Spatenstich für Wohnhaus in St. Peter am Wimberg

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Foto: Lebenshilfe OÖ
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03 Okt 07:02 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Den Spatenstich für ihre erste Einrichtung im Bezirk Rohrbach feiert die Lebenshilfe Oberösterreich gestern untern anderem mit den Landesrätinnen Birgit Gerstorfer und Mag. Christine Haberlander.

Das barrierefreie Wohnprojekt in St. Peter am Wimberg ist das erste Projekt der Lebenshilfe im Bezirk Rohrbach und schafft 15 vollbetreute Dauerwohnplätze sowie einen Platz, der für Kurzzeitwohnen vorgesehen ist.

Fehlende Wohnplätze sind nach wie vor eines der dringendsten Anliegen von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung in Oberösterreich. Alleine im Bezirk Rohrbach sind 186 Personen auf den Wartelisten für einen voll- oder teilbetreuten Wohnplatz, 14 Personen haben einen akuten Wohnbedarf innerhalb eines Jahres. „Als Präsidentin der Lebenshilfe und Mutter eines beeinträchtigten Sohnes ist mir ganz besonders bewusst, welche Herausforderungen fehlende Wohnplätze für Angehörige und Betroffene darstellen. Es freut mich daher sehr, mit den entstehenden Wohnplätzen 15 Personen mit Beeinträchtigung und ihren Angehörigen nun eine bessere Zukunftsperspektive bieten zu können“, auch der entstehende Platz für Kurzzeitwohnen wird eine große Entlastung für die Angehörigen sein“, so Helga Scheidl, Präsidentin der Lebenshilfe OÖ.

Elisabeth Eckerstorfer setzt sich seit nunmehr zehn Jahren für den Bau eines Wohnhauses im oberen Mühlviertel ein. Sie ist selbst eine betroffene Mutter und hat auch eine Schwester mit intellektueller Beeinträchtigung. „Es ist schön zu sehen, dass sich das Dranbleiben nun lohnt. Ich freue mich ganz besonders für die betroffenen Personen und die Angehörigen, die auch im Alter ihr beeinträchtigtes Kind besuchen können, ohne zu bisher vorhandenen Wohnplätzen eine Tagesreise unternehmen zu müssen“, so Elisabeth Eckerstorfer.

Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer setzt sich ebenfalls für einen raschen Abbau der Wartelisten ein. „Derzeit werden viele Menschen mit Beeinträchtigung liebevoll in der Familie betreut. Doch auch die Eltern und Angehörigen werden älter und können diese wichtige Unterstützung nicht für immer leisten. Daher macht alleine die demographische Entwicklung den Ausbau der Wohnplätze zu einer Aufgabe mit höchster Priorität. Durch das von mir initiierte Projekt Sozialressort 2021 wird es uns gelingen den Abbau der Wartelisten zu beschleunigen. Letztendlich braucht es aber einen Schulterschluss aller Parteien und der Zivilgesellschaft, damit ausreichend Budgetmittel für diesen wichtigen Bereich zur Verfügung gestellt werden“, so Landesrätin Gerstorfer, aus deren Sozialressort ein Großteil der Projektmittel zur Verfügung gestellt werden.

Regionale Einbindung begünstigt

Östlich des Nahversorgerzentrums in St. Peter am Wimberg konnte in der Haslacherstraße 3a ein passendes Grundstück für den Bau gefunden werden. Durch die Nähe zum Ortskern ist die lokale Infrastruktur auch für Rollstuhlfahrer und ältere Menschen zu Fuß gut erreichbar. Die günstige Lage im Ort erleichtert die Anbindung der Bewohner an verschiedene Interessensgruppen wie die Gemeinde, Pfarre oder Vereine.

Für jeden Bewohner ist ein ca. 20 m² großes Zimmer mit einer Nasszelle vorgesehen, zudem stehen den zukünftigen Bewohnern ein Gemeinschaftsraum zur Verfügung, der Wohnzimmer, Essbereich und Küche zur bestmöglichen Nutzbarkeit in einen Raum zusammenfasst. Das Bauprojekt wurde vom Architekten DI Werner Silbermayr der SGLW Architekten geplant, die Inbetriebnahme ist für Anfang des Jahres 2019 vorgesehen.

Bausteinprojekt für Gartenfläche

Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf ca. 1,78 Millionen Euro. Finanziert wird das Projekt zu 49 % aus EU-Mitteln (Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums - ELER) und zu 51 % von der Sozialabteilung des Landes Oberösterreich. In den genehmigten Projektkosten ist die Anschaffung eines Grundstücks von 1.400 m² gedeckt. Ziel ist, gemeinsam mit der Gemeinde und einem Bausteinprojekt eine zusätzliche Grundstücksfläche anzukaufen und diese den Bewohnern als Gartenfläche zur Verfügung zu stellen. Dabei sind die Lebenshilfe und die Gemeinde auf Unterstützung aus der Region angewiesen, um das Grundstück sowie eine Ausstattung des Grundstückes zu finanzieren (Schaukel, Geräteschuppen, Sitzgelegenheit, Hochbeet, etc.).

„Mit Ihrer Spende können Sie dazu beitragen, dass sich die Bewohner im neuen Heim noch wohler fühlen. Nach jahrelangen Bemühungen ist es endlich gelungen den Menschen, die es im Leben nicht so leicht haben, in St. Peter am Wimberg zeitgemäße und den Bedürfnissen entsprechende Wohnungen mit Betreuung anbieten zu können“, freut sich Bürgermeister Engelbert Pichler über die Umsetzung dieses sozialen Wohnprojektes.

Wertschöpfung in der Region

Das Projekt der Lebenshilfe trägt nicht nur während des Baus zur Wertschöpfung regionaler Firmen bei, sondern schafft nachhaltig Arbeitsplätze in der Region. Je nach Hilfebedarf der neu aufzunehmenden Personen werden 8-12 neue Arbeitsplätze entstehen. Zusätzlich haben Jugendlichen die Möglichkeit zur Mitarbeit als Zivildiener oder im Rahmen eines Sozialen Jahres.

Das Arcus Sozialnetzwerk, das zahlreiche Werkstätten für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung in der Region Rohrbach betreibt, ist bereits seit Jahren gut in der Region etabliert. „Unsere Bewohner können auf einen erfahrenen Partner im Bereich der Fähigkeitsorientierte Aktivität zählen. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit“, so Mag. Gerhard Scheinast, Geschäftsführer der Lebenshilfe OÖ.


Quelle: Lebenshilfe OÖ



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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