Schussabgabe in Nenzing – Details und Hintergründe

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24 Mai 07:14 2016 von Oswald Schwarzl Print This Article

Gestern, am 22.05.2016, gegen 03:00 Uhr morgens, hat ein 27jähriger Mann wahllos auf Besucher eines Konzertes in Nenzing geschossen, dabei zwei Personen getötet und 12 weitere verletzt

BREGENZ. Bei dem 27jährigen handelt es sich um einen Mann aus Vorarlberg, der Gast auf dieser Veranstaltung war. Unmittelbarer Auslöser seiner Tat war ein Streit mit seiner Freundin gegen 03:00 Uhr im Bereich des Parkplatzgeländes. Er befand sich seit drei Jahren in einer Beziehung mit dieser Frau, sie hatten ein gemeinsames Kind. Unmittelbar nach dem Streit holte der Mann eine Langwaffe aus dem Fahrzeug (verbotene Kriegswaffe Marke Zastava M92) und schoss aus ca. 80 Meter Entfernung vom der Parkfläche wahllos in Richtung Konzertbesucher.

Er gab ca. 30 Schu?sse ab, tötete dabei zwei Personen und verletzte 12 weitere teilweise schwer. Die Freundin des Täters war nicht Ziel seiner Handlung und blieb unverletzt. Wenig später richtete sich der Mann am Parkplatz selbst.
Die Polizei fu?hrte zu diesem Zeitpunkt einen Alkoholschwerpunkt im Nahbereich durch (ca. 2 km) und war nach Eingang des ersten Notrufes schnell vor Ort. Die Lage wurde gesichert, weitere Einsatzkräfte ru?ckten rasch an. Nach ersten Informationen zur Identität des Täters und seinem Aufenthalt konnte um 03:44 Uhr das angeforderte Einsatzkommando Cobra den toten 27-Jährigen feststellen und Entwarnung geben. Der weitere Einsatz verlief dank der guten Zusammenarbeit aller beteiligten Einsatzkräfte reibungslos. Von der Bundespolizei waren ca. 17 Streifen, ca. 20 Mitarbeiter des LKA, Diensthundefu?hrer, Hubschrauber und EKO Cobra im Einsatz. Vom Österreichischen Roten Kreuz waren 7 Rettungswägen mit je 2-3 Einsatzkräften vor Ort, 3 Notärzte sowie 24 Personen des Kriseninterventionsteams, sowohl vor Ort als auch bei Betreuungen im Anschluss. Die Feuerwehren Nenzing und Ludesch waren mit insgesamt 40 Mann und 7 Fahrzeugen im Einsatz.

Bei den zwei tödlich verletzten Personen handelt es sich um Männer im Alter von 48 und 33 Jahren aus der Region stammend, die 12 verletzen Personen, im Alter zwischen 25 und 53 Jahren, wurden teilweise schwer verletzt. Eine Person befindet sich noch in Lebensgefahr, zwei Personen wurden ambulant behandelt und eine Person hatte keine ärztliche Behandlung in Anspruch genommen. Die Verletzten sind Großteils aus Vorarlberg, eine 49jährige Schweizerin sowie ein 44jähriger Liechtensteiner sind auch unter den Verletzten.

Die folgenden Ermittlungen zum Hintergrund des Täters ergaben, dass er polizeibekannt und bis 2013 der Skinhead-Szene in Vorarlberg zuzuordnen ist. Er ist mehrmals v.a. wegen Körperverletzung vorbestraft und hat ein aufrechtes Waffenverbot. Seit 2010 war er kriminalpolizeilich nicht mehr auffällig und seit 2013 auch nicht mehr in der Skinhead-Szene aktiv. Einen Zusammenhang zwischen seiner rechtsextremen Einstellung und seiner Tat konnte nicht festgestellt werden.

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Oswald Schwarzl

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