Salzburg: Wie Integration in Gemeinden gelingen kann

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Foto: LMZ/Neumayr/Leo
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07 Nov 19:00 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

"Integration vor Ort" war das Thema des Integrationsforums St. Johann

Das erste von zwei regionalen Integrationsforen, die diesen Herbst in Salzburg stattfinden, ist kürzlich in St. Johann über die Bühne gegangen. Dort tauschten sich freiwillig Helfende, Gemeindevertreterinnen und -vertreter sowie Experten und Interessierte zur Integrationspraxis aus und informierten sich zu wichtigen neuen Entwicklungen.

Eröffnet wurde das Integrationsforum von Paul Michael Zulehner, Mitglied der Europäischen und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Lehrender an der Universität Wien. Der Philosoph, Theologe und Religionssoziologe betonte bei seinem Vortrag, dass Angst der gesellschaftlichen Integration im Wege stehe. Er plädierte für eine Politik des Vertrauens, die die Ursachen von Flucht vor Ort bekämpft und gleichzeitig auf umfassende Bildung setzt. Wichtig sind für Zulehner auch Begegnungen zwischen den einheimischen und geflüchteten Menschen: "Wenn die Menschen ein Gesicht bekommen und wir die Lebensgeschichten der neuen Nachbarn und Nachbarinnen kennen, schwindet auch unsere Angst." Der Vortrag kann unter www.zulehner.org/site/vortraege nachgehört werden.

Integrationslandesrätin Martina Berthold dankte in ihrer Begrüßung allen Freiwilligen für ihren großartigen Einsatz und hob die große Bedeutung eines respektvollen Miteinanders in der Integrationsarbeit hervor: "Unser Zusammenleben braucht den Respekt aller. Daher fordern wir von den zu uns geflüchteten Menschen, dass unsere unverhandelbaren Grundhaltungen wie die Gleichstellung der Geschlechter respektiert werden. Gleichzeitig braucht es auch unseren Respekt und Begegnungen auf Augenhöhe. Dann kann Integration gut gelingen."

Integration ab Tag eins

Salzburg setzt auf Integration vom ersten Tag an. Daher startet die Integrationsarbeit ab dem Zeitpunkt der Unterbringung der Asylwerberinnen und -werber in den Quartieren der Grundversorgung. Der Salzburger Weg der Integration wurde in den vergangenen beiden Jahren mit zahlreichen neuen Maßnahmen ausgebaut: Verpflichtende Deutschkurse, ein umfassender Aktionsplan zur Arbeitsmarktintegration sowie Schul- oder Berufsausbildung für junge Flüchtlinge sind Beispiele dafür. Zur Koordination hat Landesrätin Martina Berthold landesweite und regionale Steuerungsgruppen für Asyl und Integration eingerichtet. Neben Maßnahmen im Bereich Prävention und Sicherheit stellt auch die Unterstützung von Freiwilligen einen Schwerpunkt dar.

Mehr als 80 Interessierte nahmen am ersten Integrationsforum teil und brachten sich so in den Salzburger Weg der Integration ein. Gleichzeitig informierten Expertinnen und Experten von Land, Österreichischem Integrationsfonds (ÖIF) und Arbeitsmarktservice (AMS) über die aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen, so zum Beispiel zu den aktuellen Änderungen im Integrationsgesetz und über die neuen Bestimmungen zur Arbeitsmarktintegration.

Aktuelles zum Thema Integration in Salzburg

Zweites regionales Integrationsforum am 10. November

Das zweite regionale Integrationsforum findet am 10. November ab 17.00 Uhr in der TriBühne Lehen (Tulpenstr. 1, 5020 Salzburg) statt. Hauptreferent ist der Rechtsphilosoph Christian Stadler.


Quelle: Land Salzburg



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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