Studie zum Motorradlärm im Außerfern
Foto: Land Tirol/Schnaiter
Telefonische Befragungen starten ab Mitte November
Der Motorradlärm stellt auf vielen Straßen des Außerferns seit einigen Jahren für viele AnwohnerInnen ein zunehmendes Problem dar. Im Rahmen einer Studie geht die Tiroler Landesregierung nun den Hintergründen und Ursachen auf den Grund. „Die Studie dient dazu, zunächst die gegebene Belastung durch den Motorradlärm objektiv darzustellen, um anschließend die vom Motorradlärm ausgehende Belästigung von den tatsächlich Betroffenen direkt zu erfragen“, erklärt Verkehrsreferentin LHStvin Ingrid Felipe.
Objektive und subjektive Abbildung des Lärms
Von der Abteilung ESA (Emissionen-Sicherheitstechnik-Anlagen) des Amtes der Tiroler Landesregierung wurden unter der Projektleitung von Christoph Lechner bereits Verkehrszählungen und Lärmmessungen durchgeführt und so ein umfangreiches Lärmausbreitungsmodell erstellt, das die Problemdimension darstellen soll. Sowohl die Anzahl als auch die Lärmimmissionen sämtlicher Fahrzeugklassen werden in einem nächsten Schritt für jedes einzelne Gebäude im Außerfern errechnet und abgebildet, wobei mit einem neu geschaffenen Instrumentarium der zusätzliche Lärmeintrag durch zweispurige Kraftfahrzeuge im Jahres-, Wochen- und Tagesverlauf ausgewiesen wird.
Ab Mitte November 2018 werden unter der Leitung von David Schnaiter in sämtlichen Gemeinden des Bezirks Reutte in einer repräsentativen und vom IMAD Marktforschungsinstitut durchgeführten Telefonbefragung 500 Personen interviewt, um das tatsächliche Ausmaß der Belästigung der Wohnbevölkerung durch den Motorradlärm festzustellen. In rund 10-minütigen Interviews werden zufällig ausgewählte betroffene AußerfernerInnen, geschichtet nach Motorradlärmbelastung, Wohngemeinde und demographischen Parametern unter durchgängiger Berücksichtigung strenger Qualitäts- und Datenschutzstandards telefonisch befragt.
Fokus: Motorradlärm
Zur Problemidentifikation wird dabei besonderes Augenmerk auf Spezifika der Belästigung durch den Motorradlärm (besondere Geräuschcharakteristik, Tageszeit, Wochenrhythmus, Jahreszeit, Fahrverhalten u.a.m.) gelegt. Auch mögliche Abhilfen und die Meinungen der Betroffenen dazu werden abgefragt. LHStvin Felipe: „Die Studie wird uns nachvollziehbare Informationen über das Ausmaß der Belastung und der Belästigung der Wohnbevölkerung durch den Motorradlärm und den Straßenverkehrslärm insgesamt im Außerfern liefern und damit eine wichtige Grundlage und Entscheidungshilfe sein.“ Die vom Land Tirol beauftragte unabhängige Studie entsteht in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Arbeitsring für Lärmbekämpfung (ÖAL). Die Ergebnisse werden im Mai 2019 der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Lärmenquete am 16. November
Kommende Woche findet die vom Tiroler Landtag beschlossene Lämenquete im Großen Saal des Landhauses in Innsbruck statt. „Bei der Lärmenquete schaffen wir eine große Plattform zu diesem sensiblen Thema. Neben vielen Expertinnen und Experten haben sich auch politische Verantwortliche aus dem ganzen Land, sowie Vertreterinnen und Vertreter von Interessensgruppen bereits angemeldet. Ein besonderer Schwerpunkt an diesem Tag wird auch dem Motorradlärm gewidmet“, erläutert LHStvin Felipe.
Quelle: Land Tirol