Sport bei Allergie und Asthma? Ohne Einschränkung und Beschwerden

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Prim. Dr. Josef Eckmayr, Abteilung für Lungenkrankheiten, Klinikum Wels? Grieskirchen
Foto: © Klinikum Wels?Grieskirchen
19 Jul 07:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Wenn ein Kind oder Erwachsener sein Asthma unter Kontrolle hat und auf besondere Anstrengungen vorbereitet ist, steht körperlichen Aktivitäten nichts im Wege. Bewegung und Sport können nicht nur helfen, belastbarer und fitter zu werden, sondern auch entspannen und schlicht Spaß machen. Allergien und Asthma müssen keine Hindernisse für ein aktives Leben sein.
Einer der größten Risikofaktoren für Asthma bronchiale sind Allergien. Wie die LEAD?Studie, eine große Lungengesundheitsstudie mit 11.000 Teilnehmern, zeigt, sind immer mehr Österreicher von Allergien betroffen – im Vergleich zum Jahr 2013 um 13 Prozent mehr. Wenn man plötzlich unter Juckreiz an den Schleimhäuten, insbesondere tränenden Augen und Niesreiz mit Fließschnupfen oder auch an Atembeschwerden leidet, liegt der Verdacht einer Allergie nahe. „Eine Abklärung durch den Facharzt bringt Aufschluss über die Auslöser. Eine individuell angepasste Behandlung und Medikation gibt die Möglichkeit, auch mit Allergien und selbst Asthma weitgehend unbeschwert Sport treiben zu können“, sagt Josef Eckmayr, Leiter der Abteilung für Lungenkrankheiten am Klinikum Wels?
Grieskirchen. „Das ist wichtig, denn körperliche Aktivität stärkt Atemmuskulatur und körperliche Belastbarkeit, verbessert die Koordinationsfähigkeit und baut die Körperspannung und somit eine gute Selbstwahrnehmung auf.“


Trotz Allergie und Asthma sind viele Sportarten möglich Treten während des Trainings Symptome zum Beispiel im Bereich der Haut und der oberen oder
unteren Atemwege auf, sollen diese durch einen Facharzt abgeklärt werden. „Ist die Art der Allergie diagnostiziert und durch eine entsprechende Therapie unter Kontrolle gebracht, ist prinzipiell jede Art von Sport möglich“, erklärt Eckmayr. „Bei Heuschnupfen ist es allerdings wichtig, die sportlichen Aktivitäten im Freien auf die Pollen? und Wettersituation abzustimmen. Bei hoher Pollenbelastung und starkem Beschwerdebild sollte pausiert werden.“ Wichtig dabei ist immer: die Symptome
behandeln! Die tagesaktuelle Pollenbelastung kann zum Beispiel auf www.pollenwarndienst.at, einem Service der Medizinischen Universität Wien, abgerufen werden. „Asthma kann nicht nur durch Allergene, wie Pollen, Hausstaubmilden und Tierhaare, ausgelöst werden – auch Duftstoffe, Gerüche,
Rauch, Kälte sowie Ozon? und Feinstaubbelastung können durch eine irritative Wirkung oder durch chemische Reizwirkung entsprechende Schleimhautreaktionen verursachen. Mit einer ideal eingestellten medikamentösen Behandlung sollte sich das Beschwerdebild bessern.“


Achtung – bei Asthma ist vor dem Sport Folgendes wichtig:
Auf die Inhalation muss eine Aufwärmphase folgen, die körperliche Leistung soll langsam, aber stetig gesteigert werden. „Dabei sollten die gesetzten Ziele realistisch sein“, rät der Lungenprimar.
Asthmapatienten müssen während dem Sport gut auf ihre Atemtechnik und Körperreaktionen achten. „Bei Beschwerden empfiehlt es sich, eventuell Tempo und Leistung zu drosseln, eine Pause einzulegen und zu inhalieren. Nach dem Sport sind Auslaufen und Dehnen wichtig!“ Für Asthma eignen sich generell mittelintensive Ausdauersportarten, wie Schwimmen, Wandern, Radfahren oder
Nordic Walken. Bedacht soll weiters werden: „Chronisches Asthma kann ‚in Wellen‘ verlaufen – auf bessere und schlechtere Tage ist zu achten!“


Quelle: Klinikum Wels-Grieskirchen GmbH



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