StR Ludwig: Maßnahmen der Stadt, die zur Abkühlung beitragen

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Foto: PID / Jobst
08 Aug 08:00 2017 von Redaktion Wien Print This Article

Auch für heute, Donnerstag, sagt die Wetterprognose wieder Temperaturen für Wien voraus, die bei 38 Grad Celsius liegen. Wohnbaustadtrat Michael Ludwig dazu: „Beim Bauen und Wohnen gibt es zahlreiche Maßnahmen und Initiativen der Stadt Wien, die zur Abkühlung beitragen. Etwa mit der letzten Novelle der Bauordnung, der geförderten Sanierung, im geförderten Neubau und natürlich durch Begrünungsinitiativen der Gebietsbetreuungen Stadterneuerung und wohnpartner. Die Bewohnerinnen und Bewohner können aber selbst mit kleinen, aber wirkungsvollen Tricks ihre Wohnung an heissen Tagen kühler gestalten“ ****

Das können die BewohnerInnen selbst in der Wohnung gegen die Hitze unternehmen

- Beschattung
Rollläden, Jalousien, Rollos, Vorhänge und Co tragen dazu bei, die Sonneneinstrahlung zu minimieren und die Wohnung möglichst kühl zu halten. Innenliegender Sonnenschutz sollte möglichst hell sein, um das Licht besser reflektieren zu können.
- Richtig lüften
Beim Lüften kommt es auf die richtige Zeit an. Tagsüber nicht lüften und nicht die Fenster kippen. So bleibt die Hitze draußen. Besser ist es spät abends, nachts und früh morgens zu lüften - und zwar mit weit geöffneten Fenstern und Türen.
- Geräte aus
Computer, TV-Geräte oder andere elektrische Geräte sind Wärmequellen, die bei großer Hitze nur dann benutzt werden sollten, wenn sie auch wirklich gebraucht werden.

Ökologische Bauweise und Begrünungen im geförderten Neubau

Neben dem verpflichtenden Niedrigenergiestandard im geförderten Neubau ist Wien Passivhausweltstadt mit bereits rund 5.500 gefördert errichteten Wohneinheiten in dieser besonders energieeffizierten Bauweise. Allein im vergangenen Jahrzehnt wurden rund 10.000 Wohnungen im verbesserten Niedrigenergiestandard gefördert errichtet. Daneben gibt es zahlreiche geförderte Wohnbauten mit Dachbegrünungen.

Die geförderte Sanierung ist gut fürs Klima - auch in Wohnräumen

Mittlerweile leben 800.000 Wienerinnen und Wiener in einer von rund 340.000 gefördert sanierten Wohnungen. Die Energieeffizienz sowie die Reduktion des Heizwärmebedarfs stehen dabei unter anderem zentral im Mittelpunkt. Mit der 2007 von Stadtrat Ludwig initiierten Novelle der Sanierungsverordnung sind höhere Förderungen an höhere thermisch-energetische Einsparungen gekoppelt. Der verbesserte Wärmeschutz im Zuge von Sanierungen hält im Sommer die Hitze draußen.
Übrigens profitiert nicht nur das Raumklima von der geförderten Sanierung: Die Einsparung an Energie beträgt über 1.100 GWh pro Jahr (das entspricht der Regelleistung des Kraftwerks Freudenau) und somit können rund 357.000 Tonnen CO2 im Jahr eingespart werden.

Umgesetzte Anti-Hitze-Maßnahmen beim Bauen

Mit der letzten Novelle der Bauordnung wurden auch Maßnahmen zur Verbesserung des Klimas und zum verbesserten Wärmeschutz gesetzt. „Bei der Dämmung gilt die Wechselwirkung: Was im Winter gut gegen Kälte schützt, hält auch im Sommer die Hitze fern. Mit der verpflichtenden Baumpflanzung je angefangene 250 m² bei der gärtnerischen Ausgestaltung im Neubau ab Bauklasse 2 steigt nicht nur die Wohn- und Lebensqualität. Bäume spenden Schatten und durch die Verdunstung von Wasser kühlen sie ihre Umgebung “, so Stadtrat Ludwig.

Im Detail:
- Mit einer Erhöhung der zulässigen Dämmstärke von 16 auf 20 cm kann bei einem guten Dämmstoff ein U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) von unter 0,15 W/m²K erreicht werden, der im Sommer auch die Hitze abschirmt. Darüber hinaus ist eine Vergrößerung der Gebäudehöhe um bis zu 30 cm zulässig, um eine nachträgliche Dämmung des Daches zu ermöglichen.
- Wenn nach den Bestimmungen des Bebauungsplans die gärtnerische Gestaltung zum Tragen kommt, ist je angefangene 250 m² ein Baum zu pflanzen, ausgenommen Bauklasse I.
- Nicht zuletzt sorgt die Ausweitung der Möglichkeit der Errichtung von Balkonen für eine Steigerung der Lebensqualität. So sind etwa nachträglich errichtete Balkone auch über Verkehrsflächen möglich.

Zusammen besser leben mit besserem Mikroklima durch urbanes Garteln

Die Gebietsbetreuungen Stadterneuerung (GB*) informieren und beraten kostenlos zu Themen rund um mehr Grün im Grätzel. "Die Gebietsbetreuungen Stadterneuerung sind Anlaufstelle im Viertel für alle, die einen Beitrag für ein lebenswertes Wohnumfeld leisten möchten. Sie beraten, informieren und helfen bei der Umsetzung von Initiativen - von begrünten Baumscheiben und Innenhöfen bis zu Nachbarschaftsgärten. Solche Initiativen sind wichtig, denn sie tragen nicht nur zur Steigerung der Wohn- und Lebensqualität in der Stadt, sondern auch zu einem gelungenen Miteinander im Stadtteil bei", so Wohnbaustadtrat Michael Ludwig.

- Innenhofbegrünung Viele Gründerzeithäuser haben einen Hof, der nicht aktiv genutzt wird - das lässt sich mit Unterstützung der GB*(Gebietsbetreuungen Stadterneuerung) ändern und bringt mehrfachen Nutzen. Die GB*-ExpertInnen beraten über Fördermöglichkeiten, klären im Rahmen von Begehungen vor Ort gärtnerische und bauliche Möglichkeiten, unterstützen bei der Umsetzung und organisieren bzw. moderieren nach Bedarf Hausversammlungen. Der Folder "Anleitung für einen begrünten Innenhof" - erhätlich in allen GB*-Lokalen und auf besserleben.gbstern.at

Innenhofbegrünungen werden von der Stadt Wien durch die MA 42-Wiener Stadtgärten gefördert. https://www.wien.gv.at/amtshelfer/umwelt/stadtgaerten/begruenung/innenhofbegruenung.html

- Die GB* unterstützen bei der Gründung von Nachbarschaftsgärten in den betreuten Gebieten und koordinieren die Abstimmung mit dem Bezirk sowie den zuständigen Magistratsabteilungen der Stadt Wien. Sie helfen bei der Kostenkalkulation, beim Ansuchen von Förderungen und der Vereinsgründung. Sie beraten fachlich und moderieren Gruppenprozesse. Aktuell werden Nachbarschaftsgärten und Gemeinschaftsflächen im 2., 3., 10., 12., 16., 18., 20. und 21. Bezirk betreut.
- Die GB* geben auch Tipps zum Bepflanzen von Balkonen, Terrassen und Loggien.

67.000 Bäume und 1,8 Millionen Sträucher allein in Gemeindebau-Anlagen

In den Wiener Gemeindebauten sorgen 1.800.000 Sträucher und 67.000 Bäume dafür, dass das Mikroklima positiv beeinflusst wir und für Kühlung in der Stadt sorgen. Die Grünanlagen in den Gemeindebauten haben eine Fläche von 610 Hektar. „Die Fläche der Grünanalagen in den 2.000 städtischen Wohnhausanlagen entspricht in etwa der Gesamtfläche des Bezirks Währing. Gerade in dichtverbauten Stadtgebieten leisten diese Freiflächen der Gemeindebauten einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Abkühlung“, hält Stadtrat Ludwig fest.
Urbanes Garteln wird von wohnpartner initiiert oder begleitet. Neben mobilen Beeten zählen etwa der Gemeinschaftsgarten in der Springsiedelgasse vom Verein „Garten Unser Döbling“, der Nachbarschaftsgarten Sonnenblume im Robert-Uhlir-Hof im 2. Bezirk oder jener im Josef-Kaderka-Park in Hernals zu den erfolgreichen Projekten . www.wohnpartner-wien.at


Quelle: Stadt Wien



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