Tag der Wohnungsnot in Salzburg

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Foto: Salzburg / Symbolbild
28 Mär 18:59 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Rössler und Schellhorn: Forum Wohnungslosenhilfe und Salzburger Armutskonferenz machen auf prekäre Wohnsituation aufmerksam

Den Tag der Wohnungsnot 2017 veranstalten heute, Dienstag, 28. März, Nachmittag das Forum Wohnungslosenhilfe und die Salzburger Armutskonferenz in Salzburg. Die Veranstaltung macht auf die prekäre Wohnsituation vieler Menschen aufmerksam und stellt diese zur Diskussion. Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler wird bei der Tagung über die geplanten Neuerungen im Salzburger Raumordnungsgesetz informieren.

"Die Novelle des Raumordnungsgesetzes ist darauf ausgelegt, das Bewusstsein für die unterschiedlichen Wohnbedürfnisse zu schärfen und stärker in Richtung förderbarem Mietwohnraum zu gehen", sagte Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler im Vorfeld der Veranstaltung. "Wir brauchen mehr Kleinwohnungen, auch auf dem Land, und förderbaren Wohnbau in den Siedlungsschwerpunkten und nicht außerhalb. Die Möglichkeit, die Alltagswege auch zu Fuß erledigen zu können, ist von großer Bedeutung, denn das erhöht den sozialen Anschluss und stärkt das Ortsleben."

"Wohnraum in Salzburg muss leistbar sein, besonders für Menschen, die wenig haben. Dazu braucht es viele Maßnahmen in verschiedenen Bereichen", so Soziallandesrat Heinrich Schellhorn.

Der höchstzulässige Wohnaufwand in der Mindestsicherung war von Anfang an dazu gedacht, die hohen Wohnkosten im Land Salzburg für Mindestsicherungsbezieherinnen und -bezieher zu kompensieren. Den rapiden Anstieg der Mieten konnte der höchstzulässige Wohnaufwand jedoch nicht abfangen.

"Der höchstzulässige Wohnaufwand kann kein alleiniger Problemlöser sein, solange der Bedarf an erschwinglichen Wohnungen größer ist als das Angebot. Ausreichend Wohnraum zur Verfügung zu stellen, ist eine der wichtigsten Aufgaben", so Schellhorn.

Verbesserung der Wohnsituation armutsgefährdeter Personen

Ein wichtiger Schritt wäre laut Schellhorn auch, den höchstzulässigen Wohnaufwand zu erhöhen. Bisher wurde eine Erhöhung aus Kostengründen von der Stadt und vom Gemeindeverband abgelehnt. Stadt und Gemeindeverband tragen nach dem bestehenden Kostenteilungs-Schlüssel die Hälfte der Kosten.

"Ich bleibe bei meinem Vorschlag, den höchstzulässigen Wohnaufwand in Salzburg für eine Person um 50 Euro zu erhöhen. Im Sozial-Budget 2017 habe ich die Mehrkosten dafür reserviert", so Schellhorn.

Aus der Mindestsicherung werden neben den laufenden Wohnkosten für Einzelpersonen noch weitere Unterstützungs-Projekte finanziert. Unter anderem werden Housing First, Notschlafstellen, Übergangswohnen der Sozialen Arbeit GmbH und andere Einrichtungen mit zirka 1,4 Millionen Euro aus dem Sozialbudget finanziert.

Ein wichtiges Projekt zur Verbesserung der Wohnsituation für armutsgefährdete Personen ist "meinzuHaus.at" – ein Projekt, in dem 50 Kleinwohnungen für Obdachlose beziehungsweise von Obdachlosigkeit bedrohte Personen geschaffen werden sollen. Mit professioneller Betreuung soll eine dauerhafte Wohnung gefunden werden. Hier unterstützen das Sozialressort und auch das Wohnbauressort von Landesrat Hans Mayr die Umsetzung aktiv und finanziell. Weitere Schritte für mehr leistbare Kleinwohnungen im Wohnbauressort in Kooperation mit dem Sozialressort sind in Umsetzung.

Tagung am Tag der Wohnungsnot

In Referaten und Diskussionen machen sich die Teilnehmenden der heutigen Tagung darüber Gedanken, welche wohn- und sozialpolitischen Maßnahmen nötig sind, um den kontinuierlichen Anstieg der Notlage zu stoppen. Immerhin gab es gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 23 Prozent auf mehr als 2.000 betroffene Personen. Grundlage für das Seminar sind die aktuellen Daten zur Wohnbedarfserhebung.


Quelle: Land Salzburg



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