Stadt Salzburg arbeitet an Paket für attraktiveren Pflegeberuf

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Foto: Pflege / Symbolbild
24 Jul 03:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Allein im Land Salzburg haben tausende Pflege-Mitarbeiterinnen Beruf aufgegeben

Der Pflegebereich gehört zu den zentralen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen der nächsten Jahre- das ist bei der Konstituierung der „Plattform Pflege“ beim Land erneut klar geworden. Salzburgs Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer, die für den Seniorenbereich ressortzuständig ist: „Ich bin froh, dass in das Thema Bewegung reinkommt. Wir müssen an vielen Stellschrauben drehen. Und die Maßnahmen werden Geld kosten – vor allem vom Land, das für die Pflege zuständig ist.“ Aber auch die Stadt wird zusätzliches Geld in die Hand nehmen müssen, „und dafür will ich mich bei den Verhandlungen zum Budget 2019 einsetzen“, kündigt Hagenauer an.

Pflegeberuf attraktivieren
Im Land Salzburg leben etwa 4000 bis 6000 ausgebildete Pflegekräfte, die nicht mehr in ihrem erlernten Beruf arbeiten. Hagenauer: „Wir müssen nachdenken, wie wir diesen Schatz an Personalressource heben können“ Zentraler „Hebel“ ist hier sicher eine verbesserte Bezahlung. Die Verhandlungen über ein neues Gehaltsschema für Pflegekräfte bei der Stadt Salzburg laufen gerade. Weitere goodies können flexible Regelungen bei der Dienstzeit-Einteilung, Hilfe bei der Wohnraumbeschaffung und bei der Kinderbetreuung, Kostenübernahme bei Fortbildungen und moderne technische Ausstattung der Arbeitsplätze sein. Aktuell sind an den Senioren-Wohnhäusern der Stadt Salzburg 30 offene Stellen ausgeschrieben. Allein durch Pensionierungen sind in den kommenden Jahren 130 Vollzeit-Stellen (wegen der hohen Teilzeitrate tatsächlich aber rund 220 MitarbeiterInnen) zu rekrutieren.

Fokus auch auf private Pflege
Das Augenmerk dürfe dabei nicht nur auf den Bereich der Seniorenwohnhäuser liegen, stellt die Vizebürgermeisterin klar: Denn 60 Prozent der Pflege wird im privaten Bereich geschultert – hier braucht es breite Unterstützung. Die Träger der ambulanten Angebote würden unter dem Fachkräftemangel genauso leiden wie die stationären Einrichtungen. Alle Maßnahmen zur Attraktivierung des Berufs müssten daher auch hier wirken. Pflegende Angehörige selbst müssten durch Weiterbildung, Vernetzung und Information gestärkt werden und brauchen noch mehr Angebote einer Tagesbetreuung und von Kurzzeitpflege, ist Hagenauer überzeugt.


Quelle: Stadt Salzburg



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