems-Land, St. Pölten, St. Pölten-Land, Horn und Lilienfeld)

Ein Großteil dieser Täter ist bereits in den europäischen Ländern Deutschland, Frankreich, Belgien, Spanien und Italien mit derartigen Tathandlungen straffällig geworden.

Von Februar bis September 2017 konnten bisher 5 georgische Gruppierungen (insgesamt 14 Täter) überführt und zum Teil festgenommen werden.

Diese sind verantwortlich für ca. 25 Wohnhaus- bzw. Wohnungseinbrüche mit Diebesgut im Gesamtwert von über 125.000,--€. Die Höhe des angerichteten Sachschadens ist unbekannt.

Wie sich bei den Ermittlungen in der letzten Zeit immer wieder herausstellte, greifen die kriminellen Gruppierungen auf die Internetkommunikationsmedien wie Skype, Viber, WhatsApp (VOIP) zurück. Dieser Umstand macht eine Überwachung bzw. nachträgliche Auswertung von Daten zur Aufklärung von Straftaten, aufgrund der derzeitigen Rechtslage gänzlich unmöglich.


Da die Gruppierungen europaweit operieren, ist eine internationale Zusammenarbeit mit schnellem Erfahrungs- und Informationsaustausch zwischen den betroffenen Ländern unverzichtbar und hat auch in diesen Fällen hervorragend funktioniert.


Vorerst unbekannte Täter brachen am 2. Februar 2017, gegen 18.30 Uhr, in ein Einfamilienhaus im Gemeindegebiet von Laa an der Thaya, Bezirk Mistelbach ein. Dabei wurden sie von der Hausbesitzern betreten und ergriffen die Flucht. Aufgrund einer sofort eingeleiteten Fahndung kontrollierten Bedienstete der Polizeiinspektion Wolkersdorf am Bahnhof Wolkersdorf einen aus Laa/Thaya kommenden Zug. Dabei wurden zwei verdächtige Personen angetroffen und vorläufig festgenommen. Die Amtshandlung wurde vom Landeskriminalamt Niederösterreich, Ermittlungsbereich Diebstahl, übernommen. Den beiden georgischen Beschuldigten im Alter von 28 und 31 Jahren konnte der Einbruch aufgrund der sichergestellten Spuren zugeordnet werden. Bei den weiteren Ermittlungen konnte ihnen ein Einbruchsdiebstahl in Wien und Furth an der Donau zugeordnet werden. Sie wurden über Anordnung der Staatsanwaltschaft Korneuburg in die dortige Justizanstalt eingeliefert.

Am 10. Februar 2017, in der Zeit von 16.00 bis 19.30 Uhr, brachen zwei vorerst unbekannte Täter in ein Einfamilienhaus im Gemeindegebiet von Hautzendorf ein. Sofort nach Bekanntwerden des Einbruchsdiebstahles wurden Fahndungsmaßnahmen eingeleitet. Bedienstete der Polizeiinspektion Wolkersdorf konnten am Bahnhof Wolkersdorf in einer Zugsgarnitur in Fahrtrichtung Wien zwei verdächtige Männer anhalten. Während der Kontrolle flüchtete eine der beiden Personen. Den beiden Beschuldigten konnte der Einbruchsdiebstahl im Gemeindegebiet von Hautzendorf zugeordnet werden. Die Amtshandlung wurde vom Landeskriminalamt Niederösterreich, Ermittlungsbereich Diebstahl, übernommen. Ein 23-jähriger georgischer Staatsbürger wurde festgenommen und über Anordnung der Staatsanwaltschaft Korneuburg in die dortige Justizanstalt eingeliefert.

Gegen den flüchtigen 24-jährigen georgischen Beschuldigten wurde eine Festnahmeanordnung erlassen.

Am 26. April 2017, trat im Gemeindegebiet von Neumarkt an der Ybbs ein verdächtiges Fahrzeug in Erscheinung und wurde von einem Zeugen der Polizei angezeigt. Aufgrund der Anzeige wurde das Fahrzeug am 27. April 2017, gegen 09.40 Uhr, von Bediensteten der Polizeiinspektion Lilienfeld im Gemeindegebiet von Dörfl angehalten und die drei Insassen vorläufig festgenommen. Die Amtshandlung wurde vom Landeskriminalamt Niederösterreich, Ermittlungsbereich Diebstahl, übernommen. Den drei georgischen Beschuldigten im Alter von 36, 41 und 42 Jahren, sowie einem weiteren Beschuldigten, ein 33-jähriger georgischer Staatsbürger, konnte ein Einbruchsdiebstahl im Stadtgemeindegebiet von Amstetten zugeordnet werden. Die vier Beschuldigten wurden der Staatsanwaltschaft St. Pölten angezeigt. Bei den weiteren umfangreichen Erhebungen konnten dieser Tätergruppe noch Einbruchsdiebstähle im Gemeindegebiet von Kilb, St. Margarethen an der Sierning, Dörfl, im Stadtgebiet von St. Pölten und ein versuchter Einbruchsdiebstahl in Leoben zugeordnet werden.

Bei einem versuchten Einbruchsdiebstahl am 7. Juni 2017, gegen 14.00 Uhr, bemerkte eine Zeugin einen versuchten Einbruchsdiebstahl in ein Wohnhaus im Gemeindegebiet von Stockerau und verständigte sofort die Polizei. Aufgrund der Beschreibung des Fluchtfahrzeuges wurde eine Fahndung eingeleitet. Am 8. Juni 2017, am späten Vormittag wurde ein verdächtiges Fahrzeug im Gemeindegebiet von Kirchberg am Wagram festgestellt. Daraufhin wurden Bedienstete des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität, und des Einsatzkommandos Cobra zur Unterstützung in die Fahndung eingebunden. Von diesen wurde das Fahrzeug angehalten und die drei Insassen, georgische Männer im Alter von 20, 26 und 32 Jahren, vorläufig festgenommen werden. Den drei Beschuldigten konnte noch ein Einbruchsdiebstahl zugeordnet werden, den sie unmittelbar davor im Gemeindegebiet von Kirchberg am Wagram begangen haben. Die drei Beschuldigten wurden über Anordnung der Staatsanwaltschaft Korneuburg in die dortige Justizanstalt eingeliefert.

Festnahme der letzten Tätergruppe am 14.09.2017 im Bezirk Horn

Am 14.09.2017 konnten das Landeskriminalamat Niederösterreich, Ermittlungsberich Diebstahl, und das Landeskriminalamt Wien, Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität, eine weitere Tätergruppe nach Begehung von Wohnungseinbrüchen festnehmen.

Diese Tätergruppe reiste Anfang September 2017 von Frankreich über Italien kommend nach Österreich ein. Nach einem Aufenthalt in Innsbruck, wo sie ebenfalls Wohnungseinbrüche begingen, fuhren sie weiter nach Wien. Unterwegs waren sie mit einem PKW mit französischen Kennzeichen.

Nach Begehung von drei Wohnungseinbrüchen im Stadtgebiet von Horn wurden die drei Beschuldigten auf frischer Tat betreten und flüchteten. Bei der sofort eingeleiteten Fahndung waren auch ein Hubschrauber des Bundesministeriums für Inneres und eine Diensthundestreife eingebunden.

Die Polizeibediensteten versuchten eine Anhaltung des flüchtenden Täterfahrzeuges durchzuführen. Dabei blockierten sie mit einem zivilen Einsatzfahrzeug den von den Tätern gelenkten PKW beim Ausparken.

Der Lenker des Fluchtfahrzeuges bremste kurz ab, beschleunigte aber im nächsten Moment das Täterfahrzeug und rammte mit seiner rechten Seite das zivile Dienstkraftfahrzeug. Durch diese Kollision wurde das zivile Einsatzfahrzeug vorne links sowie das Täterfahrzeug stark beschädigt.

In weiterer Folge flüchteten die Beschuldigten mit weit überhöhter Geschwindigkeit durch das Stadtgebiet von Horn weiter in die nächste Ortschaft.

Dort stellten sie ihr Fluchtfahrzeug ab, sprangen aus dem KFZ heraus und flüchteten zu Fuß in verschiedene Richtungen.

Der Lenker des Fluchtfahrzeuges konnte bei seiner Flucht von Bediensteten des Landeskriminalamtes Wien wahrgenommen werden. Zur Durchsetzung der Festnahme wollten die Beamten den Flüchteten mit ihrem Dienst-Pkw überholen, um ihm den Weg abzusperren. Während dieses Vorganges wechselte der Flüchtende unmittelbar vor dem Dienst-Kfz die Straßenseite. Nur durch eine unverzüglich eingeleitete Vollbremsung sowie auslenken des Dienst-Kfzs nach links, konnte eine schwerere Kollision verhindert werden. Es kam nur zu einer leichten Berührung des Täters im Bereich des rechten Kotflügels, wobei das Dienst-Kfz leicht beschädigt wurde. Im Zuge der anschließenden Festnahme leistete der Beschuldigte massiven Widerstand.

Die beiden anderen Beschuldigten konnten in weiterer Folge im Zuge der Intensivfahndung auf einem landwirtschaftlichen Anwesen, unmittelbar vor einem größeren Waldgebiet aufgestöbert und festgenommen werden.

Aus den drei Wohnungen stahlen die Beschuldigten Schmuck, Bargeld, Zigaretten, Münzen usw. im Gesamtwert von ca. 50.000.-€.

Den drei beschuldigten georgischen Staatsbürgern im Alter von 27, 32 und 33 Jahren konnten drei Einbruchsdiebstähle im Stadtgebiet von Innsbruck zugeordnet werden. Sie wurden über Anordnung der Staatsanwaltschaft Krems an der Donau in die dortige Justizanstalt eingeliefert.



Der Leiter des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Brigadier Omar Haijawi-Pirchner BA MA, betonte in seinen Ausführungen dass die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Polizeidienststellen, der Bevölkerung und den Justizbehörden wichtig ist um diese Straftaten zu klären. Gerade in einer Zeit wo wieder mit einem Anstieg der Dämmerungseinbrüche zu rechnen ist sollten verdächtige Wahrnehmungen sofort der Polizei gemeldet werden, damit diese die erforderlichen Maßnahmen unmittelbar einleiten kann, so Haijawi-Pirchner.


Quelle: LPD Niederösterreich



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Salzburg

Redaktion Tennengau

Weitere Artikel von Redaktion Salzburg