Schutz von Mooren und Sümpfen hat in Salzburg lange Tradition

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Foto: Dipl.Ing. August Wessely
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31 Jän 12:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

,,World Wetlands Day,, am 2. Februar - Fünf Ramsar-Schutzgebiete im Bundesland Salzburg

Das Land Salzburg setzt seit vielen Jahren bedeutende Initiativen zum Schutz und zur Erhaltung seiner Feuchtlebensräume. Insgesamt sind in Salzburg sogar fünf Moorgebiete mit einer Gesamtfläche von gut 900 Hektar mit dem internationalen und hochwertigen Prädikat "Ramsar-Schutzgebiet" ausgezeichnet. Insbesondere der Lungau ist österreichweit ein Hotspot im Sinne des Moorschutzes. Darauf wies heute, Montag, 30. Jänner, die Naturschutzabteilung des Landes im Vorfeld des "World Wetland Day" am 2. Februar hin.

Am 2. Februar jeden Jahres wird weltweit der "World Wetland Day" begangen, um an den Jahrestag der Unterzeichnung der Konvention über Feuchtgebiete 1971 in der iranischen Stadt Ramsar zu erinnern. Dieser Jahrestag soll auf das Gebot der Nachhaltigkeit hinweisen und bewusst machen, dass die bei uns noch vorhandenen Feuchtlebensräume als Gebiete der Biodiversität wesentlicher Teil unserer Lebengrundlagen sind.

Von den 23 österreichischen "Ramsar-Gebieten" liegen fünf in Salzburg. Diese konnten alle mit der Zustimmung der betroffenen Grundeigentümer – sowohl Österreichische Bundesforste als auch private Eigentümer - ausgewiesen werden. Die mit dem internationalen Prädikat "Ramsar-Gebiet" ausgezeichneten Feuchtlebensräume sind das Rotmoos im Fuschertal (66 Hektar) und die Moore am Pass Thurn (190 Hektar) im Pinzgau sowie die Moore am Sauerfelder Wald (119 Hektar), die Moore am Schwarzenberg (266 Hektar) und die Moore am Überling (264 Hektar) im Lungau.

Weitere Schutzmaßnahmen

Darüber hinaus sind die bedeutendsten Feuchtlebensräume unseres Landes seit Jahrzehnten als Naturschutzgebiete ausgewiesen bzw. wurden als Lebensräume von europäischer Bedeutung in das Schutzgebietsnetzwerk "Natura 2000" integriert. Grundsätzlich sind alle Feuchtlebensräume wie Moore, Sümpfe, Quellfluren, Tümpel etc. nach dem Salzburger Naturschutzgesetz streng geschützt. Zahlreiche Projekte zum Schutz und zur Verbesserung wurden bereits umgesetzt, wie zum Beispiel die Renaturierung des Mandlinger Moors und des Ursprunger Moors.

In Salzburg wurden außerdem bisher drei von der EU geförderte LIFE-Projekte umgesetzt, die großflächige Verbesserungsmaßnahmen in Feuchtlebensräumen bewirken konnten: diese Projekte betrafen das Wenger Moor (1999 -2004), das Weidmoos (2003 – 2007) und das Untersberg-Vorland (2006 - 2010). Aktuell ist das LIFE-Projekt Salzachauen das größte Renaturierungsprojekt Salzburgs. Ziel ist es, den Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen im "Natura 2000-Gebiet" zu verbessern und das Gebiet für Besucherinnen und Besucher noch attraktiver zu gestalten. Dabei geht es insbesondere um die Renaturierung des Ausees und des Reitbachs einschließlich sogenannter "Vorlandabsenkungen" sowie um Auwald-Naturschutzmaßnahmen.

Der Schutz der Feuchtlebensräume ist auch im Bodenschutzprotokoll zur Alpenkonvention verankert. Die Vertragsparteien, zu denen auch Österreich gehört, sind demnach verpflichtet, Hoch- und Flachmoore zu erhalten. In Feuchtlebensräumen und Mooren sollen Entwässerungsmaßnahmen außer in begründeten Ausnahmefällen auf die Pflege bestehender Netze begrenzt werden. Rückbaumaßnahmen bei bestehenden Entwässerungen sollen gefördert werden. Moorböden sollen grundsätzlich nicht genutzt werden. Eine landwirtschaftliche Nutzung sollte nur so erfolgen, dass diese Lebensräume in ihrer Eigenart erhalten bleiben.

Wasserspeicher und Kohlenstoff-Senken

Feuchtlebensräume haben besondere Bedeutung als Wasserspeicher zur Dämpfung von Spitzen des Hochwasserabflusses. Andererseits wirken intakte Feuchtgebiete als Kohlenstoff-Senken, die helfen können, die Auswirkungen des weltweiten Klimawandels zu mildern. Diese Gebiete zählen aber weltweit zu den besonders bedrohten Lebensräumen. Seit 1900 sind weltweit etwa 64 Prozent der Feuchtgebiete durch Drainagierung und Umwandlung verloren gegangen. Trotz ihrer großen Bedeutung für Natur und Landschaft und ihrer umfangreichen Ökosystemdienstleistungen stehen die verbliebenen Flächen unter großem Druck im Hinblick auf die Entwicklung von Wirtschaft und Infrastruktur sowie die Intensivierung der Landwirtschaft, so die Experten der Naturschutzabteilung.(sab/kg)


Quelle: Land Salzburg



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