Salzburg feiert freiwillig umweltfreundlich

Slide background
Foto: www.neumayr.cc
10 Jul 03:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Faistenauer Sommerabende sind Green Events / Kurzinterview mit Roswitha Winkler

Unter der 1.000-jährigen Linde am Dorfplatz von Faistenau gemütlich beieinander sitzen, feiern, Getränke und Speisen aus der Region genießen – und dabei auf die Umwelt schauen. Umweltfreundliche Veranstaltungen werden seit 2017 durch das Land als "Green Event Salzburg" zertifiziert. Die Faistenauer Sommerabende sind solch ein Green Event. 64 Veranstaltungen waren es im vergangenen Jahr, heuer gibt es bereits 41 Anmeldungen. "Die regionalen Organisationen machen dies aus eigener Überzeugung und freiwillig", freut sich Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn.

Klimaschonende Veranstaltungen, Feste und Events boomen. Ein Green Event zeichnet sich dadurch aus, seinen ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich zu halten. Das heißt, bei der Organisation der Veranstaltung finden die Themen Ressourcenschonung, Klimaschutz, Abfallvermeidung, Regionalität und umweltfreundliche Mobilität besondere Beachtung.

"Wir möchten damit möglichst viele motivieren, ihre Veranstaltung nach den Kriterien von Green Event Salzburg zu organisieren. Das garantiert allen Besucherinnen und Besuchern, dass regional, umweltbewusst und qualitativ hochwertig veranstaltet wird. Es entsteht auch ein Mehrwert für das Image der Veranstalter", ist Schellhorn überzeugt und betont: "Noch dazu ist die Umsetzung und damit der Schutz der Umwelt keinesfalls teurer."

Immer mehr Firmen und Tourismusverbände machen mit

Meistens sind Green Events Feste von Vereinen. "Aber es gibt auch immer mehr Einreichungen von Tourismusverbänden und Firmen", so Sabrina Felhofer, die beim Land Salzburg für die Green Events zuständig ist.

Kriterien für die Green Events

Um als "grüne" Veranstaltung zu gelten, gibt es verschiedene Kriterien, die eingehalten werden müssen. Diese beginnen schon bei der Anreise, sie soll möglichst umweltfreundlich sein, wie etwa Erreichbarkeit per Bahn oder Bus. "Abfall soll vermieden und getrennt sowie regionale Lebensmittel eingekauft und verwendet werden. Zudem soll der Ressourcenverbrauch so niedrig wie möglich sein", so Felhofer, die auch gerne kostenlos Tipps gibt, wie man gewisse Maßnahmen am besten umsetzen kann.

Qualitätsgewinn kommt bei Besuchern gut an

Das Landes-Medienzentrum (LMZ) hat bei Roswitha Winkler vom Tourismusverband Faistenau, der die Sommerabende organisiert, nachgefragt.

LMZ: Warum haben Sie sich entschieden, die Sommerabende als Green Event durchzuführen?

Winkler: Für uns war der Umweltgedanke ein sehr wichtiger Ansatz. Und da wir bereits andere Veranstaltungen als Green Event austragen, war es in Wirklichkeit kein großer, zusätzlicher Aufwand für uns, die Sommerabende-Reihe als Green Event auszurichten.

LMZ: Was ist das Besondere daran?

Winkler: Es ist ein Qualitätsgewinn für die Veranstaltung. Es ist einfach schöner, aus einem Glas zu trinken und von einem richtigen Teller zu essen. Die Dekoration ist natürlich und nicht kitschig, und die Tischdecken können zum Beispiel wieder verwendet werden. Es fällt weit weniger Müll zum Entsorgen an, und wir bieten vermehrt regionale Produkte. Dies alles stellt einen deutlichen Mehrwert für die Veranstaltung dar, auch wenn vielleicht zuerst in der Anschaffung und Abwicklung die Ausgaben höher sind. Unterm Strich wird dies dann aber von den Besucherinnen und Besuchern honoriert. Die sind gerne bereit, für gute Qualität mehr zu zahlen, wenn zum Beispiel Qualitätsweine und Speisen angeboten werden.

LMZ: Was machen die Gemeinde und der Tourismusverband in Faistenau zum Thema Umweltschutz und Tourismus?

Winkler: Wir schauen generell bei unseren neuen Projekten möglichst darauf, unsere lokalen Produzenten zu beauftragen. Zum Beispiel wurde bei der Anschaffung neuer Bänke der örtliche Tischler beauftragt. Da wurde auch das Holz aus dem eigenen Ort dafür verwendet. Es gibt eigentlich keine Veranstaltungen mehr, bei denen Pappbecher und -teller zum Einsatz kommen.

LMZ: Was raten Sie anderen Veranstaltern?

Winkler: Man sollte sich dem Thema Green Event nicht verschließen, weil es sich auszahlt. Zudem kommen die kleinen Akzente, die man bei Veranstaltungen setzt, auch immer bei den Besucherinnen und Besuchern gut an, so bleibt man im Gespräch und fördert auch die regionalen Produzenten.

Die Faistenauer Sommerabende finden jeden Freitag ab 20.00 Uhr auf dem Dorfplatz bei freiem Eintritt statt. Mehr zu den Green Events: www.greenevent.salzburg.at.


Quelle: Land Salzburg



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Salzburg

Redaktion Tennengau

Weitere Artikel von Redaktion Salzburg