Tirol: Geologische und geotechnische Begutachtung abgeschlossen

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LHStv Josef Geisler beauftragt die Landesstraßenverwaltung mit der umgehenden Umsetzung der Maßnahmen.
Foto: Land Tirol/Berger
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Im Bereich zwischen der Inneren Kirchtentalgrabengalerie (li.) und der Einfahrt zum Finstermünztunnel (re.) werden 2019 massive Steinschlagschutznetze errichtet.
Foto: Land Tirol
11 Okt 05:00 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Weitere Verbesserung des Steinschlagschutzes auf B 180 Reschenstraße starte

Nach verschiedenen glimpflich verlaufenen Steinschlagereignissen sowie dem tragischen Blocksturz mit Todesfolge im Juli vergangenen Jahres wurde die B 180 Reschenstraße im Bereich Kajetansbrücke und Festung Nauders auf einer Länge von 5.600 Metern unter die Lupe genommen. Das Ergebnis der umfassenden geologischen und geotechnischen Begutachtung liegt nun vor. Der Befund: Die in den vergangenen Jahren errichteten Sicherungsmaßnahmen erfüllen ihren Zweck in hohem Maße. Zur weiteren Erhöhung des Schutzes werden die Aufrüstung der bestehenden Schutznetze sowie die Errichtung zusätzlicher Steinschlagschutzsysteme empfohlen.

„Auf Basis der nun vorliegenden Risikoeinschätzung starten wir bereits im Herbst mit den ersten Maßnahmen. Das Steinschlagschutznetz vor dem unteren Finstermünztunnel wird noch heuer verstärkt, einzelne Steinblöcke entlang der Strecke werden abgeräumt und Holzschlägerungsarbeiten durchgeführt“, hat LHStv Josef Geisler die Landesstraßenverwaltung mit der umgehenden Umsetzung der Empfehlungen beauftragt. Im Jahr 2019 werden dann im Bereich zwischen der Kirchentalgrabengalerie und Hochfinstermünz zusätzliche Steinschlagschutznetze errichtet.

Die Planungen dafür haben bereits begonnen. Die genaue Situierung der neuen Netze wird auf Basis von Simulationen ebenso definiert wie die erforderliche Netzstärke und Höhe der Netze. „Wir setzen in Tirol auf die modernsten am Markt verfügbaren Systeme. Damit können wir die Sicherheit wesentlich verbessern. Ein Restrisiko bleibt jedoch“, erklärt Christian Molzer, Vorstand der Abteilung Verkehr und Straße. Parallel zur Planung der neuen Schutzsysteme werden aufbauend auf den Erkenntnissen des Gutachtens Überlegungen für die Optimierung der bestehenden Steinschlagschutznetze angestellt. „Hier geht es in erster Linie um Erhöhungen, Änderungen der Anstellwinkel oder das Anbringen von feineren Geflechten“, erläutert Molzer.

Laufend Investitionen in Sicherheit

„Die B 180 Reschenstraße ist eine wichtige und vielbefahrene Nord-Süd-Verbindung. Wir sind um die ständige Verbesserung der Sicherheit und des Schutzes vor Steinschlag und Lawinen bemüht. Hundertprozentige Sicherheit vor Naturgefahren werden wir aber niemals gewährleisten können“, bekräftig LHStv Josef Geisler. Im Zuge der geologischen und geotechnischen Begutachtung wurde der 5,6 Kilometer lange Straßenabschnitt mit seinen Felsböschungen in 17 Abschnitte unterteilt. Jeder Abschnitt wurde akribisch untersucht, Maßnahmen definiert und nach Dringlichkeit gereiht. Im heurigen Herbst werden nun die kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen durchgeführt und die Vorbereitungen für das kommende Jahr getroffen. Bis 2020 sollen alle wesentlichen Schutzmaßnahmen umgesetzt sein. Ersten Schätzungen gehen von einer Investition von einer Million Euro aus.

2.600 Laufmeter Schutzbauten

In den vergangenen 30 Jahren wurden allein entlang der 4,5 Kilometer langen Strecke zwischen der Tschingelsgalerie in Pfunds und dem Tunnel Meilenstein im Gemeindegebiet von Nauders 2.600 Laufmeter Schutzbauten errichtet. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf mehrere zehn Millionen Euro. 8,5 Millionen Euro haben etwa der Bau der Niklasgalerie der Ausbau des bestehenden Naturtunnels und der Neubau der Stiller Bachbrücke gekostet, mit zehn Millionen Euro hat sich der Bau des Unteren Finstermünztunnels zu Buche geschlagen.


Quelle: Land Tirol



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