Salzburg: Stille Nacht-Friedensbotschaft im Zentrum des Jubiläumsjahres 2018

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Foto: foto: LMZ Franz Neumayr
02 Dez 09:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Stille Nacht

Haslauer und Berthold: Ein Bündel an Aktivitäten, um Sehnsucht nach Frieden neu zu reflektieren, zu leben und zu verbreiten

2018 jährt sich das erstmalige Erklingen von "Stille Nacht! Heilige Nacht!" zum 200. Mal. Die weltverbindende Friedensbotschaft des Liedes ist das Bindeglied zwischen sieben Stille Nacht-Gemeinden im Jubiläumsjahr und wird sich in zahlreichen Aktivitäten, die in Verbindung mit den Sonderschauen der Stille Nacht-Gemeinden in und über Salzburg hinaus stehen, wiederfinden. Eine Landesausstellung über die Landeshauptstadt hinaus, Ausschreibungen für Projekte, Aktivitäten zu Frieden und Völkerverständigung, eine eigene Smartphone-App sowie die Produktion "Meine Stille Nacht" in der Felsenreitschule bilden die Höhepunkte des Stille-Nacht-Jahrs 2018 und wurden heute bei einem Informationsgespräch vorgestellt. "Diese universelle Friedensbotschaft des Liedes nehmen wir zum Anlass, die Sehnsucht nach Frieden neu zu reflektieren, zu leben und zu verbreiten", erklärte Landeshauptmann Wilfried Haslauer.

Die Landesregierung habe deshalb beschlossen, die Stille Nacht-Friedensbotschaft ins Zentrum des Jubiläumsjahres 2018 zu rücken. "Ich freue mich auf eine ganz besondere Landesausstellung und viele nachhaltige Aktivitäten", so der Landeshauptmann.

Projekte zur Botschaft des Friedens

Die Friedensbotschaft ist auch das Thema dreier Leuchtturmprojekte im Jubiläumsjahr. "Im Mittelpunkt dieser Projekte stehen die große Bedeutung einer Kultur des Friedens, die Zukunft der Völkerverständigung sowie die universale Bedeutung der Menschenrechte. Damit werden im Jubiläumsjahr jene wesentlichen Zukunftsfragen unserer globalisierten Gesellschaft thematisiert, die vor allem die junge Generation sehr beschäftigen", betonte Landesrätin Martina Berthold.
Die Frage nach einer Kultur des Friedens war in jenen Umbruchsjahren, in denen das Lied verbreitet wurde, wichtig und sie ist aktueller denn je: Im alltäglichen Miteinander und auch in der Verständigung der Kulturen und Religionen. Geplant ist, die Friedensprojekte in Kooperation mit dem Friedensbüro, der Robert-Jungk-Bibliothek und der Plattform für Menschenrechte umzusetzen.

Von Oberndorf rund um die Welt

Am Weihnachtsabend 1818 ließen Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber in der kleinen St. Nikolai-Kirche in Oberndorf bei Salzburg zum ersten Mal das Lied "Stille Nacht! Heilige Nacht!" erklingen. Schon um die darauf folgende Jahrhundertwende hat das Lied seinen Weg um die Welt gemacht, heute gibt es Übertragungen in 300 Sprachen. Es ist Teil des kollektiven Gedächtnisses und der Identität des Landes Salzburg, Europas und der ganzen Welt. Es spiegelt die menschliche Sehnsucht nach Frieden, Familie und Geborgenheit wider.

Zur ursprünglichen Bestimmung als "Kirchenlied auf die Heilige Christnacht" sind im Laufe der zweihundertjährigen Geschichte neue religiöse, aber vor allem auch politische und soziale Aspekte hinzugetreten. Sie lassen "Stille Nacht!" in alternativen ideologischen Verflechtungen, als interkulturelles, Völker verbindendes Lied erscheinen. Das Lied nimmt die Rolle einer universellen Friedensbotschaft ein.

Touristisches Angebot mit Stil und Tiefe

"Das Jubiläumsjahr 2018 bietet uns die einmalige Chance, 'Stille Nacht! Heilige Nacht!' als berühmtestes Weihnachtslied der Welt und damit globales Kulturgut nachhaltig mit seiner Heimat, dem SalzburgerLand sowie dem angrenzenden Oberösterreich und Tirol, zu verknüpfen. Dafür wurden eine internationale Marke geschaffen und wichtige Partner gewonnen, die uns maßgeblich bei der weltweiten Kommunikation unterstützen – unter anderem die Österreich Werbung, Austrian Airlines oder die Wirtschaftskammer Österreich. Das Wichtigste aber: Im SalzburgerLand ist in den vergangenen Jahren ein touristisches Angebot mit Stil und Tiefe entstanden, das 'Stille Nacht! Heilige Nacht!' und seine Entstehungsgeschichte für unsere Gäste emotional erlebbar macht – und zwar weit über das Jubiläumsjahr hinaus", ist Leo Bauernberger, Geschäftsführer der SalzburgerLand Tourismus GmbH (SLTG), überzeugt.

Die gemeinsamen zentralen Inhalte der Kommunikation wie die Geschichte rund um die Entstehung des heute berühmtesten Weihnachtsliedes der Welt sowie buchbare Urlaubsangebote rund um das Thema "Stille Nacht" finden potenzielle Gäste auf der neu geschaffenen Homepage www.stillenacht.com bzw. der englischsprachigen Version www.silent-night.com.

Landesausstellung von Michaeli bis kurz nach Mariä Lichtmess

Salzburg feiert Premiere: Gleich neun Museen und Orte schließen sich zur dezentralen Landesausstellung "Stille Nacht" vom 29. September 2018 bis 3. Februar 2019 zusammen.

Die Museen in Arnsdorf und Oberndorf, das Salzburg Museum in der Landeshauptstadt, das Stille Nacht Museum Hallein, das neue Museum im Pflegerschlössl in Wagrain sowie das Museum Mariapfarr im Lungau zeigen unterschiedlichste Facetten rund um das Lied und dessen Schöpfer. Hintersee, wo Joseph Mohr ein Jahrzehnt lang als Pfarrvikar gewirkt hat, lädt ein, den neuen Themenweg rund um die Geschichte des Ortes, die Bewahrung der Schöpfung und den Klang in der Natur zu erleben.

Über die Salzburger Landesgrenzen hinweg sind auch Hochburg-Ach in Oberösterreich, der Geburtsort von Franz Xaver Gruber, sowie Fügen in Tirol mit dabei, denn vom Zillertal nahm die internationale Verbreitung des Liedes seinen Ausgang. Das Besondere an diesem Konzept ist die Vielfalt der Mitwirkenden – vom großen Salzburg Museum bis hin zu den kleineren Regionalmuseen mit ihren spezifischen Besonderheiten und der Einbeziehung der Nachbarn in Oberösterreich und Tirol.

Den virtuellen Brückenschlag zwischen den Orten liefert eine in Vorbereitung befindliche gemeinsame Homepage mit Informationen zu allen Ausstellungsorten und -terminen. Darüber hinaus ist eine gemeinsame App als digitale Plattform geplant: Die zentralen Inhalte der Museen werden spielerisch-didaktisch aufbereitet und Querverbindungen aufgezeigt – mit dem nötigen Unterhaltungseffekt.

Das gemeinsame Ticketing "One4all" soll zum Besuch möglichst vieler Orte animieren. Einheitliche Museumstage mit Kernzeiten von Dienstag bis Sonntag und ein gemeinsamer Veranstaltungskalender helfen dem Besucher bei der Planung. Ebenso werden Marketing und Vermittlungsprogramme aufeinander abgestimmt. Die Stille Nacht-Gesellschaft hat sich bereiterklärt, im Frühjahr 2018 nochmals einen Kurs "Stille Nacht vermitteln" anzubieten, um den erhöhten museumspädagogischen Bedarf für die Landesausstellung abzudecken.

Das Ausstellungs- und Begleitprogramm entsteht aus dem Blickwinkel der regionalen Identitäten und Besonderheiten jedes Ortes und liegt in den Händen der örtlichen Entscheidungsträger. Für die Gesamtorganisation und -kommunikation nach außen zeichnet die Stille Nacht 2018 GmbH, eine gemeinnützige Gesellschaft des Landes Salzburg, verantwortlich.

Allgemeine landesweite Ausschreibung Friedensbotschaft

Die Stille Nacht 2018 GmbH stellt 300.000 Euro des Landes Salzburg für eine landesweite Ausschreibung zur Verfügung. Alle Interessierten und Institutionen werden dazu eingeladen, sich über die Förderausschreibung mit Projektvorschlägen thematisch und produktiv in die vielfältigen Aktivitäten um das Stille Nacht-Jubiläumsjahr 2018 einzubringen.

Die Ausschreibung wurde gemeinsam mit den sieben Salzburger Stille Nacht-Gemeinden entwickelt. Mit Blick auf deren eigene Ortsidentität und lokale Geschichte, sowie ihre Verbindung zum Werk "Stille Nacht!" und seinen Schöpfern wurden sieben Themenbereiche erarbeitet. Die Themenwahl soll verdeutlichen, welche Faktoren die Menschen und unser Land positiv prägen und wie diese gleichzeitig als Grundlage unserer hohen Lebensqualität sowie des starken Zusammenhaltes in unserer Gemeinschaft zu verstehen sind.

Bildung, Mitmenschlichkeit/Ehrenamt, Schöpfung, Kreativität, Respekt/Interkulturalität, Dialog durch Perspektive und Spiritualität sind die sieben Themenbereiche der Stille Nacht 2018 Jubiläumsjahr-Projektausschreibung.

Die Einladung zur Mitwirkung am Jubiläumsjahr soll der vielschichtigen Bedeutung des Liedes und seiner Botschaft für das Bundesland Salzburg und für die gesamte Welt Rechnung tragen.

Die Einreichfrist läuft bis 26. Jänner 2018, der Projektzeitraum erstreckt sich vom zweiten bis zum vierten Quartal 2018. Das Antragsformular sowie der detaillierte Ausschreibungstext sind unter www.stillenacht2018.org zu finden.

A Silent NightMare / Freie Szene

"A Silent NightMare" lautet der Titel einer Kreativ-Ausschreibung der Stille Nacht 2018 GmbH. Gesucht sind Projekte, die sich auf kreative Weise mit der vorgegebenen thematischen Anregung auseinandersetzen und ein hohes Ausmaß an Reflektion vorweisen und dieses in den öffentlichen Raum tragen können. Die Ausschreibung ist bereits in Vorbereitung.

"Meine Stille Nacht" in der Felsenreitschule

Das Salzburger Landestheater setzt sich in einer großen musikalischen Produktion mit dem Lied, das um die Welt ging, auseinander. Die von SLTG-Geschäftsführer Bauernberger eingebrachte Idee zu diesem Großprojekt wurde von Landestheater-Intendant Carl Philip von Maldeghem aufgegriffen. Der oscarnominierte Komponist John Debney, der mehr als 50 Filme in Hollywood realisierte, führt das Kreativteam des Projektes an. Das Drehbuch entwickelt die junge Autorin, Regisseurin und Musikerin Hannah Friedman, Andreas Gergen wird das Musical auf die Bühne der Felsenreitschule bringen. Das Bühnenstück "Meine Stille Nacht" erzählt aus acht verschiedenen Perspektiven der Protagonisten von dieser Annäherung an das Weihnachtsfest. Premiere ist am 24. November 2018 in der Felsenreitschule.


Quelle: Land Salzburg



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