Spielautomaten in Österreich: Jedes dritte Gerät ist illegal?

Seit 2010 führen Kreutzer Fischer & Partner jährlich eine Zählung der legalen und illegalen Glücksspielautomaten in Österreich durch. 150 ehrenamtliche Mitarbeiter erfassen dazu im ersten Quartal jeden Jahres die Automaten in ihrer Wohnregion, die außerhalb lizenzierter Casinos betrieben werden. In diesem Jahr ist das Ergebnis der Studie besonders interessant: Die Anzahl der Glücksspielautomaten ist zwar auf einem Tiefstand, aber fast jedes dritte Gerät ist illegal aufgestellt. ?

Ergebnisse der Studie?

Bei der Zählung wurden insgesamt 7.159 Glücksspielautomaten in 1.373 Lokalen gefunden. Das macht ca. 5 Automaten pro Lokal und bedeutet einen Rückgang um ca. 5% im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Rückgang betrifft sowohl die Anzahl an Automaten als auch an Spielstätten.?

30% der Automaten, nämlich 2.201, wurden illegal betrieben. Das bedeutet, dass sie keine landesrechtliche Lizenz besitzen. Eine Abschätzung hinsichtlich der Dunkelziffer an Banditen, die durch die Zählung nicht erfasst werden konnten, trifft die Studie nicht. Es ist aber davon auszugehen, dass es sicherlich noch einige illegale Automaten mehr in den Hinterzimmern von Bars und Lokalen gibt. ?

Verteilung der Automaten auf die einzelnen Bundesländer?

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590 und damit die meisten der illegalen Automaten wurden in Salzburg gefunden. In Tirol waren es 411 und in der Steiermark 306. Besonders interessant: Die beiden kleinsten Bundesländer Vorarlberg und Wien kamen auf 75 bzw. 382 Banditen – keiner davon war legal aufgestellt. Die wenigsten illegalen Automaten gab es im Burgenland. Hier waren es lediglich 37.?

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Von den verbleibenden 4.958 legal betriebenen Geräten stehen 1.484 in Niederösterreich. Das Bundesland ist damit Spitzenreiter, dicht gefolgt von Oberösterreich mit 1.397 Automaten. Die Steiermark ist das einzige Bundesland, in dem sich die Anzahl der Banditen entgegen des bundesweiten Trends zum Vorjahr erhöht hat – um insgesamt 1.7% auf 1.016 legal aufgestellte Automaten. ?

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Weswegen geht die Anzahl an Automaten zurück? ?

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Der Rückgang an Spielautomaten begründet sich zum einen in dem Verbot des kleinen Glücksspiels und zum anderen durch Beschlagnahmungen, die von der Finanzpolizei verschärft vorgenommen werden. Insgesamt 1.219 illegale Geräte wurden in Österreich im letzten Jahr nach Razzien beschlagnahmt. ?

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Das Verbot des kleinen Glücksspiels wurde am 01. Januar 2015 durchgesetzt. Danach müssen Automaten für einen legalen Betrieb entweder eine landesrechtliche Genehmigung oder in einigen Bundesländern eine Bundeslizenz besitzen. Nur die Spielstätten der Casino Austria AG sind von dem Verbot nicht betroffen. Andere Betreiber versuchten zwar, gegen das Gesetz zu klagen, konnten sich gerichtlich aber nicht durchsetzen. Lokale, die gegen die Vorschrift verstoßen, müssen mit Strafen von bis zu 22.000€ pro nicht lizenziertem Gerät rechnen. ?

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Das Verbot dient dem Schutz der Spieler vor Spielsucht. Kritiker führen allerdings an, dass Spieler jederzeit auf Online Casinos ausweichen können und das Verbot die Entstehung eines Schwarzmarktes fördern könnte. Zudem gehen manchen Städten und Gemeinden durch den Rückgang des Glücksspiels Einnahmen in Millionenhöhe verloren. Es bleibt daher fraglich, inwiefern das Gesetz einen tatsächlichen Nutzen für österreichische Spieler und Städte bringt. ?