Tirol: Besonderer Schutz für Kinder und erkrankte Menschen auf der Flucht

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LRin Gabriele Fischer
Foto: Land Tirol/Berger
19 Nov 09:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

LRin Fischer unterstützt Forderungen der FlüchtlingsreferentInnenkonferenz in Linz

„Flüchtlingsunterkünfte sind für geflüchtete Kinder ein Ort, der Stabilität und Schutz bietet. Dort gilt es auch, ein Augenmerk auf Kinderrechte und den Kinderschutz zu legen“, betont Landesrätin Gabriele Fischer. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) erarbeitete daher gemeinsam mit anderen im Flüchtlingswesen engagierten Nicht-Regierungsorganisationen (NGO) Mindeststandards zum Schutz von Kindern in Flüchtlingsunterkünften. „Diese Mindeststandards zielen auf ein familien- und kindgerechtes Umfeld und eine gemeinsame Grundhaltung gegen jegliche Gewalt ab“, erläutert Landesrätin Fischer, denn: Kinder sind in gemischten Unterkünften einem Risikopotenzial ausgesetzt. Das Zusammenleben mit vielen fremden Menschen auf engstem Raum, mangelnde Privatsphäre und fehlende Rückzugsorte sowie fehlende Schutzkonzepte haben Auswirkungen auf die Sicherheit und das Wohlergehen der Kinder.

„Geflüchtete Kinder haben meist traumatische Fluchterfahrungen gemacht und müssen besonders geschützt und betreut werden“, so Landesrätin Fischer. Es brauche daher „kinderfreundliche Orte“ in den Flüchtlingsunterkünften, die den Kindern und Jugendlichen einen eigenen Bereich mit strukturierten Spiel- und Lernangeboten bieten, um ihnen auch ein Gefühl von Geborgenheit und Normalität in einer fremden Umgebung zu vermitteln.

Aus diesem Grund wünscht sich Landesrätin Fischer die Einführung der von der UNICEF erarbeiteten „Mindeststandards zum Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften“ in sämtlichen AsylwerberInnenunterkünften Österreichs. Auch müsse auf die speziellen Bedürfnisse von Flüchtlingskindern mit besonderem Frühförderungsbedarf besonders eingegangen werden.

Spezielle Betreuung für geflüchtete Menschen mit Traumata und Pflegebedarf

Viele geflüchtete Menschen haben vor oder auf der Flucht Schreckliches erlebt: Sie kommen aus Kriegs- und Konfliktgebieten, erlebten Gewalt, Zerstörung und Vertreibung, und waren auch während der Flucht lebensgefährlichen Situationen ausgesetzt. Diese Erfahrungen hinterlassen Spuren und können meist nur mithilfe einer psychosozialen Begleitung verarbeitet werden. „Es braucht spezialisierte Einrichtungen mit entsprechendem medizinischen und psychologischen Fachpersonal für Asylwerberinnen und Asylwerber mit intensivem Betreuungsbedarf und gute Rahmenbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Miarbeiter im Flüchtlingswesen “, betont Landesrätin Fischer. Speziell für diese Personengruppen müssen die Tagsätze in der Grundversorgung kostendeckend sein.

Wiederaufnahme der Resettlement-Programme

„Resettlement-Programme dienen dem Schutz von geflüchteten Menschen und sind ein wichtiger Beitrag, die Situation in Erstaufnahmeländern zu entspannen“, weiß Landesrätin Gabriele Fischer und kritisiert Innenminister Kickls Ankündigung, dass Österreich mindestens bis Jahresende 2018 die Teilnahme an Resettlement-Programmen aussetzen wird. „Und dies, obwohl im Regierungsprogramm der Österreichischen Bundesregierung ein Resettlementkontingent für besonders vulnerable Gruppen dezidiert festgeschrieben ist“, zeigt sich Landesrätin Fischer verärgert und unterstützt die Forderung Salzburgs, dass die Teilnahme Österreichs an Resettlement-Programmen wieder aufgenommen wird.


Quelle: Land Tirol



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