Stadt Salzburg setzt Zeichen gegen weibliche Genitalverstümmelung

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Gemeinsam gegen Genitalverstümmelung
Foto: Stadt Salzburg / J. Knoll
16 Nov 11:22 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Kindergarten- und Hortpersonal wurde im Umgang mit Verdachtsfällen geschult

Die Stadt Salzburg setzt sich aktiv gegen Gewalt und gegen geschlechtsbezogene Gewalt an Mädchen und Frauen ein. Sie signalisiert Null Toleranz gegenüber weiblicher Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation/ FGM). Niemand soll von dieser schweren Körperverletzung betroffen sein.

Organisiert vom Frauenbüro der Stadt Salzburg haben jetzt insgesamt 36 Kindergarten- und Hortpädagoginnen eine Schulung für mehr Sicherheit im Umgang mit Verdachtsfällen erhalten. Umyma El-Jelede ist Expertin für interkulturelle Medizin vom Frauengesundheitszentrum FEM Süd in Wien. Sie hat mit den Teilnehmerinnen zu den Themen Gesundheitsbewusstsein, Hürden im System für Migrantinnen, Formen von FGM und den Umgang damit, wenn ein Mädchen möglicherweise betroffen ist, gearbeitet. Mit den Sozialarbeiterinnen des Jugendamts hat es ebenfalls einen Austausch gegeben, sie wurden in ihrer strikten Haltung gegen FGM bestärkt.

„Jenen zugewanderten Menschen in Salzburg, die von weiblicher Genitalverstümmelung – betroffen sind, wollen wir signalisieren, dass wir sie im Kampf dagegen auf allen Ebenen unterstützen“, sagt Anja Hagenauer, Bürgermeister-Stellvertreterin und Ressortleiterin Frauen.

FGM zieht sexuelle Probleme, Menstruationsstörungen, Harnwegskomplikationen, chronische Unterleibsentzündungen und nicht zuletzt psychische Erkrankungen nach sich. Es ist eine grausame Verstümelung, die Frauen ihrer sexuellen Empfindungen beraubt.

„Jede Frau und jedes Mädchen hat das Recht auf ein Leben frei von Gewalt und auf körperliche Unversehrtheit. Jede Person darf voraussetzen, dass ihre Grenzen respektiert und gewahrt bleiben. Wir sprechen aktiv über FGM, es darf nicht tabuisiert werden – denn der Umgang damit ist schwierig, die Sprachlosigkeit oft groß“, sagt Frauenbeauftragte Alexandra Schmidt.

FGM ist eine kulturell geprägte Tradition, behauptet wird damit Reinheit, ökonomische oder religiösen Begründungen, die jeder Grundlage entbehren – auch jeder religiösen.

Jene zugewanderten Familien, die FGM an ihren Töchtern nicht vornehmen lassen, sollen in seitens der Stadt bestärkt werden und als Vorbilder gelten, die ihre Haltung auch in ihre Communities einbringen.

In der Stadt Salzburg leben mit Stichtag 1.1.2018 Frauen und Mädchen aus Ländern, in denen FGM weit verbreitet ist.


Quelle: Stadt Salzburg



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