Salzburg: Wählerstromanalyse zur Nationalratswahl 2017

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Foto: Land Salzburg/Landesstatistik
16 Okt 16:19 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Salzburg: Wählerstromanalyse

ÖVP konnte ihre Stammwählerschaft mobilisieren, Grüne verlieren drei Viertel der Wählerinnen und Wähler aus dem Jahr 2013

Die Wählerstromanalyse der Nationalratswahl 2017 für das Land Salzburg ergibt vor allem auch deutliche Unterschiede beim Grad der Mobilisierung der Stammwählerinnen und Stammwähler. Über die Ergebnisse dieser Analysen informierte heute, Montag, 16. Oktober, Gernot Filipp, Leiter der Landesstatistik Salzburg. So konnte die ÖVP praktisch alle Wählerinnen und Wähler, die sich bei der Nationalratswahl im Jahr 2013 für sie entschieden haben, auch bei der gestrigen Nationalratswahl mobilisieren. Während die Stammwählerquote der FPÖ mit einem Anteil von 86 Prozent und die SPÖ mit rund 72 Prozent ebenfalls noch relativ hoch liegen, konnten die Grünen nur 23 Prozent ihrer Wählerschaft aus dem Jahr 2013 auch bei dieser Wahl wieder überzeugen.

"Diese Wahl hat recht gut gezeigt, wie hoch die Stammwählerquoten zum Teil sind, und wie wichtig es für eine Partei ist, dass sie die Personen, die diese Partei schon bei der vorangehenden Wahl gewählt haben, wieder für diese Partei mobilisieren können", so Filipp.


Grüne für viele nur zweite Wahl

Politikwissenschafter Reinhard Heinisch von der Universität Salzburg analysierte die deutlichen Verluste bei den Grünen in Salzburg: "Die Grünen hatten wahrscheinlich das Problem, dass sie für viele Wählerinnen und Wähler zweite Wahl waren. So gingen viele Wähler im letzten Moment zur SPÖ, um ihre Stimme nicht wegzuwerfen. Aber es gibt in Salzburg auch viele bürgerliche Grüne, die dann doch zur ÖVP bzw. Kurz gingen. Mit der Liste Pilz gab es noch ein weiteres Angebot für Grün-Wähler."

Großes internationales Medienecho und viele Interviewanfragen

Heinisch berichtete zudem von einem großen internationalen Medienecho zur österreichischen Nationalratswahl sowie zahlreichen Interviewanfragen aus der ganzen Welt: "Diese Wahl wurde von Kanada bis Bagdhad, von Australien bis hin zu allen europäischen Ländern im Trend der anderen europäischen Wahlen – für oder gegen die EU bzw. die Flüchtlingsfrage – gesehen. Und die Deutschen sehen es in Hinblick auf die AfD durch den Filter des Rechtsrucks", so der Politikwissenschafter.


Quelle: Land Salzburg



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