Schule des Ungehorsams

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16 Feb 18:36 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Einrichtung im Bau 1 der Tabakfabrik Linz

Im Bau 1 der Tabakfabrik Linz soll nach der Idee des international renommierten Linzer Karikaturisten Gerhard Haderer noch heuer die „Schule des Ungehorsams“ starten. Die Vorbereitungen für dieses Zukunftsprojekt laufen. Einen entsprechenden Beschluss im Gemeinderat am 2. März vorausgesetzt, wird die Stadt Linz dem Verein für die weitere Entwicklung eine Jahresförderung in Höhe von 190.000 Euro gewähren.

Ausgehend von Ausstellungsaktivitäten in den Vereinsräumlichkeiten versteht sich der Verein als Plattform, die interessierte Menschen aus allen Gesellschaftsschichten mit Kunstschaffenden, PublizistInnen und sonstigen MeinungsbildnerInnen zusammenbringt. Sie sollen dazu animiert werden, sich eigene Gedanken zu gesellschaftsrelevanten Themen und vorherrschenden Meinungen zu machen. „Die Schule des Ungehorsams“ geht davon aus, dass konstruktives Einmischen nichts Negatives, sondern etwas Wichtiges für eine Gesellschaft ist. Die Aktivitäten reichen von Vorträgen, Ausstellungen, Lesungen und Workshops bis zu Publikationen und Aktionen im öffentlichen Raum.

Zudem begibt sich eine so genannte Wanderakademie auf die Suche nach aktuell brennenden Themen. Diese werden in Workshops an unterschiedlichen Orten in und außerhalb von Linz bearbeitet, deren Ergebnisse anschließend in einer Präsentation in der Tabakfabrik Linz gezeigt. Begleitet wird die Wanderakademie von einem Filmteam, das in Form einer „Reality-Show“ online übertragen wird.

Die Idee

Gerhard Haderer will sich nach seinem Austritt beim deutschen Wochenmagazin „stern“ wieder verstärkt dem gesellschaftlichen und politischen Geschehen in Österreich widmen. Die Idee zu seinem Vorhaben hat er bereits seit Längerem. Die „Schule des Ungehorsams“ ist für Haderer der logische Schritt nach vielen Jahren „des Aufstachelns und der Aufforderung, eigene Gedanken zu denken“ - vereinfacht gesagt „ein Aufruf an alle Menschen, die sich einmischen wollen, um die Gesellschaft mitzugestalten, in einer spielerischen Art und Weise Ungehorsam durchzudenken“.

Vorteile für Linz

Gerhard Haderer (geboren 1951) zählt zu den wichtigsten Karikaturisten des deutschsprachigen Raums. Die Einrichtung seiner „Schule des Ungehorsams“ bringt der Stadt in vielerlei Hinsicht Vorteile:

  • Durch die Ausstellungstätigkeit besteht für die LinzerInnen die Möglichkeit, sich regelmäßig einen Überblick über die aktuellen Arbeiten des Künstlers zu verschaffen.
  • Das Portfolio der vielfältigen Kultureinrichtungen wird um eine neue, wichtige Sparte, jene der Karikatur, bereichert.
  • Wie kaum eine andere Kunstform schafft es die Karikatur, komplizierte gesellschaftliche Zusammenhänge in satirischer Form für den Betrachtenden – abseits von Bildungsschranken - zu entschlüsseln. In den vergangenen Jahren rückte diese Kunstform verstärkt in den Fokus kulturpolitischer Betrachtungen. Linz verfüge damit auch über eine Einrichtung, die sich kontinuierlich der Auseinandersetzung mit diesem Medium widmet.
  • In Zeiten, in denen verkürzte Darstellungen und vorgefilterte Informationsweitergaben die Kommunikation zwischen Menschen prägen, ist die Schule ein wichtiger demokratiepolitischer Beitrag des Künstlers für das gesellschaftspolitische Geschehen in seiner Heimatstadt.
  • Gerhard Haderer genießt einen hohen Bekanntheitsgrad vor allem in Deutschland. Es ist zu erwarten, dass zahlreiche KulturtouristInnen die Einrichtung bei ihrem Aufenthalt in Linz besuchen werden.
  • Mit der Tabakfabrik entsteht in Linz ein neuer Stadtteil, in dem kulturelle Begegnung und Kreativwirtschaft beheimatet sind. „Haderers Schule“ würde mit ihren Programmen das Publikum sicherlich dorthin anlocken.

Quelle: Stadt Linz



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