Tirol: Verkehrssituation, Luftwerte und Lärmentwicklung unter Beobachtung

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Tirol
16 Mai 07:00 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Land Tirol bietet Gemeinde Zirl Mitfinanzierung bei Ertüchtigung des Lärmschutzes an

Das Land Tirol greift der Gemeinde Zirl in Sachen Verkehrsbelastung, Luft und Lärm unter die Arme. Die Situation an der B 177 Seefelder Straße soll mit Unterstützung des Landes verbessert werden.

Was die Luftbelastung betrifft, verweist LHStvin Ingrid Felipe auf die volle Unterstützung des Landes Tirol bei der Entlastung der Luft in Zirl. Einzig das sektorale LKW-Fahrverbot gilt mangels einer Bahntransport-Alternative auf dieser Strecke nicht. Aber sämtliche andere Luftgüte-Maßnahmen des Landes – Luft-100er, Nachtfahrverbote und natürlich der Ausbau des öffentlichen Verkehrs – gelten und greifen in Zirl.

Eine eigene Luftmessstelle in Zirl aufzustellen, wäre aus mehreren Gründen nicht sinnvoll: Einerseits weil unabhängig von den Luftwerten ohnehin sämtliche Luftentlastungs-Maßnahmen in Zirl gelten. Und andererseits, weil das dichte Tiroler Luftgüte-Netz mit vier autobahnnahen Messstellen und insgesamt 19 Stationen im ganzen Land die Luftgüte mit einem dichten Netz überwacht. Die parallel verlaufenden Linien der vier autobahnnahen Messstellen Kundl, Vomp, Mutters/Gärberbach und Imst lassen keinen anderen Rückschluss zu, als dass sich die Luftgüte in Zirl in die gleiche Richtung entwickelt – nämlich im Langzeittrend deutlich verbessert.

An den vier autobahnnahen Messstellen hat sich der Jahreswert für Stickstoffdioxid in seit 2006 um bis zu 29 Prozent verbessert, in Imst ist der Jahreswert dank der zahlreichen Maßnahmen wieder unter den EU-weit vereinbarten Höchstgrenzen. Eine eigene Messstelle in Zirl sei „sachlich nicht begründbar“, sagt Ingrid Felipe.

Auf der B 177 Seefelder Straße mit dem Zirler Berg gibt es seit vielen Jahren ein Schwerverkehrsfahrverbot mit Ausnahmen des Ziel- oder Quellverkehrs und der Be- und Entladung von überwiegender Fracht in den Gemeinden entlang der Fahrverbotsstrecke und in den 3 nächstgelegenen deutschen Landkreisen. Der transitierende Schwerverkehr wird damit unterbunden. Dieses zuletzt im Jahre 2007 novellierte Fahrverbot wurde von der Bezirkshauptmannschaft Innsbruck evaluiert. An der Erforderlichkeit des Fahrverbots, aber auch seiner Ausnahmen, hat sich seit dieser letzten Novellierung 2007 nichts geändert.

Ohne diese Ausnahmen käme es zu einer nicht vertretbaren Verlagerung des Schwerverkehrs auf andere schon viel befahrene Straßen mit einhergehender Beschwer für die angrenzenden Gebiete. Das erhöhte Schwerverkehrsaufkommen auf der B 177 Seefelder Straße und dem Zirler Berg Ende 2016 und in den ersten Monaten 2017 liegt im Wesentlichen an dem Zulieferverkehr von Tunnelausbruchmaterial von den Tunnelbaustellen in Oberau (nördlich Garmisch-Partenkirchen) und Scharnitz zur Verwertung im Steinbruch in Zirl. Ohne diesen Zulieferverkehr befände sich die Erhöhung des Schwerverkehrsaufkommens auf der B 177 Seefelder Straße seit dem Jahre 2005 im Bereich der allgemeinen Steigerung des KFZ-Verkehrs auf Tirols Straßen um rund 10 Prozent.

Bei einem runden Tisch wurde mit dem Hauptfrächter für das Tunnelausbruchmaterial vereinbart, dass die Fahrer in zeitlichen Abständen von den Baustellen losgeschickt werden und bei Kolonnenbildung immer wieder rechts ranfahren, um den anderen Verkehr vorbeizulassen. Die StraßenverkehrsteilnehmerInnen können zu dieser Situation nur um ihr Verständnis und ihre Geduld gebeten werden. Grundsätzlich wird die B 177 Seefelder Straße seit der Novellierung des Schwerverkehrsfahrverbots im Jahre 2007 verstärkt von der Polizei überwacht.

In Sachen Lärmschutz haben neue lärmtechnische Untersuchungen ergeben, dass es in Randbereichen der bestehenden Lärmschutzwände im Osten und bei der Auffahrt Zirl bei neuen Wohnobjekten zu geringen Abweichungen kommt. Grundsätzlich erfüllen die bestehenden Lärmschutzwände aber die Schutzziele.

„Wenn die Gemeinde Zirl eine Verbesserung der bestehenden Lärmschutzwände will, werden wir das von Seiten des Landes natürlich unterstützen“, kündigt LHStv Josef Geisler an. Das Land Tirol erklärt sich bereit, die Hälfte der Kosten von rund einer Million Euro für die Ertüchtigung des Lärmschutzes zu übernehmen. Damit wären dann auch jene südlich der B 177 Seefelder Straße liegenden Objekte geschützt, die erst nach der Errichtung der bestehenden Lärmschutzwände gebaut wurden. Um ein gemeinsames Verständnis über die aktuelle Lärmsituation herzustellen, besteht die Möglichkeit, dass Land und Gemeinde ein weiteres Lärmgutachten bei einem gemeinsam ausgewählten Büro in Auftrag geben.


Quelle: Land Tirol



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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