Tirol - LH Platter: „150 Millionen Euro für das digitale Tirol bis zum Jahr 2023“

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Tirol
15 Nov 06:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Den Startschuss für die Digitalisierungsoffensive setzte die Tiroler Landesregierung bereits bei der diesjährigen Herbstklausur. Für die Umsetzung von weiteren Maßnahmen wurde in der heutigen, Dienstag, Regierungssitzung die Bereitstellung von zusätzlichen Mitteln in Höhe von 50 Millionen Euro für die Jahre 2018 bis 2022 beschlossen – diese bedürfen der Genehmigung des Landestages. Auf Antrag von Landeshauptmann Günther Platter, Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf und Bildungslandesrätin Beate Palfrader sind die Gelder für bewusstseinsbildende Maßnahmen, Wirtschaftsförderungen, Service und digitale Bildung reserviert.

„Bis zum Jahr 2023 investieren wir damit 150 Millionen Euro in das digitale Tirol: Zu den insgesamt 100 Millionen Euro für den landesweiten Breitband- und Digitalisierungsausbau stellen wir jährlich weitere zehn Millionen Euro zur Verfügung“, erklärt Landeshauptmann Platter, dass dies eine große Chance darstelle: „Von den gesetzten Maßnahmen profitiert der gesamte Wirtschafts-, Tourismus- und Lebensraum Tirol bis in die entlegensten Regionen des Landes. Im Sinne einer Chancengleichheit greifen die positiven Effekte besonders im ländlichen Raum.“

Förderungen für Tiroler Unternehmen

Teil der beschlossenen Maßnahmenpakete sind unter anderem mit Anfang des Jahres 2018 startende Förderungen in Höhe von 6,5 Millionen Euro zur Unterstützung von Unternehmen. „Die digitale Transformation verändert nicht nur die Gesellschaft, sondern auch die Wirtschaft. Die Tiroler Unternehmen müssen sich auf diesen Wandel einstellen“, ist sich Landesrätin Zoller-Frischauf sicher. Es wird eine Digitalisierungsförderung für Unternehmen eingeführt, um die Herausforderungen der Digitalisierung bestmöglich zu meistern, sowie eine projektbezogene Förderung zur Unterstützung von Pilotprojekten initiiert.

Digitale Kompetenzen lehren und lernen

In Sachen Bildung gilt es, in nahezu allen Tiroler Pflichtschulen und AHS-Unterstufen digitale Lehr- und Lernlabore zu implementieren. Außerdem sollen bei der stufenweisen Umsetzung digitale Kompetenzen wie Medienbildung oder der kritische Umgang mit sozialen Netzwerken an der Primar- und Sekundarstufe I ausgebaut, PädagogInnen geschult sowie Infrastrukturen und IT-Ausstattungen verbessert werden – dafür steht jährlich eine Million Euro bereit. „Die Förderung der digitalen pädagogischen und didaktischen Kompetenzen in allen Unterrichtsdimensionen hat Priorität. Konventionelle Lehr- und Lernmethoden dürfen jedoch nicht verdrängt werden – die Nutzung neuer Technologien und die Vermittlung der digitalen Grundbildung ist als Ergänzung des Unterrichtsalltages anzuerkennen“, so Landesrätin Palfrader.

Transparente Darstellung digitaler Initiativen

Gleichzeitig sei es wichtig, „dass die Tiroler Bevölkerung die Digitalisierung erleben und begleiten kann“, verweist Landeshauptmann Platter auf die Online-Plattform der Dachmarke digital.tirol, unter welcher die Lebensraum 4.0 GmbH alle Initiativen und Maßnahmen bündelt. Die Plattform dient auch dem Wissensaustausch und der Kommunikation zwischen Unternehmen, wissenschaftlichen Einrichtungen und öffentlichen Institutionen.

Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung

Ausbau des Öffi-Angebotes in Osttirol: Das auf Antrag von LHStvin Ingrid Felipe beschlossene Osttirol-Paket sieht einen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur in Osttirol vor. Neben der Attraktivierung und barrierefreien Ausgestaltung der Bahnanlage und des Bahnhofbereichs Lienz sollen Park & Ride mit 172 und Bike & Ride Anlagen mit 270 Stellplätzen errichtet werden. „Außerdem ist es der nahverkehrsgerechte Ausbau der Eisenbahninfrastruktur in Osttirol ein zentrales Zukunftsprojekt“, betont LHStvin Felipe für die Jahre 2019 bis 2023 Mittel in Höhe von knapp 16 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Die Genehmigung des Landestages ist einzuholen.

Zwischen Innichen und Sillian ist im Rahmen des Ausbaues der Eisenbahninfrastruktur ein tagesdurchgängiger Stundentakt sowie ein Halbstundentakt während der Wintersaison vorgesehen. Auch für den touristischen Fahrradverkehr soll das Angebot erweitert werden. „Mit der Erhöhung der Leistungsfähigkeit durch sicherungstechnische Maßnahmen schaffen wir ein attraktives Öffi-Angebot in Osttirol, das durch weitere Serviceangebote wie Busterminals oder Car-Sharing-Stellplätzen überzeugt. Der Bahnhof Lienz wird sich als moderne Verkehrsstation sowie als umfassendes Mobilitätszentrum entfalten“, so Mobilitätsreferentin LHStvin Felipe. Die Gesamtkosten des Osttirol-Pakets werden vom Land Tirol, der ÖBB sowie den Gemeinden getragen.

Freiwilligenpartnerschaft Tirol: Die Freiwilligenpartnerschaft Tirol basiert auf dezentralen Freiwilligenzentren, die als Beratungs- und Koordinationsstellen für die Freiwilligenarbeit in den Tiroler Regionen tätig sind. Die Finanzierung ist auch für die kommenden Jahre gesichert: Das Land Tirol fördert die Einrichtungen in den Bezirken bis zum Jahr 2020 mit knapp 800.000 Euro. Im Bezirk Kufstein wird zudem ein weiteres Zentrum eingerichtet. „Die Freiwilligenpartnerschaft Tirol schafft eine effiziente und qualitativ hochwertige Grundstruktur für ehrenamtliches Engagement. Das Ehrenamt ist unbezahlbar und wichtige Säule des solidarischen Tirols“, betont Landeshauptmann Platter auch bei den derzeit in den Tiroler Bezirken stattfindenden „Tagen des Ehrenamtes“.

Förderung gemeinnütziger Beschäftigungsprojekte: Die Tiroler Landesregierung beschloss heute gemeinnützige Beschäftigungsprojekte in Tirol im kommenden Jahr in Höhe von rund 212.000 Euro zu fördern. Die Projekte stellen in Tirol seit Jahren wichtige Einrichtungen für langzeitarbeitslose Menschen mit bestimmten Defiziten in den Arbeitsmarkt dar: „Sie werden im Rahmen von Tätigkeiten in Wirtschaftsbetrieben vorübergehend beschäftigt. Damit soll ein (Wieder-)Einstieg in das Arbeitsleben erleichtert werden“, erklärt LR Johannes Tratter. Die Betriebe beschäftigen im Jahresschnitt circa 57 Arbeitskräfte.

Bezirks-Feuerwehrinspektor Lienz wiederbestellt: Seit 2013 ist Franz Brunner Bezirks-Feuerwehrinspektor im Bezirk Lienz. Nun wurde er für die Dauer von fünf Jahren in seiner Funktion wiederbestellt. „Aufgrund der langjährigen Tätigkeit von Franz Brunner als ehemaliger Feuerwehrkommandant sowie nunmehriger Bezirks-Feuerwehrinspektor ist er mit den Angelegenheiten des Feuerwehr- und Brandschutzwesens bestens vertraut“, gratuliert LHStv Josef Geisler dem Osttiroler. Franz Brunner ist seit 1978 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Lavant.

Talentescout-tirol 2018: Das Projekt „Talentescout-tirol“ wird auch im kommenden Jahr mit über 51.000 Euro vom Land Tirol gefördert. Auf die Suche nach jungen Menschen, die begabt sind aber einer universitären Ausbildung fernstehen, gehen Talentescouts. „Wir wollen talentierte junge Menschen in der Phase des Übergangs von der Schule zu einer Fachhochschule oder Universität ganz gezielt begleiten und sie ermutigen, ein Studium zu beginnen“, sagt LR Johannes Tratter. Die Talentescouts sind an Schulen präsent und bieten Beratungstermine für all jene, die die Voraussetzungen für ein Hochschulstudium haben, aber aufgrund eines bildungsferneren, einkommensschwächeren Elternhauses ein Studium nicht in Betracht ziehen.





Quelle: Land Tirol



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