Tirol: Respekt und Sicherheit im organisierten Sport

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Tauschten sich beim diesjährigen Tiroler Sportforum über Respekt und Sicherheit im organisierten Sport aus (v. li.): Sportunion-Präsident Günther Mitterbauer, LHStv Josef Geisler, Rosa Diketmüller vom Zentrum für Sportwissenschaften der Uni Wien, Sportwissenschaftlerin und Mediatorin Meike Schröer, Christa Prets, Präsidentin des Vereins 100% Sport, tiSport-Präsident Peter Lechner, ASKÖ-Vizepräsident Hansjörg Kössler und Reinhard Eberl, Vorstand der Abteilung Sport des Landes Tirol.
Foto: © Land Tirol/Pidner
04 Feb 10:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Sportforum widmete sich dem Thema sexualisierter Gewalt

Auf Initiative des Landessportrats stand das diesjährige Tiroler Sportforum im Landhaus ganz im Zeichen von Respekt und Sicherheit im organisierten Sport. Die Veranstaltung ist ein Beitrag zur Sensibilisierung zum Thema sexualisierte Gewalt und gleichzeitig Auftakt für eine Informationsoffensive in Tiroler Sportvereinen.

„Ich bin überzeugt, dass in unseren Vereinen gut, verantwortungsvoll und mit Respekt für die Sportlerinnen und Sportler gearbeitet wird. Es geht nicht um einen Generalverdacht, sondern um den Schutz aller im organisierten Sport Tätigen“, sprach Sportreferent LHStv Josef Geisler den TrainerInnen und FunktionärInnen in den Vereinen und Verbänden sein Vertrauen aus. Deshalb dürfe man die Augen nicht verschließen, sondern müsse hinschauen und präventiv arbeiten.

Dass es mit einer Veranstaltung nicht getan ist, sondern jeder gefordert ist, in seinem Umfeld die notwendigen Schritte zu setzen, wissen auch die Präsidenten der Tiroler Sportdach- und Fachverbände, die gemeinsam rund 2.000 Sportvereine in Tirol repräsentieren: „Es liegt in unser aller Verantwortung, insbesondere den Schutz von Kindern und Jugendlichen im organisierten Sport zu gewährleisten.“ Wie das gelingen kann, erörterten Christa Prets, Präsidentin des Vereins 100% Sport, Rosa Diketmüller vom Zentrum für Sportwissenschaften der Uni Wien sowie Sportwissenschaftlerin und Mediatorin Meike Schröer im Rahmen des Sportforums.

Sexualisierte Gewalt hat viele Formen

Laut einer deutschen Studie aus dem Jahr 2016 im Rahmen der Initiative „Safe Sport“ war ein Drittel der befragten KaderathletInnen im Leistungssport bereits einmal von sexualisierter Gewalt betroffen. Wo beginnt sexualisierte Gewalt, war eine der ersten Fragen, die beim Sportforum erörtert wurden. Die Formen sind vielfältig und reichen von Worten, Bildern und Gesten über unangemessene Berührungen bis hin zum schweren Missbrauch. Ebenso ein Thema: Welche Umstände begünstigen sexualisierte Übergriffe? Ungünstige Machtverhältnisse, extreme Leistungsorientierung und eine ungleiche Geschlechterverteilung – der organisierte Sport ist auf Ebene der TrainerInnen und FunktionärInnen stark männlich dominiert – bergen Gefahren.

Maßnahmen zur Prävention

Zentrales Thema beim Sportforum war die Prävention. Als wichtige Elemente nannten die Referentinnen Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung in den Vereinen und Verbänden sowie eine Kultur der Offenheit und Transparenz. Als konkrete Maßnahmen werden die Einsetzung von Vertrauenspersonen ebenso genannt wie die Implementierung eines Ehrenkodex oder das automatische Anfordern eines Strafregisterauszugs, um die Eignung von MitarbeiterInnen bereits im Vorfeld zu gewährleisten.















Quelle: Land Tirol



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