Sechs Millionen Euro für die Menschen in Salzburg

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24 Jul 11:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Schwaiger zieht vorläufige Katastrophenfonds-Bilanz / Muren-Extremsommer 2017 / Schnelle und unkomplizierte Hilfe

Das Jahr 2017 war geprägt von vielen Murenkatastrophen. Der Katastrophenfonds des Landes half insgesamt in 1.189 Schadensfällen, davon waren 772 Mal Vermurungen und Erdrutsche die Ursache. Heute, Montag, tagten die Experten erneut und beschlossen alleine in dieser Sitzung Hilfe von 2,1 Millionen Euro. Insgesamt wurden für das Jahr 2017 bereits sechs Millionen Euro bewilligt. "Die Menschen im Land treffen Naturkatastrophen hart, sie stehen oft vor den Trümmern ihrer Existenz. Da ist es besonders wichtig, sie nicht alleine zu lassen", betont Landesrat Josef Schwaiger.

Verschlammte Häuser. Eine Mure, die gefilmt wurde und so auf "youtube" um die Welt ging. Ein Mann, der seine Mutter aus dem Pflegebett reißt und sie so vor den heranschießenden Geröllmassen rettet. Diese Bilder haben sich im Sommer 2017 in die Köpfe der Salzburgerinnen und Salzburger gebrannt. Der Katastrophenfonds springt in diesen Fällen ein. "1.189 Fälle mit einer Gesamtschadenssumme von 8,7 Millionen Euro im Jahr 2017 wurden in der Fondskommission behandelt, 292 Fälle werden noch begutachtet. Den Menschen wird mit sechs Millionen Euro unkompliziert und schnell geholfen", so Landesrat Schwaiger.

Katastrophenfonds kein "Ruhekissen"

Fest steht für Landesrat Schwaiger aber auch, dass der Katastrophenfonds nicht alles abfangen kann. Er betont: "Das Land Salzburg verfolgt damit das Ziel, Bürgerinnen und Bürger in existenzgefährdenden Situationen zu helfen. Dieser Fonds ersetzt jedoch keine Elementarversicherung."

2017 war ein extremes Murenjahr

Insgesamt kann man 2017 mit 1.189 Katastrophenfällen als außergewöhnlich bezeichnen. Die häufigsten Katastrophen: 772 Mal gab es Vermurungen und Erdrutsche, 336 Schadensfälle durch Orkane sowie 46 durch Hochwasser.

Das Wetter wird extremer

"Experten sind sich einig, dass in Zukunft mit mehr lokalen Extremwetterereignissen zu rechnen ist. Wo keine Geschiebesperren vorhanden sind, werden mehr Vermurungen auftreten, besonders an den steilen Hängen in den Gebirgsgauen", fasst Schwaiger die Prognosen zusammen, betont aber gleichzeitig: "Die Schutzbauten zeigen ihre Wirkung. Sonst wäre vor einem Jahr noch weitaus mehr passiert. Dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind, darüber bin ich sehr erleichtert."

Sofortmaßnahmen verhindern noch größere Schäden

Verletzte gab es keine, aber die ländliche Infrastruktur hat im Jahr 2017 unter den Unwettern gelitten. Wege, Brücken, Bachläufe, Sperren, Kanäle und vieles mehr mussten saniert beziehungsweise freigeräumt werden. "Wird eine Sperre durch ein Unwetter angefüllt, ist es essenziell, sie schnell zu räumen, um noch Schlimmeres zu verhindern, falls es weiter regnet. 3,6 Millionen Euro wurden daher für die Soforthilfe-Einsätze im Jahr 2017 ausgegeben, um noch größere Schäden zu verhindern", sagt Schwaiger.

Zusammenhalt in Salzburg groß

Gedankt hat der Landesrat allen Beteiligten, die im Sommer 2017 mitgeholfen haben. "Katastrophenschutzreferenten, Wildbach- und Lawinenverbauung, Bürgermeister und ihre Gemeindemitarbeiter, die Landesgeologen, die Unternehmen und ihre Baggerfahrer – bis zu 40 waren gleichzeitig im Einsatz –, die Feuerwehren, das Österreichische Bundesheer, die Landwirte und Privatpersonen, sie alle haben mitangepackt", unterstreicht Schwaiger.

Daten und Fakten Katastrophenfonds 2017

  • Gesamtschadenssumme: 8.736.435 Euro
  • Bisherige Beihilfe: 6.025.259 Euro (davon 40 Prozent Landes- und 60 Prozent Bundesmittel).
  • Alleine in der Sitzung des Katastrophenfonds am Montag, 23. Juli 2018, wurden 722.803 Euro Sofortanweisungen, 620.633 gegen Rechnungslegung und 786.747 Euro Soforthilfe-Einsätze abgesegnet.
  • Am Montag bei der Sitzung zeigte sich ebenfalls: Großarl hat es besonders hart getroffen. Alleine hier ging es um 206 Schadensfälle im Jahr 2017 mit einer bisherigen Schadenssumme von 2,3 Millionen Euro. 1,8 Millionen Euro Hilfe wurde zugesagt.

Quelle: Land Salzburg



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