Salzburg: Zweite Workshop-Reihe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge

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Foto: Stadt Salzburg / Johannes Killer
18 Jul 20:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Stadt Salzburg informiert wieder - von Verhütung bis Homosexualität

„Vom Du zum wir“ lautet der Titel der Workshop-Reihe, die das Integrationsbüro der Stadt Salzburg gemeinsam mit dem Verein Selbstbewusst umsetzt. Nach den ersten Workshops im Herbst 2016 geht es nun in die zweite Runde. Bisher konnten bereits vier Kurse mit rund 60 Teilnehmern stattfinden.

„Ohne Tabus“ werde mit den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen alles rund um das Thema Sexualität besprochen, meint die für Integration zuständige Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer. „Mir ist wichtig, dass die Jugendlichen die kulturellen Unterschiede erfahren und auch die Regeln des Umgangs mit jungen Frauen kennen. So wollen wir Missverständnissen vorbeugen, die für alle Beteiligten unangenehm sein können. Für die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge hat das Jugendamt der Stadt Salzburg die Obsorge. Daher kennen wir die Jugendlichen und können so zielgerichtet die Kurse anbieten. Die Flüchtlinge bekommen zum Abschluss auch ein Zertifikat, dies soll auch ihre Chancen in Salzburg verbessern.“

Verein Selbstbewusst mit an Bord

Die Kurse finden in mehreren Modulen statt und werden von den Expert*innen des Vereins Selbstbewusst durchgeführt. Auf dem Stundenplan stehen Themen des alltäglichen Zusammenlebens, die gemeinsam mit den Jugendlichen bearbeitet werden. „Die Jugendlichen sollen beim Thema Sexualität nicht sich selbst überlassen werden“, betont Robert Steiner, Geschäftsführer des Vereins Selbstbewusst. „Viele haben auch große Lücken was das biologische Wissen rund um das Thema Sexualität und den eigenen Körper bzw. den von Frauen betrifft. Oft wird in den Herkunftsländern auch in der Schule kein Unterricht zu diesen Themen abgehalten. Diese Lücke wollen wir ebenfalls so gut es geht schließen.“ Sensibilisierte Dolmetscher helfen, dieses Wissen richtig zu vermitteln.

Auf dem Stundenplan stehen darüber hinaus gesellschaftliche Werte, persönliche Grenzen, Rollen in einer Beziehung, Sex und Verhütung, aber auch Umgang mit Pornographie/Medien und sexuelle Orientierung und Identitäten. „Besonders das Thema Homosexualität ist mit großen Tabus behaftet, hier ist es oft nicht einfach, eine Gesprächsbasis zu finden. Aber es ist uns in den Gruppen gelungen, sich auf Augenhöhe auszutauschen. Es war auf jeden Fall ein gegenseitiger Lernprozess“, so der Geschäftsführer des Vereins Selbstbewusst.

Die Kurse finden in den Räumen des Bivak.mobil, der Jugendberatungstelle des Jugendamts der Stadt Salzburg in der Plainstraße 4 statt.


Quelle: Stadt Salzburg



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