Tirol: Verantwortungsvolles Handeln angesichts zurückgehender Flüchtlingszahlen

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Tirol
09 Jun 17:07 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Konstruktive Gespräche zwischen TSD-Geschäftsführung, -Betriebsrat und dem Land Tirol

„Fluchtbewegungen sind nicht statisch und berechenbar. Die Arbeit im Flüchtlingsbereich ist daher eine sehr dynamische und vor allem eine schwer planbare“, stellen Landeshauptmann Günther Platter und Landesrätin Christine Baur klar.

Nachdem die Tiroler Soziale Dienste GmbH, kurz TSD (gegründet 2015 auf Empfehlung des Landesrechnungshofs) während der vermehrten Fluchtbewegung der Jahre 2015 und 2016 die Herausforderungen gemeistert und den geflohenen Menschen ein Dach über den Kopf und die bestmögliche Betreuung hat zukommen lassen, sieht sich die Landesgesellschaft – wie übrigens alle anderen Einrichtungen der Grundversorgung in Österreich – einer neuen Herausforderung gegenüber: Die Anzahl der Asylsuchenden geht derzeit erfreulicherweise zurück und aus diesem Grund werden die Strukturen, die während der Zeit eines hohen Fluchtaufkommens auf- und ausgebaut wurden, nicht mehr zur Gänze benötigt. Daher wird jetzt an einem konsequenten und sozial verträglichen Zurückfahren der Infrastruktur- und Personalkapazitäten gearbeitet. Die EigentümervertreterInnen der Tiroler Sozialen Dienste GmbH (TSD) verstehen die Sorgen der TSD-MitarbeiterInnen, sind aber gleichzeitig den Tirolerinnen und Tirolern gegenüber verpflichtet, schonend mit Steuergeldern umzugehen.

„Es ist notwendig und verständlich, dass wir auf die geänderten Rahmenbedingungen reagieren und Kapazitäten anpassen müssen“, sagt Landeshauptmann Platter. Natürlich ist in einem Unternehmen, das von der öffentlichen Hand geführt wird, mit besonderer Sorgfalt vorzugehen: ArbeitnehmerInnen- und Arbeitnehmerinteressen müssen auf jeden Fall gewahrt und die Einsparungspotentiale noch umsichtiger geprüft werden. Daran wird derzeit in enger Zusammenarbeit aller Beteiligten auf Hochdruck und sehr strukturiert gearbeitet“, betont Landeshauptmann Platter nach dem konstruktiven Gespräch zwischen TSD-Geschäftsführung, -Betriebsrat und dem Land Tirol. Für Landeshauptmann Platter ist es aber zugleich unabdingbar, dass die TSD handlungsfähig bleiben, für den Fall, dass wieder stärkere Flüchtlingsbewegungen spürbar werden. „Es wäre kurzsichtig und falsch, die Kapazitäten ganz abzubauen. Wir müssen weiterhin auf alle Szenarien vorbereitet sein. Insbesondere die steigende Zahl von Flüchtlingsankünften in Italien zeigt uns, dass die Krise noch nicht vorbei ist“, warnt Platter. Jetzt werden alle Vorbereitungen getroffen, damit die Tiroler Landesregierung wie angekündigt am 20. Juni das Konzept über die strukturellen Anpassungen bei den TSD beschließen kann.

Vereinbarungen zwischen der Geschäftsführung und dem Betriebsrat

In einem lösungsorientierten Gespräch zwischen der Geschäftsführung und dem Betriebsrat wurde heute die Erstellung eines konkreten Sozialplanes vereinbart:

„Wichtigste Inhalte des Sozialplanes werden die Gründung einer Arbeitsstiftung, Fachkräftestipendien sowie die Berücksichtigung von dienstrechtlichen Möglichkeiten und sozialen Faktoren der MitarbeiterInnen sein. Im Sinne aller MitarbeiterInnen wird an einer zeitnahen und durchdachten Lösung gearbeitet“, kündigt Landesrätin Christine Baur an.

Laufende Kontrolle

Abschließend verweist Landesrätin Baur auf die laufende Kontrolle der TSD: „Neben der Kontrolle der finanziellen Gebarung durch ein Aufsichtsratsgremium, das mit VertreterInnen aus Politik und Verwaltung besetzt ist, ist auch der Landesrechnungshof mit der Prüfung der TSD befasst. Ich begrüße diese Sonderprüfung, weil daraus mehr Klarheit und Transparenz in dieser Materie zu erwarten und eine Objektivierung der Debatte zu erhoffen ist“.


Quelle: Land Tirol



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