Tirol: Aktuelles aus der Regierungssitzung

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Tirol
25 Okt 10:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Nach Öffi-Tarifreform: Gemeinsamer Vertrieb und digitale Buchungsplattform

Vom Außerfern oder von Osttirol nach Innsbruck auf die Hungerburg und wieder retour mit einem einzigen, digitalen Ticket: Das soll in Zukunft möglich sein. Auf Antrag der für Mobilität zuständigen LHStvin Ingrid Felipe beschloss die Tiroler Landesregierung heute, Dienstag, die Umsetzung einer Vertriebs- und Buchungsplattform der Verkehrsverbund Tirol GmbH und Innsbrucker Verkehrsbetriebe GmbH. Das Projekt soll im Rahmen der Initiative „digital tirol“ mit rund 1,5 Millionen Euro aus den Mitteln des Verkehrsverbundes Tirol (VVT) finanziert werden.

Tirol als Vorreiter: Gemeinsamer Ticketshop

Das Ziel des insgesamt rund 5,5 Millionen Euro Projektes ist es, durch eine gemeinsame Vertriebsgesellschaft in Kooperation mit den ÖBB eine noch effizientere und aufeinander abgestimmte Abwicklung der Vertriebstätigkeiten im öffentlichen Verkehr zu gewährleisten. Teil der Initiative ist der Betrieb eines gemeinsamen Ticketshops.

„Wir wollen den Fahrgästen in Tirol und darüber hinaus mittels Digitalisierung ein passendes Mobilitätsangebot zur Verfügung stellen. Das Land Tirol bekennt sich klar zum technologischen Fortschritt und der Koordination von Digitalisierungsprojekten innerhalb des Landes“, betonte Landeshauptmann Günther Platter, dass Tirol mit der Umsetzung dieses Pilotprojektes österreichweit eine Vorreiterrolle einnehme. „Nach der Tarifreform ist das ein nächster großer Schritt für ein Öffi-freundliches Tirol“, so LHStvin Felipe. Bereits mit der Einführung des Tiroltickets um 490 Euro und der Regiotickets für 380 Euro hat das Land Tirol am 1. Juni den öffentlichen Verkehr für StammkundInnen um bis zu 70 Prozent günstiger gemacht. PendlerInnen sparen 1.000 Euro und mehr im Jahr, die Verkaufszahlen haben sich seit Juni von knapp 12.000 auf über 24.000 mehr als verdoppelt.

Mit Synergien und gebündeltem Know-how sollen mit dem Ticketshop neben Bus, Tram und Bahn auch Park and Ride, E-Carsharing, Bike-Sharing, die Hungerburgbahn sowie weitere Mobilitätsdienste gemeinsam angeboten werden – mithilfe digitaler Technologien ist damit eine noch einfachere und schnellere Ticketbuchung möglich. Zudem werden im Verbundgebiet Tirol damit die technologischen und organisatorischen Rahmenbedingungen für die vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) definierten Anforderungen für bundesweite Vertriebs- und Buchungslösungen geschaffen.

Sicherung der Pflege- und Betreuungsplätze in Tirol

„Mir ist es ein zentrales Anliegen, dass die hochwertige Pflege- und Betreuungsinfrastruktur in Tirol auf soliden Beinen steht“, bekräftigte Landeshauptmann Platter die Herausforderungen durch die Abschaffung des Pflegeregresses: „Ich befürworte die Abschaffung des Pflegeregresses. Jedoch werden dadurch allein in Tirol zu Beginn circa 20 Millionen Euro an Einnahmen entfallen – ohne Folgeausgaben. Ich erwarte mir einen vollen Ausgleich des Betrages durch den Bund“, verwies Landeshauptmann Platter auch darauf, dass durch solche Aufwendungen vor allem finanzschwache Gemeinden „mit voller Wucht“ getroffen werden.

„Die Gemeinden werden ohnehin von zahlreichen Aufwendungen belastet – dass durch die Abschaffung des Pflegeregresses diese nochmals steigen sollen, können und wollen wir nicht hinnehmen“, bezog sich Landeshauptmann Platter auf die Forderung der FinanzreferentInnen der Länder: „Wir fordern den Bund dazu auf, die den Ländern und Gemeinden entstehenden Ausgaben vollständig auszugleichen. Die Bundesregierung als Verantwortliche dieser Maßnahme hat zu ihrer Verantwortung zu stehen.“

Tirol stehe jedenfalls zu seiner Verantwortung und unterstütze die Gemeinden bestmöglich beim Ausbau und der Sicherung von qualitätsvollen Pflege- und Betreuungseinrichtungen in Tirol: Im Zuge dessen beschloss die Landesregierung Fördermittel in Höhe von knapp 900.000 Euro für den Ausbau und die Sicherung von Pflege- und Betreuungseinrichtungen bereitzustellen. Damit werden insgesamt 81 Wohn- und Pflegeheimplätze in Tirol, 54 im Gemeindeverband Söll-Scheffau-Ellmau sowie 27 im Senioren- und Pflegeheim Haus St. Josef am Inn, nachhaltig gesichert.

Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung

Verlängerung Förderung von E-Books: Auf Antrag von Bildungs- und Kulturlandesrätin Beate Palfrader wird die Förder- und Kooperationsvereinbarung mit der Universitäts- und Landesbibliothek für Tirol um weitere fünf Jahre, bis 2022, verlängert. Damit soll die digitale Ausleihe von Medien weiterhin ermöglicht und das Projekt „E-Book Tirol“ koordiniert werden. „Es wird zunehmend digital gelesen. Mit dem E-Book-Projekt tragen wir dieser Veränderung Rechnung und entwickeln die öffentlichen Büchereien Tirols zu modernen Dienstleistern. Das Angebot wird hervorragend angenommen – das zeigen die mittlerweile über 90 teilnehmenden Bibliotheken in Tirol sowie der steigende Medienbestand und die Nutzungszahlen. Umso wichtiger ist es, dieses Service weiter auszubauen und zu fördern“, so Landesrätin Palfrader. Im Rahmen der Fördervereinbarung werden vom Land Tirol jährlich 50.000 Euro für den Ankauf von Lizenzen zur Verfügung gestellt. Das Projekt „E-Book Tirol“ startete im Jahr 2015. Partner dieses Projekts ist die Universitäts- und Landesbibliothek Tirol, die im Auftrag des Landes das Konzept zur „Onleihe“ entwickelt hat und als koordinierende Stelle von „E-Book Tirol“, dem Verbund aller am Projekt teilnehmenden Bibliotheken, fungiert.



Quelle: Land Tirol



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