Salzburg-Stadt: Gestaltungsbeirat: Neue Großprojekte in der Startphase

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Foto: Stadt Salzburg/GBR
14 Sep 19:11 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Gestern, 13.9.2017, hat Gestaltungsbeiratsvorsitzender Walter Angonese im Rahmen der 208. Sitzung über die aktuell behandelten Projekte berichtet – darunter mehrere neue, stadtplanerisch bedeutsame Vorhaben:

*Aufstockung Techno-Z

Das Techno-Z, gebaut 1988 und ursprüngliche „Keimzelle“ der Science City Itzling, braucht mehr Platz – insbesondere hat die Universität Salzburg Bedarf an zusätzlichen Labor- und Institutsflächen. Geplant ist daher eine Aufstockung der Bauteile 10 bis 15. Bereits im Vorfeld hat die Raika-Tochter Techno-Z Verbund GmbH als Eigentümerin gemeinsam mit der Stadtplanung einen Workshop durchgeführt, in dem nicht nur die Erweiterung des Techno-Z, sondern Entwicklungsmöglichkeiten für das gesamte Areal der Science City geprüft wurden. Für die Aufstockung liegt bisher ein Vorschlag in Form eines so genannten „Überfliegers“ vor, das heißt „ein autonomes, abgehobenes Dachgeschoss, das sich linear über mehrere Bestandsgebäude erstreckt“, erläuterte Walter Angonese, Vorsitzender des Gestaltungsbeirates.

Weil das gesamte Areal der Science City enormes Entwicklungspotential habe und das Techno-Z selbst ein architektonisch international anerkanntes Bauwerk sei, brauche es entsprechend adäquate Konzepte für die Aufstockung, betont Angonese. Um dazu unterschiedliche Lösungsansätze zu erhalten, wird ganz im Sinne des Beirats im November ein Wettbewerb ausgeschrieben. Essentiell für eine zukünftige Entwicklung des Gesamtareals sei das Nachdenken über kompatible Mischnutzungen, zu denen unbedingt auch neue Formen des Wohnens gehören, fordert Walter Angonese: „Zwischen den vermeintlichen Polen ‚geförderte Mietwohnung‘ und ‚bürgerliches Einfamilienhaus‘ gibt es dutzende andere Wohnformen des 21. Jahrhunderts, die in anderen Städten längst Usus sind. Auch Salzburg müsste sich dem öffnen.“

*Ehemalige ASFINAG Areal

Gemischte Nutzungen sind auch Thema auf dem ehemaligen ASFINAG-Areal bei Salzburg-Mitte. Die Salzburg AG wird hier ihre neue Obus-Remise errichten und dazu einen Wettbewerb ausschreiben. Auf dem anderen Teil des weitläufigen Areals planen drei Bauträger geförderte Mietwohn- und Gewerbeflächen. Dazu hat ein Wettbewerb stattgefunden, dessen Jury auch Architektin Marianne Burkhalter als Vertreterin des GBR angehörte. Das Wettbewerbsergebnis sieht insgesamt sechs Wohnbauten und einen Büro-/Wohnturm vor; auf die Kritik der Jury an den Positionierungen und Grundflächen der Gebäude haben die Architekten mit einer Überarbeitung reagiert, die mehr Durchblicke und schlankere Bauteile ermöglicht. Eine der alten Werkshallen soll bestehen bleiben und als Quartierszentrum mit Gastronomie genutzt werden.

Das Areal soll weitestgehend autofrei bleiben, die Erschließung zur Tiefgarage ausschließlich über die Münchner Bundesstraße erfolgen. „Uns ist wichtig, dass hier Dichte mit guter Ausstattung entsteht, nicht einfach nur hohe Häuser. Das verlangt eine entsprechende Strukturierung und Feinkörnigkeit in der Fassadenabwicklung.“, betonte Walter Angonese. Möglicher Baubeginn wäre ca. Mitte 2019; zuvor müssen relativ aufwendige Behördenverfahren, u.a. zum Lärmschutz abgewickelt werden sowie und ein §18-Vertrag für den geförderten Mietwohnbau geschlossen werden.

*Logistikzentrum Gebrüder Weiss

Erstmals im Gestaltungsbeirat präsentiert wurde das geplante Logistikzentrum der Gebrüder Weiss GmbH an der Robinigstraße. Vorgesehen sind zwei neue Bauteile – ein Hochregal-Lager mit bis zu 14 Meter Höhe, und eine bis 18 Meter hohe Halle. Angonese: „Auch wenn das Projekt im Gewerbegebiet liegt, müssen architektonische Standards erfüllt werden“, und dabei unterstütze der Beirat gerne. Baubeginn soll bereits im Frühjahr 2018 sein; das Bebauungsplanverfahren ist angelaufen.

*Teilsanierung Wirtschaftshof Salzburg

Für ein Projekt dieser Größenordnung wäre eigentlich ein Wettbewerb wünschenswert gewesen, meint der Vorsitzende. Nach der dritten Befassung im Beirat, einer Zwischenberatung und durch den engagierten Einsatz der zuständigen Planerin sei man jetzt aber mit den Architekten auf einem sehr erfreulichen Weg für ein Projekt „das ja eine Art Visitenkarte der Stadt Salzburg ist und in dieser Hinsicht vorbildlich sein sollte“, so Angonese.


Quelle: Stadt Salzburg



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