Tirol: Unschlagbar: Kinder und Jugendliche

Slide background
Foto: Gewalt Kind / Symbolbild
29 Apr 13:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

LRin Baur anlässlich des Tags der gewaltfreien Erziehung


„Gewalt hat in der Erziehung nichts verloren – die sogenannte ‚gesunde Watsche‘ gibt es nicht“, betont LRin Christine Baur, zuständig für Kinder- und Jugendhilfe anlässlich des morgen, 30. April weltweit stattfindenden Tags der gewaltfreien Erziehung. Österreich hat 1989 als weltweit viertes Land nach Schweden, Norwegen und Finnland das zentrale Kinderrecht auf gewaltfreies Aufwachsen gesetzlich festgeschrieben. Somit haben Kinder seit mehr als einem Vierteljahrhundert ein Recht auf gewaltfreie Erziehung.

„Gewaltfreie Erziehung bedeutet auch, das Kind spüren lassen, dass es als eigenständige Persönlichkeit mit seinen Wünschen und Bedürfnissen, Begabungen und Interessen, Aussehen und Herkunft willkommen ist und geliebt wird“, so LRin Baur. Auch der Kontakt zu Gleichaltrigen, Lob und Anerkennung, aber auch die Achtung der Privatsphäre des Kindes gehören zu einem gewaltfreien Umfeld.

Kompetente Ansprechpartner: Die Erziehungsberatung und die Kinder- und Jugendanwaltschaft

Wenn Eltern mit ihren Erziehungsaufgaben überfordert sind, finanzielle Schwierigkeiten oder Suchtprobleme haben oder auch an psychischen Erkrankungen leiden, so besteht die Gefahr, dass die Situation in der Familie eskaliert. Um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, steht die Erziehungsberatung des Landes Tirol Eltern und Erziehungsberechtigten, aber auch Kindern und Jugendlichen für Fragen und Anliegen zur Verfügung und leistet kostenlos und vertraulich Hilfe und Unterstützung.

Eine weitere kompetente Anlaufstelle für ihre Anliegen und Probleme finden Kinder und Jugendliche bei der Kinder- und Jugendanwaltschaft Tirol mit Kinder- und Jugendanwältin Elisabeth Harasser: „Wir setzen uns für die Wahrung der Kinderrechte ein – und dazu zählt auch das Recht auf eine gewaltfreie Kindheit. Darum ergreifen wir Partei für Kinder und Jugendliche, vertreten ihre Interessen und beraten kostenlos, anonym und vertraulich. Besonders wichtig ist uns auch, die Menschen darauf hinzuweisen, bei Gewalt an Kindern nicht wegzuschauen, sondern zu handeln!“

Kinder- und Jugendhilfe: Familien stärken, Kinder schützen

„Die Kinder- und Jugendhilfe ist verpflichtet, in all jenen Fällen, bei denen die Fähigkeit der Eltern, ihre Kinder zur fördern und zu unterstützen, eingeschränkt ist oder nicht ausreicht, Hilfestellungen zur Sicherung des Kindeswohls umzusetzen. Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in den Bezirkshauptmannschaften und in Innsbruck gehen allen Meldungen nach und können professionell die Situation einschätzen und handeln“, verweist Silvia Rass-Schell, Leiterin der Abteilung Kinder- und Jugendhilfe, auf die behördliche Schutzfunktion. „Oft lassen sich Krisen durch Beratungen oder eine ambulante Betreuung lösen“, weiß Rass-Schell. Die Kinder und Jugendlichen sowie deren Familie werden auch in die Hilfeplanung mit einbezogen.

„Entscheidungen werden nicht über den Kopf von Minderjährigen und deren Eltern getroffen. Schon beim Erstgespräch mit der Kinder- und Jugendhilfe sitzen die Betroffenen am Tisch. Gemeinsam wird versucht, eine Vorgangsweise zu vereinbaren, die für alle Beteiligten annehmbar ist“, informiert LRin Baur.





Quelle: Land Tirol



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Salzburg

Redaktion Tennengau

Weitere Artikel von Redaktion Salzburg