Salzburg: Was wiegt's, das hat's

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Foto: Land Salzburg/Monika Rattey
20 Jun 15:06 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

25 Jahre Landesrechnungshof Salzburg

Der Landesrechnungshof (LRH) als oberstes Kontrollorgan des Salzburger Landtags prüft akribisch genau, unabhängig und sachlich öffentliche Einrichtungen und Unternehmen. Heuer feiert er sein 25-jähriges Bestehen.

"Der Diskurs darüber, was 'demokratische Verfasstheit' eigentlich bedeutet und wie sie zu interpretieren ist, darf nicht ausschließlich in Feuilletons passieren, sondern in den Parlamenten. In unserem Salzburger Landtag. Immer und immer wieder. Der Landesrechnungshof ist dabei eine unverzichtbare Institution zur Kontrolle, Dokumentation, Transparenz und Unterstützung, die von niemandem in Frage gestellt wird", so Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf, die sich beim Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesrechnungshofes und allen voran Landesrechnungshofdirektor Ludwig F. Hillinger bedankte.

Nicht mehr wegzudenken

Der LRH ist 1993 nach einer Novellierung aus dem Landeskontrollamt hervorgegangen und ist heute nicht mehr aus der modernen Kontrollarchitektur wegzudenken. "Er berichtet dem Landtag direkt und seine Berichte werden unmittelbar auch für alle Bürgerinnen und Bürger online zugänglich gemacht, was seine wichtige Informationsfunktion auch für die Salzburger Bürgerinnen und Bürger unterstreicht. Sich selber ein Bild machen zu können, ist der erste und beste Schritt für Verständnis und Vertrauen", so Pallauf. Er ist an keine Weisungen gebunden, und seine Berichte unterliegen einer gesetzlichen Veröffentlichungspflicht. Das Team des LRH versteht die ihm anvertraute Kontrolltätigkeit als Unterstützung der geprüften Stellen und der politischen Entscheidungsträger.

Der Direktor des LRH Ludwig F. Hillinger ist seit März 2015 im Amt. Das Landes-Medienzentrum hat ihn zu Vergangenem und zu den zukünftigen Entwicklungen befragt.

LMZ: Im Jahr 2015 wurden Sie vom Salzburger Landtag für zwölf Jahre zum Landesrechnungshofdirektor bestellt. Wenn Sie auf die ersten drei Jahre zurückblicken, was hat sich verändert?

Hillinger: Die Prüfungen sind umfassender sowie komplexer geworden und es ist auch ein deutliches Mehr an Prüfungen hinzugekommen. Der Landesrechnungshof wurde dazu personell aufgestockt.

LMZ: Welche Prüfung war besonders aufwendig?

Hillinger: Jene der GSWB, sie ist auch noch nicht vorbei. Es wird hier noch Nachprüfungen geben.

LMZ: Und welche Prüfungen werden aktuell durchgeführt?

Hillinger: Im Sozialbereich wird derzeit die Jugendwohlfahrt geprüft im Gesundheitsbereich die Reinigungsleistung der SALK, weiters werden wir heuer die Eröffnungsbilanz des Landes prüfen, denn das Land verwendet nun erstmals die Doppik.

LMZ: Sind Sie als Prüforgan gefürchtet?

Hillinger: Manche haben Angst, obwohl sie keine Angst haben bräuchten. Manche haben keine Angst, obwohl Sie Angst haben sollten. Das ist sehr unterschiedlich. Wenn wir mit einer Prüfung starten, gibt es für das zu unterprüfende Unternehmen jedenfalls einen Beipackzettel.

LMZ: Welches Ziel verfolgen Sie?

Hillinger: Der Landesrechnungshof wird weiter wachsen müssen. Nur zwei Gemeinden prüfen zu dürfen und auch ressourcenmäßig zu können, wird künftig zu wenig sein. Derzeit sind 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Salzburger Landesrechnungshof beschäftigt, im Herbst kommen drei weitere hinzu. Nach Ende meiner Amtszeit, in zwölf Jahren, sollen es insgesamt 30 sein.

LMZ: Haben Sie ein Motto?

Hillinger: 'Was wiegt's, das hat's', das heißt für mich zu seinen getroffenen Entscheidungen zu stehen.

LMZ: Warum haben Sie sich entschlossen von Wien – Sie waren dort im Bankensektor tätig - nach Salzburg in den "Öffentlichen Dienst" zurückzukehren?

Hillinger: Ich glaube es ist meine Berufung, der Job ist mir wie auf den Leib geschneidert. Er ist kein "Konfektionsjob". Und hinzu kamen auch private Gründe, etwa um meinem alternden Vater, der Uhrmacher war und mir Präzision beigebracht hat, näher zu sein.


Quelle: Land Salzburg



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