Salzburger Wahlverwandtschaften

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Vater (3.v.l.) und Sohn (l., hier 1992 bei einem Besuch des Landesforstgartens Werfen) Rupert Wolfgruber () hatten jeweils das Agrarressort in der Salzburger Landesregierung inne.
Foto: Land Salzburg/Peter Schlager
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Franz Rehrl regierte von 1922 bis 1938 das Land Salzburg, nach dem Zweiten Weltkrieg folgte ihm sein Bruder Josef. (Foto: Land Salzburg)
Foto: Land Salzburg
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Josef Rehrl, Bruder des ehemaligen Landeshauptmanns Franz Rehrl, war kurzzeitig von 1947 bis 1949 Salzburger Landeshauptmann
Foto: Franz Neumayr
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Landeshauptmann Wilfried Haslauer
Foto: Land Salzburg/Sabine Bauer
18 Dez 06:00 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

In der Salzburger Politiklandschaft tauchen manche Namen wiederholt auf

Welche Brüder einst das Land regierten, welche Väter, Söhne und Töchter sich in politischen Spitzenpositionen befanden und warum Goldegg eine besonders hohe Spitzenpolitikerdichte ausweist, dem geht dieser "Salzburger Grenzfall" aus der gleichnamigen Serie nach.

550.000 Einwohner zählt das kleine Bundesland Salzburg. Sieben Regierungsmitglieder leiten seine Geschicke, 36 Abgeordnete beschließen im Landtag die Regeln dazu. Ein Blick in die jüngere Landesgeschichte zeigt, dass es bei diesen Spitzenpositionen durchaus verwandtschaftlich zugeht.

Wenn der Apfel nicht weit vom Landeshauptmann-Stamm fällt

Allen bestens bekannt ist, dass gleich zwei Landeshauptleute denselben Namen tragen, und das nicht aus Zufall: Wilfried Haslauer war von 1977 bis 1989 Salzburger Landeshauptmann, sein gleichnamiger Sohn ist es seit 2013. Weniger bekannt ist, dass Wilfried junior 2004 nach seiner Wahl zum Landeshauptmann-Stellvertreter noch zusätzlich für etwas mehr als zwei Monate ein Landtagsmandat innehatte.

Auch zwei Brüder waren schon einmal Landeshauptmann: Franz von 1922 bis 1938, der als politischer Vater der Großglockner Hochalpenstraße in die Landesgeschichte einging, und Josef Rehrl, kurzzeitig von 1947 bis 1949.

Von Vätern, Söhnen, Töchtern, Paaren und Geschwistern

Vater-Kind-Nachfolgen auf Landesregierungsebene gab es in Salzburg mehrfach. Nicht nur Doraja Eberle (2004 bis 2010), sondern auch ihr Vater Friedrich Mayr-Melnhof saß schon zwei Jahrzehnte früher auf der Regierungsbank, bei Rupert Wolfgruber hatten Vater und Sohn zeitversetzt das Regierungsamt inne. Ricky Veichtlbauer, Tochter des ehemaligen Landeshauptmann-Stellvertreters Karl Steinocher, beerbte ihn politisch als Abgeordnete und Klubvorsitzende zum Salzburger Landtag.

Familienbande im Landesparlament

Das Abgeordnetenmandat im Landtag hatten innerhalb der Familie bereits Söhne und Väter Johann Lackner, Alois Hölzl, Josef und AK-Präsident Siegfried Pichler, sowie Franz und Ludwig Zeller inne. Simon Illmer junior brachte es gegenüber seinem gleichnamigen Vater im Landesparlament sogar zum Landtagspräsidenten. Und mit Manfred Sampl ist der Sohn des ehemaligen Abgeordneten Franz Sampl im Landtag vertreten. Vater Isidor Grießner war Mitglied des ständischen Landtags zwischen 1934 und 1938 und später Nationalrat. Sein Sohn Georg Griessner schrieb seinen Namen anders und stieg bis zum Landtagspräsidenten auf.

Bei Martin und Josef Saller waren Onkel und Neffe im Landtag, ebenso Leopold und Eligius Scheibl. Nach Rosa Weiser war ihr Sohn Josef im Landtag vertreten.

Mit Anna und Josef Witternigg gab es auch schon ein Ehepaar im Landesparlament, mit Georg und Matthias Lienbacher, Jakob und Josef Rottmayr vertraten Geschwister die Salzburgerinnen und Salzburger im Chiemseehof, Iris Schludermann und ihr Bruder Christian Menzel pikanterweise in unterschiedlichen Fraktionen.

Politikernest im Pongau

Übrigens: Der kleine Pongauer Ort Goldegg kann mit Fug und Recht von sich behaupten, ein echtes Politikernest zu sein. Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl und NEOS-Nationalratsabgeordneter Sepp Schellhorn wuchsen dort auf, Landesrat Hans Mayr ist ein waschechter Goldegger und der grüne Landtags-Klubobmann Cyriak Schwaighofer hatte in der 2.500-Seelen Gemeinde über mehrere Jahrzehnte seinen Arbeits- und Lebensmittelpunkt.

Kurioses über Grenzen hinweg

Die Salzburger Grenzfälle versammeln Kuriositäten rund um die Grenzen Salzburgs und bilden eine aufschlussreiche Lektüre zu Geschichte, Landeskunde und Politik des Bundeslandes. Der Autor Stefan Mayer beschäftigt sich seit 2002 mit grenzfälligen Besonderheiten in und um Salzburg. Er gestaltet die monatliche Serie "Grenzfälle", von der bereits vier Bücher erschienen sind. Band 4 kann im Webshop des Landes um 6,90 Euro bestellt werden, digitale Versionen aller vier Bände stehen dort zum kostenlosen Herunterladen zur Verfügung. Einzelne Grenzfall-Artikel können jederzeit abgerufen werden.


Quelle: Land Salzburg



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